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G7Symbolträchtiger Gipfelauftakt: Besuch am Mahnmal von Hiroshima

G7 / Symbolträchtiger Gipfelauftakt: Besuch am Mahnmal von Hiroshima
Die Gipfelteilnehmer besuchten gestern den Friedenspark in Hiroshima Foto: Japan Pool/Jiji Press/AFP

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Schwere graue Wolken hängen über Hiroshima, Japans Ministerpräsident Fumio Kishida muss seine Gäste beim G7-Gipfel im strömenden Regen empfangen. Gemeinsam gedenken die Staats- und Regierungschefs dann im Friedenspark der Zehntausenden Opfer des verheerenden Atombombenabwurfs von 1945 auf die Stadt.

Am Abend verabschieden die G7 auch erstmals eine eigene Erklärung zu „nuklearer Abrüstung“. Doch diese wird dort nur als „Vision“ bezeichnet. Mehr lässt die Weltlage offenbar nicht zu.

Kishida stammt aus Hiroshima. Sein erklärtes Lebensziel ist eine Welt ohne Atomwaffen. Kishidas Frau trägt beim Empfang der Gäste auf einem vom Regen durchweichten roten Teppich eine goldene Brosche in Form eines Origami-Kranichs – das inoffizielle Symbol des schweren nuklearen Erbes der Stadt.

140.000 Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg durch den US-Atombombenabwurf vom 6. August 1945 in Hiroshima getötet, durch die Bombe von Nagasaki wenige Tage später kamen 74.000 weitere Opfer hinzu. Im von den Staats- und Regierungschefs besuchten Friedensmuseum erinnern Ausstellungsstücke eindringlich an die furchtbaren Zerstörungen und das Leid der Opfer.

Nach dem Museumsbesuch hat der Regen aufgehört und der Himmel hat sich etwas aufgehellt. Schulkinder überreichen jedem der Gipfel-Teilnehmer einen Kranz aus weißen Blumen, den sie auf Podeste vor dem Betonbogen des Ehrenmals legen, in dem eine ewige Flamme für die Opfer brennt und eine Inschrift mahnt: „Lasst alle Seelen hier in Frieden ruhen, weil wir das Böse nicht wiederholen wollen.“ Nach einer Schweigeminute pflanzt die Gruppe einen Kirschblütensetzling, der von einem Baum abstammt, der die Atomexplosion überlebt hat.

Ein symbolträchtiger Gipfelauftakt in einer Welt, in der Atomwaffen noch immer eine akute Bedrohung sind. Japans Außenministerium erklärt nach dem Besuch der G7 im Friedenspark, dieser habe „ihr Verständnis für die Wirklichkeit atomarer Bombenangriffe vertieft“. Kishida hoffte vor dem Gipfel, klare Unterstützung für seinen „Hiroshima-Aktionsplan“ zu erhalten, den er im vergangenen Jahr vorgestellt hatte. Dieser soll die Transparenz bei bestehenden Atomwaffenbeständen erhöhen und die Verpflichtung erneuern, die Weiterverbreitung von Nuklearwaffen zu verhindern.

Moskau droht mit Atomwaffeneinsatz

Der Plan wurde schließlich in der G7-Erklärung als „willkommener Beitrag“ erwähnt. Die Staats- und Regierungschefs bekräftigten auch das Ziel, auf eine Reduzierung der Atomarsenale und letztlich eine Welt ohne Atomwaffen hinzuarbeiten. Betont wurde aber auch die Notwendigkeit „einer realistischen, pragmatischen und verantwortungsvollen Herangehensweise“.

Schon die Außenminister der Gruppe hatten bei ihrem Treffen im April mit Blick auf die Abrüstungsfrage auf das „schwierige Sicherheitsumfeld“ verwiesen. Die G7-Atommächte Großbritannien, Frankreich und die USA besitzen Tausende Atomsprengköpfe. Die anderen Mitglieder Deutschland, Italien, Kanada und auch Japan werden nach geltender Militärdoktrin durch den „Nuklearschirm“ der USA geschützt.

Dass die G7 nukleare Abrüstung nun als „Vision“ beschreibt, sagt viel. Denn die anderen Atommächte scheinen keinesfalls bereit, ihre Bestände zu reduzieren. Im Ukraine-Konflikt hat Moskau immer wieder kaum verhohlen mit einem Atomwaffeneinsatz gedroht. Der US-Rivale China baut sein Arsenal weiter aus. Und Nordkorea schürt mit einer Serie von Raketenstarts die Angst vor einem neuen Atomtest.

All dies wurde in der G7-Erklärung kritisiert. Aber es bleibt der Eindruck, dass hier auf absehbare Zeit keine Lösung erreichbar ist. Überlebenden der Atomexplosion von Hiroshima wie dem 82-jährigen Masao Ito bleibt deshalb nur, zu mahnen. „Solange es Atomwaffen in der Welt gibt, existiert die Möglichkeit, dass Ihre Stadt so wird wie Hiroshima.“ (AFP)

Phil
20. Mai 2023 - 15.20

Den Joe Biden bewonnert d'Wierk vun sengen deemolegen Virgänger... kann stolz op sie sin!

jeff
20. Mai 2023 - 12.58

Ahhhhh, dofir hunn Britten Munitioun mat entarmtem Uran an Ukrain geliwwert - Se wollten hiren Stock reduzéieren.

Beobachter
19. Mai 2023 - 21.57

In Wahrheit träumt das Kriegsbündnis gegen Russland und China wohl weiter vom Endsieg gegen die Mächte des Bösen!..…Nichts gelernt aus der Vergangenheit. Schade.