Ganz ohne Kritik am aktuellen Schöffenrat blieb die Vorstellung des LSAP-Wahlprogramms am Mittwoch natürlich nicht. Vor allem die teuren „Prunkbauten“ sind der LSAP ein Dorn im Auge. Gemeint ist dabei zum Beispiel der Ausbau der Sporthalle. Hier hat sich das Budget mittlerweile verdoppelt und liegt bei 61,5 Millionen Euro (das Tageblatt berichtete). „In der Haushaltsvorlage sind 125 Millionen Euro Schulden vorgesehen, um das Budget im Gleichgewicht zu halten“, erklärte Stéphane Biwer, „ein Thema war das Ziehen dieses Kredits im Gemeinderat aber noch nicht“.
Das, vermutet der LSAP-Fraktionssprecher im Gemeinderat, hat wahltaktische Gründe. Der Schöffenrat würde nun lieber Baustellen stilllegen, als die nötigen Zusatzkredite verabschieden zu lassen. Denn das würde den Mehrheitsparteien vor den Wahlen negative Schlagzeilen wegen des massiven Überschreitens der Kostenvoranschläge einbringen. Die Renovierung der Brouch-Schule und die neue „Maison relais“ „Sprëtzenhaus“ seien davon betroffen, so Biwer. Es würden also mutwillig Monate verschwendet und die Fertigstellung dieser wichtigen Einrichtungen wegen der Wahlen verzögert. Schließlich wird es bis in den Herbst dauern, ehe der neue Gemeinderat zusammenkommen könne.
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