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SchwimmenWarum Jackie Banky auf einer neuen Welle schwimmt

Schwimmen / Warum Jackie Banky auf einer neuen Welle schwimmt
Jackie Banky hat ein sechsmonatiges Praktikum bei der SES hinter sich – und träumt von einer Zukunft bei der NASA Foto: Editpress/Julien Garroy

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„Das Vertrauen ist wieder da“: Jackie Banky hat ihre Leidensphase hinter sich gelassen und ist kurz davor, mit 26 Jahren wieder – unerwartete – Bestzeiten aufzustellen. Wie es zu der Wende der Karriere kam und was sich die Freistil-Expertin im 50-m-Außenbecken in Valletta vorgenommen hat, erzählte sie vor einigen Tagen in der heimischen Coque.

Jackie Banky strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrem neuen Vereinstrainer Jamie Arroyo-Toledo spricht. Der neue Schwimmlehrer des Swimming Luxembourg habe ihr „die Augen geöffnet“. „In den ersten sechs Monaten der Zusammenarbeit habe ich den Spaß am Sport zurückgefunden und das Trauma der letzten Jahre endlich hinter mir gelassen. Ich war immer sehr negativ gegenüber mir selbst eingestellt. Gemeinsam haben wir das abgestellt. In den vergangenen sechs Monaten habe ich mich mehr verbessert als in den fünf Jahren zuvor.“

Klare Worte einer Athletin, die es in ihrer sportlichen Laufbahn nicht immer einfach hatte. 2011 qualifizierte sie sich mit 14 Jahren überraschend für die Jugend-Europameisterschaften, ohne zuvor überhaupt Mitglied der FLNS-Nationalauswahl gewesen zu sein. „Ich wusste nicht mal, was JEM bedeuten würde …“ Die Schülerin gibt den Tanzunterricht im „Conservatoire“ auf und beschließt, sich voll und ganz auf das Schwimmen zu konzentrieren. Wenig später erfolg der Wechsel ins „Sportlycée“. „Nach einem Jahr bin ich wegen des Stresses regelrecht untergegangen.“ Nicht hilfreich war die Tatsache, dass sie zu diesem Zeitpunkt weder zu SL-Coach Christophe Audot (dem heutigen Sportdirektor der FLNS) noch zu Nationaltrainer Ingolf Bender den richtigen Draht fand. „Ich habe seitdem nie wirklich einem Trainer richtig vertraut.“

Schulterprobleme, ein Bruch im Wirbelbereich sowie Probleme mit Herzrhythmusstörungen: So ganz befreien konnte sich Banky aus dieser Negativspirale später nie. 2013 qualifizierte sie sich zum letzten Mal für die EM im 25-m-Becken. Nach dem Abitur entscheidet sich Banky für ein Informatikstudium an der Uni.lu. „Ausgerechnet in dem Jahr, in dem ich mir gesagt hatte, dass ich mich unbedingt mehr auf die Uni konzentrieren müsste, blieb ich nur 1/10 von der EM-Qualifikation entfernt. Ich habe das nicht kapiert. Aber jetzt weiß ich, dass es am Druck lag – denn ich damals nicht hatte.“

Zwei Starts am Dienstag

Dass sie heute wieder an alte, gute Zeiten herankommt, verdankt sie der mentalen Unterstützung von Jamie Arroyo-Toledo – und gleichzeitig den technischen Anpassungen von Nationaltrainer Arslane Dris. „Ich war früher eine Einzelkämpferin. Man hat mich als Diva eingestuft, da ich nie das Gefühl hatte, die Trainer wären auf meiner Seite. Ich habe inzwischen gelernt, Selbstbewusstsein aufzubauen – und wende mich auch an den Coach. Er hilft mir aus den negativen Gedanken wieder heraus.“

Eine dieser schlechten Erinnerungen gibt es ausgerechnet beim Gedanken an ihre erste JPEE-Teilnahme 2011. Damals sprang Banky zu früh ins Wasser, was die Disqualifikation der Staffel zur Folge hatte. 2017 dagegen blieben aufgrund der „good vibes“ in positiveren Gedanken. Beim vierten JPEE-Start geht es diesmal aber nicht um Druck und Medaillen, sondern um schnelle Zeiten. Das sei ihr derzeit eben wichtiger, wie sie sagt. Besonders die Freistil-Strecken könnten stark besetzt sein. Obschon die Rückenstrecken nur ihre Nebendisziplin sind, könnte auch dort Edelmetall herausspringen – und das schon ab dem ersten Tag. Am Dienstag startet Banky über 100 m Freistil und 200 m Rücken. Eine weitere Option, um allen zu zeigen, dass noch immer mit ihr zu rechnen ist.