Luciano – von Alessia (17 Jahre)
Mein Lieblingssänger ist der 29-jährige Luciano, ein deutscher Rapper, der als Sohn eines mosambikanischen Vaters und einer deutschen Mutter in Berlin aufwuchs und mit bürgerlichem Namen Patrick Großmann heißt.
Luciano, dessen erstes Studioalbum „Eiskalt“ 2017 erschien und dessen Musik allgemein dem UK Drill zugeordnet wird, war 2022 der meistgestreamte deutsche Künstler bei Spotify und auch ich nutze bevorzugt diese Plattform, um seine Musik zu hören. Lucianos letztes Album „Majestic“ mag ich am liebsten. Sobald ich seine Lieder höre, habe ich das Gefühl, in meiner eigenen Welt zu sein. Er zieht einen förmlich in seinen Bann, was er im Übrigen auch auf seinem Konzert vor wenigen Wochen in der Rockhal geschafft hat.
Ziak – von Etienne (14 Jahre)
Ziak ist ein frankophoner Rapper und Driller. Drill ist ein Subgenre des Rap, das um 2010 in Chicago entstanden ist, vor allem in Vierteln, die sich durch eine besonders hohe Kriminalitätsrate auszeichneten, und so gibt es bei diesem Genre immer eine starke Wechselwirkung zwischen Drill und aktiver Bandenkriminalität. Heute gibt es Drillrapper jeglicher ethnischer Herkunft und auch in Frankreich ist diese düstere, bedrohliche Form des Rappens in manchen Banlieues übernommen worden.
Ziak wurde durch seinen Song „Raspoutine“ im Jahr 2020 berühmt und ist heute einer der bekanntesten Rapper in ganz Frankreich, der auch zahlreiche Gemeinschaftsproduktionen mit Kollegen seiner Zunft wie zum Beispiel Kerchak veröffentlicht hat. Er stammt aus einem kriminellen Pariser Vorort, weswegen er sein Gesicht immer mit einem Bandana verhüllt. Seine Fans können über seine Identität nur spekulieren, denn kaum jemand weiß, wer Ziak wirklich ist, wie alt er ist oder welche Nationalität er hat. Das macht seine Person natürlich besonders geheimnisvoll und interessant.
Persönlich mag ich seine tiefe, raue Stimme und die Art, wie er seine dunklen Texte vermittelt, ganz anders als die üblichen Rapper. Ich hatte das Glück, im Januar bei seinem Konzert im hauptstädtischen Atelier gewesen zu sein und freue mich auf weitere Projekte dieses faszinierenden Sängers.
Sixo – von Luke (16 Jahre)
Sixo ist ein junger Rapper aus Luxemburg, der 2020 begann, seine Songs zu veröffentlichen. Er hat bislang mehrere Singles, aber auch ein Album herausgebracht.
Nachdem Sixo zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich auf Portugiesisch und Französisch gerappt hatte, disponierte er plötzlich um und startete die Reihe „Liewenslaf“. In insgesamt vier Songs („Liewenslaf 1-4“), textete er nun ausschließlich in luxemburgischer Sprache und erzählte von seinen teils lustigen, teils schmerzlichen Erfahrungen als Jugendlicher in unserem Land. 2022 wurde sein Album „Bipolar“ veröffentlicht, das von der Musik her sehr vielfältig ist: Es gibt schnelle und laute Songs, andere schlagen eher leisere Töne an und sind auch langsamer im Rhythmus. Auffällig ist, dass die Texte einen großen Interpretationsspielraum lassen. Es ist dem Hörer häufig selbst überlassen, wie er Sixos Lyrics versteht.
Sixo genießt unter den Jugendlichen in Luxemburg mittlerweile recht große Popularität. Ich persönlich mag seine Lieder sehr, ich höre sie mir auf Youtube an und man kann sagen, dass es bei ihm Songs für jede Gemütslage gibt. Bei manchen Liedern kann ich abschalten und einfach entspannen. Diese Songs höre ich, nach einem anstrengenden Schultag, im Bus auf dem Weg nach Hause. Andere Songs pushen mich, zum Beispiel beim Sport. Ich empfehle jedem, einmal in das Album dieses talentierten Rappers hineinzuhören und freue mich persönlich auf sein nächstes.
SZA – von Lisa (17 Jahre)
SZA ist eine US-amerikanische R&B-Sängerin und Songwriterin, die mit bürgerlichem Namen Solàna Imani Rowe heißt. Ihr Künstlername ist eine Anlehnung an den Rapper RZA sowie an das verschlüsselte „Supreme Alphabet“ der „Nation of Gods and Earths“, einer afroamerikanischen, muslimischen Glaubensgemeinschaft.
SZAs letztes Album „SOS“, das sie im Dezember 2022 veröffentlicht hat, gefällt mir besonders gut. Ihre Lieder handeln meistens von gescheiterter Liebe, Selbstliebe oder innerem Hass. Das klingt auf Anhieb ziemlich dramatisch, aber dennoch helfen mir diese Lieder beim Entspannen. Das liegt in erster Linie an der melodiösen Musik und an der sehr ruhigen Stimme der Sängerin, die sie bei Bedarf aber auch richtig aufdrehen kann. Alle Songs haben ihre kleine Geschichte und man kann sich sehr gut in die Lage von SZA versetzen und sich mit ihr identifizieren. Mit ihrer Musik gibt sie uns eine Art Zugang zu ihrem Innenleben und ihrer Persönlichkeit, was Jugendlichen durchaus dabei helfen kann, ihre eigene Identität zu finden.
Troka – von Elvin (17 Jahre)
Ich höre sehr gerne einen jungen Rapper aus Luxemburg mit kosovarischen Wurzeln, dessen Künstlername Troka lautet. Ich würde seine ganz eigene Musik noch am ehesten dem Genre des Gangsterrap zuordnen. Leider ist Troka derzeit noch recht unbekannt und man kann lediglich vereinzelte Songs und Videoclips auf Youtube finden.
Interessant finde ich, dass Troka teils in jugoslawischer, teils in luxemburgischer Sprache rappt. Da auch ich mit diesen beiden Sprachen aufgewachsen bin, verbinde ich seine Kunst mit einem Teil meiner eigenen Identität. Ich kann mich mit seiner Art, sich auszudrücken, völlig identifizieren. Auch die Gefühle und Erlebnisse, die er in seinen Songs verarbeitet, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich wünsche ihm viel Erfolg. Vielleicht wird „Hotbox“, sein neuester Song, ja ein Hit.
Kerchak – von Hugo (18 Jahre)
Ich höre Musik ausschließlich über Spotify, und zwar ständig, sogar beim Einschlafen. Musik hilft mir bei allem, was ich tue: Je nach Gefühlslage kann sie mich motivieren und regelrecht tanzwütig werden lassen oder aber mich beruhigen. Die Lieder, die das seit geraumer Zeit am besten schaffen, sind die von Kerchak, einem frankophonen Rapper, der Drill mit Jersey kombiniert.
Die gewalttätige, bedrohliche Seite des Drill wird aufgelockert mit Electro, manchmal sogar leicht verspottet durch die lebendigeren, auch humorvolleren Jersey-Passagen, ein Genre, das zu Beginn der Nullerjahre in New Jersey entstand und positives, im Rhythmus schnelleres Rappen hervorbrachte. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen wird man bei Kerchak das Gefühl nicht los, dass er sich nicht allzu ernst nimmt, dass, auch beim obligatorischen Verhüllen des Gesichts, das ganze Gangster- und Bad-Boy-Gehabe nur vorgegaukelt ist und er in Wirklichkeit ein netter Kerl ist. Ich denke, er ist ein sehr schlauer Künstler, der ganz gezielt mit diesem Image spielt – und es funktioniert!
Santan Dave – von Alessandro (17 Jahre)
Ich habe mich für einen britischen Rapper aus Streatham, einem Stadtteil Londons, entschieden: David Orobosa Omoregie ist sein bürgerlicher Name, doch wir kennen ihn als Dave oder Santan Dave. Er begann im Jahre 2015 mit der Musik und brachte seine ersten Lieder 2016 heraus. Ich entdeckte ihn durch seinen Hit „Thiago Silva“, der Teil seiner EP „Six Paths“ war.
Ich mochte damals vor allem Santan Daves Art zu rappen und dann entwickelte sich mein eigener Musikgeschmack fast parallel zu seinem Werdegang als Künstler: vom englischen Grime-Rap über Hip-Hop, R&B bis zu Rap mit codierter Message, das heißt mit zum Teil verschlüsselten Nachrichten in den Texten. Ich liebe seine Musik, weil seine Texte, in Kombination zur Musik, mir jedes Mal Gänsehaut bescheren und manche Lieder von Problemen erzählen, die ich persönlich verstehen und nachvollziehen kann.
Zola – von Diogo (16 Jahre)
Musik ist mein ständiger Begleiter. Ohne sie kann ich mich vor einem Fußballspiel nicht konzentrieren, ich höre sie vor und nach der Schule … ach was, ich höre sie immer, vorzugsweise über Spotify, denn so bezahle ich einfach einmal monatlich und muss nicht jeden einzelnen Titel herunterladen oder kaufen. Meine bevorzugten Musikstile sind Rap, Hip-Hop, Trap und Drill und mein Lieblingsrapper ist Zola, ein Franzose mit kongolesischen Wurzeln. Seit seiner ersten goldenen Schallplatte für „Cicatrices“ im Jahr 2019 und seinem ersten großen Hit „Bro Bro“ verfolge ich seine Karriere.
Meine Freunde und ich haben uns sein Konzert in der Rockhal angesehen; es war der Knüller!
Destiny (21)
Ich beschäftige mich vor allem mit meiner eigenen Musik. Ich habe die nigerianische und die luxemburgische Nationalität, heiße mit bürgerlichem Namen Destiny Sylvester und nenne mich als Rapper Destiny Flexboy.
Ich habe als Kind viel in der Kirche gesungen und später mit meinem Freund OJ35 aus Düdelingen mit dem Freestylen angefangen. Wir rappen und singen auf Drill-, Afro-, R&B- und Trap-Beats. Unseren ersten Song haben wir im Jugendhaus Schüttringen aufgenommen. Später begannen wir, zuhause im eigenen Zimmer Songs zu entwickeln und mitzuschneiden. Wir haben das Glück, dass einige unserer Freunde hervorragende Beatmakers sind: AK47 Beats, YoungJay, *., Pharascie usw.
So kommt es, dass ich noch nie in einem professionellen Studio Aufnahmen gemacht habe, obwohl unsere Sachen mittlerweile ziemlich verbreitet sind und ich bereits die große Ehre hatte, im Vorprogramm von Ziak aufzutreten. Auch die Musikvideos, die mein Freund MARK für mich dreht, sorgen für Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Mein persönlicher Slogan lautet übrigens „Pull up different“, dessen Botschaft für Hoffnung, Inspiration und Ermächtigung steht. Junge Menschen sollten ihr Talent und ihre Perspektiven nutzen, um positiven Einfluss auf die Welt um sie herum zu nehmen.
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