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BGL LigueBen Biver (Wiltz): „Den Fans zeigen, dass man die Nummer eins im Norden ist“

BGL Ligue / Ben Biver (Wiltz): „Den Fans zeigen, dass man die Nummer eins im Norden ist“
Ben Biver kennt die Rivalität im Norden schon seit Kindesalter Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Die Etzella kämpft ums Überleben, den Wiltzern geht es um ruhige Nächte: Das Nordderby im „Pëtz“ hat zumindest für die Gäste – nach deren Lebenszeichen am Mittwoch – fast schon wieder Endspielcharakter. In Wiltz haben sich Ben Biver und Co. auf einen harten Kampf eingestellt. 

Tageblatt: Ihre Jugend verbrachten Sie in Useldingen und Mertzig. Was verbinden Sie mit diesem Nord-Derby gegen Etzella?

Ben Biver: Die Rivalität mit der Etzella gibt es nicht nur in Wiltz, sondern auch in Mertzig. Ich bin mit 18 nach Wiltz gewechselt. Man spürt von Anfang an, dass in den Begegnungen gegen Ettelbrück etwas anderes drin steckt: Es sind mehr Emotionen drin, mehr Zuschauer auf den Rängen und es geht „méi derwidder“. In der Woche vorher wird das Thema natürlich in der Kabine angesprochen – auch damit die Neuzugänge wissen, was auf sie zukommt. Lange Reden braucht es aber nicht, man spürt einfach, dass eine andere Atmosphäre im Verein herrscht. Es ist kein normales Spiel, sondern ein Derby. Die spielt und gewinnt man übrigens am liebsten zu Hause, wenn man den Fans zeigen kann, dass man die Nummer eins im Norden ist.

Im Hinspiel gab es bereits ein verrücktes Szenario: ein verschossener Etzella-Elfmeter und ein sehr knapper Wiltzer Sieg, mit einem Anschlusstreffer in der Nachspielzeit. Wie viel Rivalität und Derbyfieber gibt es heute noch?

Ein Derby fängt meist schon etwas rauer an – die ersten Zweikämpfe werden härter geführt und teils wird auch mehr diskutiert. Man merkt schon, dass es emotionaler zugeht. Von unserer Seite aus haben wir uns viele Chancen herausgespielt, lagen lange in Führung und haben die auch gut verwaltet. Aus meiner Sicht gibt es bei der Rivalität keinen Unterschied zu dem, was ich vor sechs Jahren erlebt habe. Manchmal waren vielleicht weniger Zuschauer da, aber ich denke, dass wir morgen (am Samstag) auf große Unterstützung zählen können. 

Die Etzella hat am Mittwoch bewiesen, dass sie sich noch nicht mit dem Abstieg abgefunden hat. Was bedeutet das für Wiltz?

Für uns war das eigentlich nicht von Bedeutung. Wir haben unsere Hausaufgaben nach der Winterpause erledigt und gegen die direkten Konkurrenten keine Zähler liegengelassen. Wir haben uns nach oben gekämpft. Deshalb wollen wir auch in diese Richtung weitermachen, mit drei Punkten gegen die Etzella. In der BGL Ligue gibt es keine einfachen Spiele. Ettelbrück hat eben nochmal gezeigt, dass sie gegen einen anderen Abstiegskandidaten punkten wollen. Auf unsere Einstellung hat das aber keinen Einfluss. Die Begegnung wird sicher über den Kampf entschieden werden, so wie das bei allen Derbys ist. Ich hoffe, dass wir uns viele Torchancen herausspielen und nutzen können. Als defensiver Spieler ist es mir persönlich natürlich wichtig, dass wir nicht viel zulassen und es nur in eine Richtung läuft (lacht).

Sie haben gegen Strassen Ihre fünfte Gelbe der Saison bekommen – und werden nächste Woche gesperrt fehlen. Es wird erst das zweite Duell der Meisterschaft sein, das Sie verpassen. Wie zufrieden sind Sie mit den eigenen Statistiken?

Ich kann zufrieden sein mit meinen Einsatzzeiten. Dass es jetzt erst die fünfte Gelbe war, hat sich als defensiver Spieler ja eigentlich noch lange rausgezogen (lacht). Offensiv könnte sich die Statistik natürlich verbessern, aber ich bin schon froh, dass wir uns defensiv gefestigt haben. 

Auch für die Teamkollegen läuft es besser als letztes Jahr, als bis zum Schluss (in der Relegation) gezittert werden musste. Wie erklären Sie sich den besseren Saisonverlauf?

Letztes Jahr fehlte und das Glück, das jetzt wieder da ist. Wir sind kompakter, effizienter. In der Rückrunde haben wir keine Punkte gegen direkte Konkurrenten liegen gelassen. Das war damals anders. Wir sollten unbedingt diese drei Punkte gegen Ettelbrück einfahren, damit wir auf die 32 Punkte kommen. Das würde jedenfalls helfen, etwas Ruhe reinzubringen. Danach wartet mit Fola noch ein weiterer Kandidat aus dem Keller auf uns. Ich denke, dass wir sogar noch ein Wörtchen nach oben mitreden können. Wir könnten noch zu dieser Gruppe vor uns aufschließen. Zudem treffen wir am Mittwoch im Pokal gegen Hostert, da ist für uns sicherlich auch etwas drin. 

14 seiner 29 Punkte hat Wiltz in der Rückrunde geholt und blieb auch dreimal ohne Gegentreffer. Wie hat sich die Defensivabteilung stabilisiert?

Wir haben es nach der Winterpause zustande gebracht, defensiv kompakter zu stehen. Daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet. Man sieht ja an den Zahlen, dass wir uns verbessert haben. In der Hinrunde waren wir offensiv zwar gefährlich, aber hinten zu anfällig. Deshalb fehlten am Ende die Punkte. Was die offensive Effizienz anbelangt. Gleichzeitig ist von jedem mehr Laufbereitschaft gefordert worden, die Kommunikation ist besser. Wir positionieren uns auch aktiv besser zum Ball hin. Damit schließen wir die Löcher, die ansonsten Räume für den Gegner geöffnet hätten. 

Spieltags-Splitter

Artur Abreu: Entwarnung in Petingen. Kapitän Artur Abreu, der das Spielfeld vergangene Woche gegen Wiltz aufgrund einer Knöchelverletzung vorzeitig verlassen musste, ist wieder auf den Beinen. Ob es für einen Einsatz gegen die Jeunesse reicht, bleibt allerdings abzuwarten.

1. Division: Erstdivisionär Lorentzweiler steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die Ehrenpromotion. Der Leader des 1. Bezirks hat sieben Spieltage vor Schluss 20 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Beggen. Holt Lorentzweiler also am Samstag die gleiche Anzahl an Punkten wie der Avenir, wäre das Saisonziel bereits an Ostern erreicht. Die Mannschaft von Trainer Alain Thunus hat bislang jedes Liga-Duell gewonnen. Diesmal ist der FF Norden 02 zu Gast.

Jugend: Ein paar Turniere für den Nachwuchs finden über die Ostertage statt. Das prominenteste ist der Jeff Strasser Cup. Am Samstag sind die Spiele der Pupilles (U9) und Poussins (U11), am Ostermontag ist die internationale Konkurrenz beim U13-Turnier zu Gast.