Am Eingang des „Festival de l’enfance“ zählt ein Sicherheitsbeamter die Besucher. Laut Christiane Meyer von der „Direction générale du secteur de l’enfance“ aus dem Bildungsministerium sind es etwa 600 Interessenten pro Stunde, die den Hof der Abtei Neumünster betreten.
Die Kinder fühlen sich wie im Paradies. Wo man nur hinblickt, kann man spielen und seine Kreativität ausdrücken. Die Kleinen sind begeistert, es wird gebastelt und gemalt, es werden Türme aus Holzklötzen gebaut. An anderen Ständen wird „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt oder die grauen Zellen werden durch Schachspielen stimuliert.

Das Angebot trifft auf große Zustimmung. Auch die Eltern sind mehr als zufrieden. So etwa Flavien und Vitoria, die Eltern von Aelis. Die Familie stammt ursprünglich aus der Region von Toulouse. Im Vergleich zu dieser Großstadt und Frankreich im Allgemeinen sei das Angebot in Sachen Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung riesig, so die beiden Eltern. In Toulouse seien derartige Veranstaltungen eher selten, und wenn, müsse man entsprechende Anreisen in Kauf nehmen. Auch ist das Elternpaar begeistert von anderen Veranstaltungen dieser Art. Am Sonntag nahm Tochter Aelis unter anderem an einem Bastelworkshop teil. Elemente aus der Natur, sprich Holz, Äste und Kastanien, wurden in ein kleines Kunstwerk verwandelt.
Genauso begeistert sind Carole und ihr Ehemann Guido. Sie sind mit ihrem Sohn zu Besuch auf dem Fest und entdeckten ein breit gefächertes Angebot, das dem Paar bisher in dieser Form nicht bekannt war.
Inklusion statt Exklusion
Die Veranstaltung des Kinderfestivals ist Teil der sogenannten „Kannerwoch“. Koordinatorin Christiane Meyer organisiert das Festival zum zweiten Mal. Vor allem beabsichtige das Bildungsministerium, mit diesem Festival allen Trägern und Akteuren der non-formalen Bildung eine Plattform zur Verfügung zu stellen. Dabei gehe es vor allem darum, die wertvolle Arbeit aller Mitwirkenden öffentlich zu würdigen, so Christiane Meyer. Eltern seien verschiedene Angebote bekannt, jedoch nicht die Details und die Art und Weise der Arbeit der Erzieher, so Meyer.
Ein weiterer Aspekt des Kinderfestivals ist das Thema Inklusion, so etwa beim „Centre pour le développement des compétences relatives à la vue“ (CDV). Hier befassen sich Kinder und Eltern mit dem Thema Sehschwäche und Sehbehinderung. Vor Ort vermitteln Erzieher und Spezialisten unter anderem den Umgang mit einer Braille-Schreibmaschine. Begeistert sind die Kleinen auch von anderen Workshops, so etwa vom Kochatelier der Elisabeth-Stiftung, wo sie mit frischen Zutaten und einer Küchenmaschine leckere Mahlzeit zaubern.
Die Veranstalter waren vom Erfolg begeistert, alleine am Samstag habe man um die 5.000 Besucher gezählt. Am Sonntag waren es genauso viele und somit ein Rekord im Vergleich zum Vorjahr.
Zu Demaart














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