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SegelnDrei Starter mit unterschiedlichen Ambitionen: Neulinge in unbekannten Gewässern 

Segeln / Drei Starter mit unterschiedlichen Ambitionen: Neulinge in unbekannten Gewässern 
Der Segel-Verband musste lange auf Informationen des Ausrichters warten Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Mit Segeln verband man in Luxemburg zuletzt nur einen Namen: Marc Schmit. Der frühere COSL-Athlet verschwand allerdings komplett vom Radar. Jetzt hat sich der Verband FLV einen Ruck und ein neues Innenleben gegeben. Gleich drei Segler wollen beim Comeback auf der JPEE-Bühne im ersten Drittel landen. 

Wie kommt man hierzulande eigentlich auf die Idee, das Segeln zu erlernen? Gaëtan Holderbeke schmunzelt, als er die Frage hört. Der neue Sportdirektor des Verbands (FLV) ist erst aufgrund der Begeisterung seines Sohnes in diese Domäne reingerutscht: „Er war acht oder neun Jahre alt, als er zum ersten Mal an einem Trainingslager teilnehmen wollte. Als ich ihn abholen sollte, bat er darum, noch eine weitere Woche bleiben zu dürfen.“ Zehn Jahre später gehört Axel nun zu den besten Vertretern des Landes, während sein Vater eine offizielle Mission bei der FLV übernommen hat. Die Leidenschaft packte ihn gleichermaßen, mittlerweile ist er sogar ausgebildeter Ersthelfer und darf bei Regatten im Rettungsboot mit hinaus aufs offene Meer.

Trainiert wird – logischerweise – meist im Ausland. Belgien, die Niederlande oder etwa der Lac de Madine (nahe Metz) gehören zu den Orten, wo die Luxemburger Segler den Großteil ihrer Wochenenden verbringen. Einzig der „Stauséi“ bietet auf nationaler Ebene die Möglichkeit, zu segeln. Dass die Begeisterung für diese Sportart aber enorm groß ist, fiel Gaëtan Holderbeke in den vergangenen Jahren allerdings quer durch Europa auf: „Wenn wir an Wettbewerben teilgenommen haben, wurden wir immer wieder von Leuten angesprochen, die ebenfalls in Luxemburg leben.“ Der größte Luxemburger Verein ist der YCL (Yacht Club) mit 400 Mitgliedern.

Drei neue Ausbilder

Um die Disziplin nach dem Karriereende von Marc Schmit wieder auf Kurs zu bringen, haben sich ein paar Eltern zusammengesetzt. „Wir haben bei null angefangen.“ Priorität hatte dabei vor vier Jahren die Trainerausbildung. „Inzwischen haben wir wieder drei Segellehrer.“ Der erste erhielt seinen LUX-QR4-Schein im vergangenen Sommer. „Wenn man erst einmal wieder professionelle Ausbilder hat, kann man auch wieder Kinderkurse anbieten.“ Die beiden JPEE-Starter Tim Ferber und Axel Holderbeke sind beide ausgebildete Segellehrer. 

Eine konkrete Struktur gab sich der Verband wenige Monate vor der Teilnahme. Aufgrund der unterschiedlichen Leistungslevel wurden drei Kategorien definiert: „Loisir“, „Espoir“ und die Masters. Selbst der Kauf von „Optimistes“, den kleinsten Booten für die Jugend, wurde in die Wege geleitet – damit die Eltern die Kosten (4.000 Euro pro Boot) nicht tragen müssen. Ab der Kategorie „Espoirs“ wird die finanzielle Investition dann schon bedeutender. Die genormten Boote für die JPEE sind etwa 12.000 Euro wert. Ein Segel kostet weitere 1.200 Euro. 

Wie in einigen anderen Sportarten auch gab es von den Maltesern nur spärliche Informationen. Das Handbuch für den Parcours lag bei der Teampräsentation Mitte Mai noch nicht vor. Demnach wusste die FLV nicht einmal, ob die eigenen Boote nach Malta geflogen werden mussten. Selbst das Programm der Läufe lag nicht vor. Genauso unübersichtlich war der Blick auf mögliche Konkurrenten. Da bis auf Charles Baillie alle Luxemburger in einer ungewohnten Kategorie (ILCA-7, eigentlich erst für Erwachsene ab 75 Kilogramm) antreten müssen, wollte sich der Verband im Vorfeld nicht wirklich festlegen. Dennoch gehen Holderbeke und Co. mit Optimismus an den Start: Sollte sich das Trio bei der Premiere im ersten Drittel klassieren, wäre der „Renouveau“ gelungen.

Segeln

Männer: Charles Baillie, Tim Ferber, Axel Holderbeke
Betreuer: Gaëtan Holderbeke