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SchifflingenDeals, Drops, Stress und Nostalgie: Ein voller Erfolg für die Gaming Days

Schifflingen / Deals, Drops, Stress und Nostalgie: Ein voller Erfolg für die Gaming Days
Virtual Reality ist einer der modernsten Trends in der Gaming-Welt Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Viel Action gab es vergangenen Samstag in der Schifflinger „Hall polyvalent“. Dort fanden sich schätzungsweise um die 400 Jugendliche für die zweite Auflage der Gaming Days ein. Im Angebot waren nicht nur Brettspiele, sondern auch moderne Streamingspiele mit spannenden virtuellen Fußballturnieren. Ein echter Anziehungsmagnet waren Retro-Konsolen, an denen sich mehrere Generationen amüsierten.

Die Jugendkommission Schifflingen lud in Zusammenarbeit mit der Luxembourg Esports Federation zur zweiten Auflage der Gaming Days ein. Dort verzeichnete man einen großen Erfolg, wie uns Tim Miller, einer der Mitveranstalter, verriet. Schätzungsweise nutzten um die 400 Jugendliche das Angebot.

Mehrere Vereinigungen und Einzelpersonen statteten die Halle in Schifflingen mit Spielkonsolen und Brettspielen aus. Gezockt wurde in jeder Ecke. Der Spieltag begeisterte Jung und Alt. Inmitten der Welten von Virtual Reality, Playstation 5 und Fifa 2023 weckte ein Angebot das Interesse vieler Anwesenden.

Yannick Sanitate, 26, ist ein eingefleischter Liebhaber von Retro-Spielkonsolen. Auf Anfrage der Organisatoren stellte er mehrere seiner Spiele zur Verfügung. Ausgestattet mit Röhrenbildschirmen und TV-Geräten, Scart-Steckern sowie kabelgebundenen Joysticks und Controllern.

Im Tageblatt-Gespräch ging der junge Sozialarbeiter auf sein persönliches Interesse für die Retro-Welt ein und sprach auch über Themen wie Spielsucht und Spielgeld.

Tageblatt: Was begeistert Sie eigentlich an den Retro-Spielen?

Yannick Sanitate: Zuallererst erwecken diese Spiele in mir Erinnerungen an die Kindheit, an Zeiten, als die Konsolen noch verkabelt waren. Aus meiner Sicht ist vor allem das Zusammenspiel zwischen Grafik und Musik einfach besser als heute. Retro-Spiele sind einfach authentisch, beispielsweise die Musik von Mario Land ist fantastisch. Das ist Musik, die unter die Haut geht. Die alten Spiele auf Röhrenmonitoren, dann die Memory-Speicherkarten, das alles ergibt eine Gesamtheit. Heute kann man diese nicht mehr in der Form erleben.

Spielen Sie eigentlich auch auf modernen Spielkonsolen?

Ja, das tue ich auch. Aber es ist nicht meine Welt. Der Stressfaktor ist mir einfach zu hoch. Was mich besonders stört, sind die ständigen Updates und die sogenannten Pay-to-Win-Pakete, bei denen die Spieler viel Geld ausgeben. Retro ist einfach gemütlicher, nostalgischer.

Sie haben heute viele Interessenten an ihren Konsolen beobachtet. Wie reagieren eigentlich Jugendliche auf diese „exotischen“ Geräte?

Die Beobachtungen sind sehr interessant. Sehr junge Spieler sind technisch erst mal mit den Retro-Konsolen überfordert. Viele von ihnen kennen nur moderne Konsolen, mit Bluetooth, Internet und Streaming. Dort muss man sich anmelden, ggf. Abos abschließen. Also sehr komplex. Mit Scart-Kabeln, Memory Cards und Joysticks sind diese Menschen dann überfordert. Nach einer kleinen Einführung sind die jungen Zocker dann aber von Gameboy & Co begeistert. Auch hatte ich heute eine Drei-Generationen-Familie an den Geräten sitzen. Die Großmutter, die Mutter und das Enkelkind versuchten ein Autorennen aus den 90er Jahren. Sie hatten eine Menge Spaß, der Enkel erklärte seiner Großmutter, wie man das Fahrzeug steuern musste. Für mich ist das ein Riesenerfolg, wenn ich Menschen eine Freude bereiten kann. Der Kabelsalat wird schnell zu einer Hassliebe. Am Anfang stören die Kabel, dann gewöhnt man sich aber schnell daran, und ärgert sich wieder, wenn die Joysticks nicht lang genug sind. Diese „Freude“ hat man bei Bluetooth-Konsolen nicht.

Sie sprachen vorhin das Thema Abo und Finanzen an. Verbergen sich hinter den modernen vernetzten Spielen mehr Gefahren als auf Retro-Konsolen?

Diese Frage kann ich leider nur mit Ja beantworten. Der Suchtfaktor ist viel größer wegen der ständigen Updates. Verschiedene Spieler geben echtes Geld aus, um virtuelles Spielgeld zu kaufen. Nur um sich in der virtuellen Welt anders zu kleiden, oder um Gewinnchancen zu erhöhen. Einer meiner Freunde hatte binnen kürzester Zeit eine vierstellige Summe ausgegeben für diese Spiele. Bei Retro-Konsolen besteht diese Gefahr nicht. Man erwirbt einmal die Konsole und einmal das Spiel an sich. Keine Abofallen, keine Updates, also auch eine geringere Gefahr, Tausende von Euros für Spiele auszugeben.

Ob Retro oder aktuelle Spiele, die Begeisterung bei den Gaming Days war riesig, und gezockt wurde, wo man nur konnte. Auf die kommende Auflage werden sich viele Zocker und Gamer freuen.