Ja, man merkt den Filmen Refns an, dass da die Lust an der bildlichen Gestaltung, dem Ausreizen der Oberflächenstrukturen des Films steht, er ist einer, der von der Lust am eigenen Bild angetrieben wird.(1) Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass aus dieser Stilgewichtung das große Missverständnis erwuchs, das den Blick auf Refns Filme verstellt – sie auf die Formel reduzierte, alles sei da „style over substance“.
Refns Filmschaffen wurde neben der Gewaltdarstellung auf einen hauptsächlichen Kritikpunkt herabgesetzt: sein Hang zum Fetischismus(2), zur Oberflächlichkeit. Über die Besprechung seiner Filme „Drive“, „The Neon Demon“ und seiner neu auf Netflix erschienenen Serie „Copenhagen Cowboy“ lässt sich aufschlüsseln, dass diese reduktionistische Formel so nicht greift, eher müsste es da heißen: „style is substance“. Ein knapper Streifzug durch das Werk Refns zeigt, dass diese vermeintlich widersprüchliche Gewichtung im Form-Inhalt-Bezug per se keine ist.
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