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KriminalitätEuropol schnappt 22 mutmaßliche Waffenhändler bei europaweiter Razzia – auch Luxemburg beteiligt

Kriminalität / Europol schnappt 22 mutmaßliche Waffenhändler bei europaweiter Razzia – auch Luxemburg beteiligt
Teilweise wurden Schreckschusspistolen zu tödlichen Waffen umgebaut Foto: Europol 

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Der illegale Waffenhandel stand im Zentrum einer europaweiten Aktion von Europol vom 20. bis zum 24. Februar. Das teilt die Behörde am Montag offiziell mit. Insgesamt 22 mutmaßliche Waffenhändler wurden in ganz Europa festgenommen, mehr als 1.600 Waffen und 24.000 Runden Munition und Sprengstoff beschlagnahmt. Unter den 31 beteiligten Ländern war auch Luxemburg. 

„In einer von Rumänien und Bulgarien geleiteten Operation haben Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt 31 Ländern Personen ins Visier genommen, die im Verdacht stehen, Waffen von Schusswaffenhändlern zu erwerben“, schreibt Europol am Montagmorgen in einem Presseschreiben auf ihrer Webseite. Da die Beschaffung illegaler Schusswaffen immer schwieriger und teurer geworden sei, würden Einzelpersonen und das organisierte Verbrechen häufig auf umgebaute Schreckschuss- und Signalwaffen zurückgreifen.

22 mutmaßliche Waffenhändler wurden in einer koordinierten Aktion ganz Europa festgenommen. Die Operation, die unter dem Namen Conversus bekannt ist, wurde von der rumänischen Nationalpolizei (Poliția Română) im Rahmen der Europäischen Multidisziplinären Plattform zur Bekämpfung krimineller Bedrohungen (EMPACT) geleitet. Sie gipfelte in einer von Europol koordinierten Aktionswoche vom 20. bis 24. Februar 2023, an der Strafverfolgungsbehörden aus 31 Ländern sowie Eurojust und die Europäische Kommission teilnahmen, darunter auch Luxemburg. Insgesamt wurden 143 Hausdurchsuchungen durchgeführt, 129 Schusswaffen, 1.492 nicht umgerüstete und umgerüstete Schreckschuss- und Signalwaffen, 24.735 Schuss Munition, sechs Handgranaten, 276 Kilo Dynamit, 299 Zünder und über 21 Kilo Schießpulver beschlagnahmt.

Bei den meisten der beschlagnahmten Schreckschuss- und Signalwaffen handele es sich um Modelle, die in der Türkei hergestellt wurden, bevor eine Änderung der nationalen Rechtsvorschriften für ihre Herstellung in Kraft trat, erklärt Europol. Diese Waffen wurden in die EU importiert und in Bulgarien und anderen Mitgliedstaaten legal zum Verkauf angeboten. Danach werden sie jedoch häufig über die Grenzen geschmuggelt und in anderen Ländern innerhalb oder außerhalb der EU zu tödlichen Waffen umgebaut. Bei diesem Umbau werden die Waffen so modifiziert, dass sie mit scharfer Munition verschossen werden können, was illegal ist.