Zu Beginn der Jahreshauptversammlung zeigte sich ALJP-Präsident Roger Infalt erfreut über den im vergangenen Vereinsjahr notierten Mitgliederzuwachs, dies dank des doch großen Einsatzes des Journalistenverbandes im Interesse der Medienschaffenden. Die vergangenen Monate hätten einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine Berufsorganisation sei, um einerseits auf spezifische Probleme aufmerksam zu machen und andererseits Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
An Aktivitäten hätte es auch im abgelaufenen Vereinsjahr nicht gefehlt. Infalt erwähnte die Arbeit der ALJP-Vertreter im Exekutivbüro, in der Vollversammlung sowie in den einzelnen Kommissionen des Luxemburger Presserates, bei der Organisation der Ausbildungskurse für angehende Journalisten, beim „Concours jeune journaliste“, in der „Commission pour la promotion de la presse“ usw.
Keine Änderungen in Sachen Informationszugang
Enttäuscht gab sich der Präsident aber einmal mehr über die Tatsache, dass sich in puncto Informationszugangsrecht für Journalisten auch im vergangenen Jahr nichts geändert hätte, obwohl sich die ALJP seit sage und schreibe 16 Jahren unermüdlich dafür einsetze. Was dieses Recht anbelangt, sei Luxemburg europaweit ein sehr schlechter Schüler, denn in den allermeisten europäischen Ländern (außer Malta und eben Luxemburg) könnten sich die Berufsjournalisten auf ein Informationszugangsrecht stützen.
Die Erfahrungsberichte von Journalisten, die um Informationen bei staatlichen oder anderen öffentlichen Instanzen bitten, würden deutlich zeigen, dass trotz eines gut gemeinten, jedoch schlecht aufgestellten Transparenzgesetzes und des „Circulaire Bettel“ die Journalisten kaum oder oft gar nicht ihrer Arbeit nachkommen können. In diesem Fall sei an Artikel 6 des Pressegesetzes erinnert, der wie folgt lautet: „La liberté d’expression comprend le droit de recevoir et de rechercher des informations, de décider de les communiquer au public dans la forme et suivant les modalités librement choisies, ainsi que de les commenter et de les critiquer“.
Zum Schluss seiner Ansprache gab Roger Infalt seine Demission als Präsident der ALJP bekannt. Er bekleidete diesen Posten seit rund 20 Jahren. Mit Freude blickte er auf verschiedenen Events der letzten Jahre zurück, vor allem aber auf die Fusion der drei Journalistenverbände ALJ, UJL und SJ-L im Jahr 2017. Er werde der ALJP aber keinesfalls von einem Tag zum anderen den Rücken zukehren, sondern wolle weiterhin im Vorstand mitarbeiten, sofern er dafür die Unterstützung der Mitglieder erhalte.
Das Urteil des europäischen Gerichtshofes und die darauf basierende Entscheidung des Justizministeriums betreff Zugangs zum „Registre des bénéficiaires“ (RBE) habe gezeigt, so Generalsekretär Luc Caregari, wie schnell es gehen kann, ein Recht auf wichtige Informationen zu verlieren. Es sei zwar ein temporärer Konsens gefunden worden, es stehe aber noch viel auf dem Spiel. Es stelle sich zum Beispiel noch die Frage, was mit den Daten passiert, die Journalisten bei ihren Recherchen im RBE hinterlassen.
Jubiläum im Jahr 2025
Bevor der neue Vorstand gewählt wurde, nutzte Roger Infalt noch die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass die ALJP in zwei Jahren ihren 100. Geburtstag feiert. Er machte einen Aufruf, dass die Mitglieder sich Gedanken über die Organisation dieser Feierlichkeiten machen und ihre Ideen an den Vorstand herantragen sollen. Einige Ideen, wie die einer Ausstellung zum Thema Pressefotografie in Luxemburg sowie einer Konferenz zum Thema „100 Jahre Journalismus in Luxemburg“, wurden bereits notiert.
Anschließend wurde Luc Caregari zum neuen Präsidenten und Misch Pautsch zum Vizepräsidenten gewählt. Der Vorstand setzt sich für die kommenden zwei Jahre wie folgt zusammen: Martine Adam (Freelance), Luc Caregari (Reporter), André Dübbers (100,7), Roger Infalt (Tageblatt), Ines Kurschat (Wort), Misch Pautsch (Journal), Franziska Peschel (Radio ARA), Pol Reuter (Reporter), Wiebke Trapp (Tageblatt), Danièle Weber (RTL) und Ingo Zwank (Télécran).
Eine der Ursachen für den "Auster"zustand Luxemburgs könnte in der Tatsache liegen, dass das unfehlbare päpstliche "Luxemburger Wort" die Katholiken 1933 zu tüchtigen, verschwiegenen ArbeiterInnen in den Weinbergen der Mosel, der Lahn, der Sola und des Salhyr gemacht hat.
MfG
Robert Hottua