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LeichtathletikDas Aufgebot der FLA ist diesmal kleiner, aber feiner

Leichtathletik / Das Aufgebot der FLA ist diesmal kleiner, aber feiner
Gegen einen Landesrekord hätten die FLA-Vertreter nichts einzuwenden Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Schnell, hoch und weit: Das FLA-Aufgebot geht mit großen Zielen ins Rennen. Nach einem dritten Platz hinter Zypern und Island (2019) wollen die Luxemburger im Medaillenranking auch auf Malta ganz oben mitmischen. 

Mit 22 Sportlern ist das Leichtathletik-Aufgebot diesmal etwas kleiner ausgefallen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Die Kriterien des COSL wurden leicht angehoben – was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass „unsere Auswahl qualitativ sehr stark ausfällt“, meinte FLA-Sportdirektor Jean-Sébastien Dauch. Nicht dabei ist Langstreckenläuferin Vera Hoffmann, die in der Pfingstwoche bei einem größeren Meeting versuchen wird, ihr Ticket für die Weltmeisterschaften im August in Budapest zu lösen. Fragezeichen standen eine Woche vor der Abreise noch hinter den Namen Charles Grethen und Steeple-Spezialist Ruben Querinjean. Bei Letzterem hängt die Teilnahme von der Genesung ab. 

Heiße Eisen hat die FLA trotzdem im Feuer. Allen voran Patrizia Van der Weken, die mit Vollgas in die Outdoor-Saison gestartet ist. Ihr traut Dauch sogar einen neuen Landesrekord auf der eher ungewohnten 200-m-Distanz zu. Gleiches gilt für David Wallig, der sich ganz nah am U20-Landesrekord bewegt. „Für Kugelstoßer Bob Bertemes ist es noch sehr früh in der Saison. Aber man weiß nie, was im Diskuswerfen für ihn möglich ist.“ Der Landesrekord liegt seit 2019 bei 61,06 Metern. Einen Monat vorher hatte der Eliteathlet damals die Bestmarke von 22,22 Metern im Kugelstoßen aufgestellt.

Einen kühlen Kopf behalten

Bei den JPEE will die FLA-Mannschaft zwischen 13 und 20 Medaillen holen. Genauer könne man diese Zahl nicht definieren, denn die Startlisten lagen noch nicht vor. „Wir haben viele ganz junge Sportler dabei. Bei einigen könnte es bei den Platzierungen sehr eng zugehen und auf ein paar Hundertstel ankommen.“ Zudem stehen einige Disziplinen nicht auf dem Programm, bei denen es Luxemburger Siege hätte geben können, wie etwa bei den Wurfdisziplinen der Frauen. 

Traditionell gehören Zypern und Island zu den größten Konkurrenten. Vor vier Jahren landete Luxemburg im Leichtathletik-Medaillenspiegel hinter diesen beiden Nationen. Das könnte, unter Umständen, diesmal etwas anders aussehen: Gerüchten zufolge könnte der isländische Verband einen Teil seiner Athleten zu den nordischen Meisterschaften schicken, statt in die maltesische Sonne. Eine offizielle Bestätigung gab es aber nicht. 

Apropos hohe Temperaturen: Im modernisierten Stadion dürfte nichts mehr an die chaotischen Zustände vom Vorjahr erinnern. Bei einem internationalen Meeting lief damals nicht alles nach Plan. „Diesmal sehe ich keine größeren Probleme für die Athleten. Die Wettkampfrichter dagegen könnten auf Dauer in der prallen Sonne etwas leiden …“ Um sich gegen Sonnenstiche und Verbrennungen zu schützen, werden die FLA-Athleten auf spezielle Kühlungskappen und Westen zurückgreifen können. Einzig den Langstreckenläufern könnten die Umstände zusetzen. Eine Eingewöhnungszeit gibt es nicht: Die 10.000-m-Läufe von Yonas Kinde, Bob Bertemes und Jenny Gloden finden gleich am ersten Wettkampftag ab 18.25 Uhr statt.

Obschon es beim Leichtahtletik-Event nicht sehr viele World-Athletics-Punkte zu sammeln gibt, hat sich fast die gesamte FLA-Elite dazu entschieden, auf Malta zu starten. „Es ist für Luxemburg ein besonders wichtiges Meeting“, meinte Dauch. „Die nächste Generation will sich bemerkbar machen.“ 

Leichtathletik (22 Athleten)

Männer: Bob Bertemes (Kugelstoßen, Diskus), Bob Bertemes (5.000 m, 10.000 m), Pol Bidaine (200 m), Enguerran Bossicard (100 m), Mathis Espagnet (800 m), Lionel Evora (4×100-m-Staffel), David Friederich (400 m Hürden), François Grailet (110 m Hürden), Charles Grethen (800 m), Philippe Hilger (400 m), Yonas Kinde (10.000 m), Nils Liefgen (Weitsprung), Ruben Querinjean (3.000 m Steeple), Jory Teixeira (800 m, 1.500 m), David Wallig (100 m, 200 m), Gil Weicherding (3.000 m Steeple, 5.000 m), Staffel (4×100 m, 4×400 m)
Frauen: Jenny Gloden (10.000 m), Melody Koffi (Dreisprung), Charline Mathias (400 m, 800 m), Yaraa Puraye (200 m), Victoria Rausch (100 m, 100 m Hürden), Patrizia Van der Weken (100 m, 200 m)
Betreuer: Jean-Sébastien Dauch, Roland Draut, Yves Goeldi, Sonia Ilieva, David Riboulet, Jean-Baptiste Souche, Arnaud Starck