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JPEE-KolumneDie etwas andere royale Begegnung von Leichtathlet Daniel Abenzoar 

JPEE-Kolumne / Die etwas andere royale Begegnung von Leichtathlet Daniel Abenzoar 
Daniel Abenzoar Foto: Editpress-Archiv/Marcel Nickels

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Es gibt Anekdoten aus Malta, über die auch 20 Jahre später noch gelacht wird. Beim damals pfeilschnellen Leichtathlet Daniel Abenzoar war es eine doch eher ungewöhnliche Begegnung, die in die Luxemburger JPEE-Historie eingegangen ist. „Ich habe mich noch kurz gewundert, warum vor den Toiletten Bodyguards warteten“, erzählte er dem Tageblatt mit einem großen Lachen. Die Muskelmänner konnten den Sprinter trotzdem nicht davon abhalten, weiterzugehen, sodass der damals 23-Jährige seinen Weg fortsetzte. „Als ich dann vor dem Pissoir stand und kurz nach links schaute, stand dort der Monseigneur, damals noch Erbgroßherzog, Henri.“ 

Wirklich unangenehm war dem sportbegeisterten Adligen die Begegnung anscheinend nicht, denn beide unterhielten sich an Ort und Stelle noch kurz. „Smalltalk. Er war sehr cool und hat sich noch erkundigt, wie es bei uns im Team so laufen würde.“ Kaum hatten beide das Klo verlassen, war Abenzoars Treffen zum Thema Nummer eins geworden. „Ich höre das heute noch …“

Und auch aus dem sportlichen Blickwinkel bleiben ihm die Spiele als eine außergewöhnliche Woche in Erinnerung: „Es waren meine ersten Spiele. Das Feeling war schon ganz besonders, denn es hatte ein Flair der Olympischen Spiele. Wir sind gemeinsam ins Stadion eingelaufen, es gab eine Fackel, eine Abschlussfeier usw. Ich kann verstehen, warum den Verbänden und dem COSL dieser Wettkampf so wichtig ist.“ Zudem gehörte er zu den großen Unterstützern der restlichen Luxemburger Aufgebote: Sowohl an das Schwimmen, die Basketball-Spiele der Männer und Frauen und den Volleyball-Wettbewerb erinnert er sich noch.

Der Athlet selbst holte auf zwei Strecken Silber. Über 100 und 200 Meter führte allerdings kein Weg am Zyprer Anninos Marcoullides vorbei, der zu den Top 20 der Welt zählte. Die 4×400-m-Staffel mit Claude Godart, Jeff Steffen und Jeff Reuter landete ebenfalls auf Platz zwei. Das einzige Gold holte übrigens David Fiegen über 800 Meter – und sechs Wochen später Silber bei der U23-Europameisterschaft. Dort landete Daniel Abenzoar auf Platz fünf seines Vorlaufs (200 m in 21,47 Sekunden).