Mit seiner großen Auswahl an interessanten internationalen und einheimischen Bands, kreativen Workshops, Tanz, Theater und originellen Ausstellungen sowie abwechslungsreichen Ess- und Getränkeständen zog es Tausende von Menschen an (mehr als 4.000 am Samstag), darunter auch viele Kinder. Usina ist familienfreundlich gestaltet und der Eintritt für Kinder unter zwölf Jahren frei. Auch hatten die Festivalgänger genug schattige Plätze zur Verfügung, um die sonnigen Tage im Freien zu genießen.
Der kollaborative Charakter von Usina ist seine stärkste Eigenschaft: Wenn „opderschmelz“, „den Atelier“ und „De Gudde Wëllen“ sich zusammentun und mit weiteren Partnern wie u.a. Rotondes, „Koll an Aktioun“, „de Läbbel“, „Aalt Stadhaus“ Differdingen ihre Erfahrung und ihr organisatorisches Knowhow zum Schaffen eines gemeinsamen Projektes an den Tag legen, dann ist der Erfolg garantiert.
Dazu John Rech, Präsident von „opderschmelz“: „Im Vorfeld von Esch 2022 fand ich die Idee super, dass drei große Festivalveranstalter sich, Ego beiseite, zusammentun und auch noch weitere Kulturhäuser mit ins Boot nehmen, wohl wissend, dass jeder seinen eigenen Stil besitzt und es dadurch zu einer richtigen Entdeckung von facettenreichen Bands und Artisten wird. Den idealen Ort dafür besaßen wir hier in Düdelingen und stellten ihn zur Verfügung.“
Auf dem Areal, das ein Industriegelände war, soll bekanntlich ein Wohnviertel entstehen. Im Vergleich also zum letzten Jahr wurde Usina 2023 so gestaltet, dass es den Plänen des neuen Wohnviertels angepasst sei, erklärte Rech weiter. „Das aktuelle Setup ist, laut Gemeinde und ,Fonds du logement‘, für die nächsten zehn Jahre konform und somit können wir weitsichtig arbeiten“, fügte Laurent Loschetter vom „Atelier“ hinzu. Die Kollaboration mit anderen Veranstaltern finde er sehr angenehm, da jeder von ihnen Spezialist auf seinem jeweiligen Gebiet sei. „Es funktioniert und das Publikum ist da!“, bemerkte er sichtlich zufrieden.
Ab 15.30 Uhr und bis spät in die Vollmondnacht gab es am Samstag auf den fünf Bühnen 19 Auftritte, die eine breite Palette von musikalischen Genres boten, von soft und verträumt bis lautstark und wild. Mit Katie Koss (Casa Communa Stage) und Bluai (Kantina Stage) als Opener ging es weiter mit Lime Garden (Turbin-A Stage) und Emily Grogan (Pomhouse Stage). Nach Trouble in Paradize (Vewa Stage) kamen Jackie Moontan, Maale Gras, Public Display of Affection, Miki, Collignon und El Loren. Gegen Abend begeisterten Rapperin Nicool und De Läb ihre vielen Fans. Es folgten die niederländisch-türkische Psychedelic-Band Altin Gün und die Luxemburger von The Tame and the Wild.
Peter Fox, begleitet von Orchester, Vocalists und Tänzern, bot mit seiner farbenfrohen Show viel Gelegenheit zum Tanzen und Mitsingen, nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne. Bis zu 40 Leute können während seiner Shows neben und hinter ihm stehen. Damit er sich nicht so allein fühle, pflegt er ironisch zu sagen. Dafür bewerben kann man sich mit einem Kurzvideo auf seiner Homepage. Fox interpretierte weniger Songs aus seinem Erfolgsalbum „Stadtaffe“, dafür aber viele aus seinem neuen Album „Love Songs“, sowie seine Ode an Italien „Toscana Fanboys“. Somit warteten die Zuschauer fast vergeblich auf den Klassiker „Haus am See“. Enttäuscht verließen einige schon den Platz, als Fox noch einmal auf die Bühne kam und mit einem schönen, doch weniger peppigen Arrangement nur einen kurzen Teil davon sang.
Mit Règlement de Comptes, Jean Jean und Das Radial ging das Musikangebot weiter. In der multifunktionellen Halle mit Restaurant und Brew-Pub Kantin, „where good people make good beer“ und die am 14. Juni offiziell eröffnet wird, boten Paulinska, Aka Ghost und Lotte Ahoi an ihren DJ-Pulten Entertainment bis tief in die Nacht hinein.
Der Sonntag war ebenso erfolgreich. Wir werden in unserer morgigen Ausgabe davon berichten.
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