Der FC Monnerich startete als Aufsteiger quasi perfekt in die Saison und stand bis Mitte September sogar auf Platz drei der BGL-Ligue-Tabelle. Bis zum Ende der Hinrunde kam allerdings kein Dreier mehr dazu – und es machten sich Gerüchte über schlechte Stimmung und einen möglichen Trainerrauswurf breit. Für Dinis de Sousa endete das Abenteuer auf der FCM-Bank aber erst nach 17 Spieltagen. „Ich denke, dass die Euphorie uns in den ersten Spielen beflügelt hat. Vielleicht wurden wir zu diesem Zeitpunkt auch zu schnell hochgelobt. Danach haben wir nicht mehr viele Punkte geholt“, analysierte Tom Laterza.
Die Hoffnungen lasten seitdem auf den Schultern von Olivier Ciancanelli, der in seinen fünf Spieler aber erst einen Punkt einfahren konnte. Seit März steht der Verein inzwischen auf einem Relegationsplatz. „Die Ansprachen haben sich verändert“, meinte Laterza. „Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Es ist das, was wir gebraucht haben. Einige meinen möglicherweise, dass sie bereits etwas erreicht hätten. Aber man darf nicht vergessen, warum man in Monnerich spielt. Für die einen ist es eine Station, um langsamer zu treten, andere wollen mehr Spielzeit, die sie in einem der Spitzenklubs nicht bekommen würden. Noch andere wollen sich entwickeln. In Monnerich spielen nur zwei, drei Leute, die eine Karriere hinter sich haben. Trotzdem steckt in diesem Team die nötige Qualität, um den Klassenerhalt zu schaffen.“
Für den 30-jährigen Verteidiger des Aufsteigers ist es eine der kompliziertesten Saisons in Luxemburg. Nachdem er mit der Escher Fola und Niederkorn stets um die oberen Plätze mitspielen konnte, wechselte er im Sommer 2021 vom Progrès nach Monnerich. Die erste Saison, damals in der Ehrenpromotion, verlief optimal: Laterza ging im Vorjahr nur viermal als Verlierer vom Platz. Diesmal ist es anders. „Ich stelle mir jedes Wochenende die gleiche Frage. In meiner Karriere habe ich nur bei Teams gespielt, die um die drei ersten Plätze mitspielten. Jetzt bin ich zum ersten Mal mitten im Abstiegskampf. Man merkt, dass es schwer ist, den Wurm rauszubekommen, wenn er erst einmal drin ist.“ Beim Auswärtssieg in Ettelbrück stand er 2023 nicht im Kader, sodass sein letzter Sieg auf August 2022 zurückgeht. „Mental ist das schwer zu verarbeiten. Aber so sieht man eben, was einen Fußballer ausmacht.“
Für die Monnericher ist in dieser Saison aber noch alles möglich. Auch der direkte Klassenerhalt. Für das Duell gegen den direkten Konkurrenten Hostert fallen Torwart Da Silva (Muskelfaserriss), Engolo (Knie), Macedo (Saisonaus) und Mokrani (Knie) aus. „Ich will stark hoffen, dass bei uns allen der Optimismus überwiegt“, meinte Laterza klar. „Ich kann zwar nicht in die Köpfe meiner Mitspieler reinschauen, aber das ist die Grundlage.“ Doch der ehemalige Nationalspieler forderte auch Eigenanalysen und Selbstkritik: „Jeder muss sich fragen, warum wir gegen die Etzella und Niederkorn unterschiedlich konzentriert auftreten. Zudem müssen wir diese Durchhänger in der Nachspielzeit unbedingt abstellen.“
Er selbst gab zu, sich die Tabelle gar nicht mehr anzuschauen – für den FCM gibt es in dieser Lage ohnehin nur eine Möglichkeit: „Wir müssen punkten, unabhängig davon, was die Konkurrenz macht.“ Und das, ginge es nach Laterza, schon am Sonntag zu Hause gegen die US Hostert von Henri Bossi. „Es muss alles klappen. Es ist eigentlich fast das wichtigste Spiel der Saison. Wenn wir es da vergeigen, haben wir auch keinen Platz in der BGL Ligue verdient“, so die klaren Worte des Monnericher Defensivspezialisten.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können