Das Luxemburger Statistikamt Statec hat anlässlich des Weltfrauentags Fakten und Zahlen über das „Leben der Frauen“ im Großherzogtum veröffentlicht. Die grundlegenden Zahlen: 173.000 Frauen haben die Luxemburger Staatsangehörigkeit – das sind 54,1 Prozent aller Frauen im Land.
Lange Zeit gab es einen Frauenüberschuss in der Bevölkerung. „Vor 40 Jahren stellten Frauen noch 51 Prozent der nationalen Bevölkerung“, schreibt Statec. 2014 kehrte sich das Verhältnis um und seitdem gibt es mehr Männer. 2022 lag der Anteil der Frauen bei 49,6 Prozent. Laut Statec lässt sich das durch den Überschuss an männlichen Zuwanderern erklären. „2021 waren zum Beispiel 54 Prozent der Neuankömmlinge Männer“, schreiben die Statistiker. Bei Menschen, die aus der Ukraine nach Luxemburg gekommen sind, ist es aber anders: Von den 4.915 Menschen, die 2022 in Luxemburg internationalen Schutz gewährt bekommen haben, waren 67,8 Prozent weiblich.
In Sachen Alter und Lebenserwartung lassen Frauen dir Männern immer noch hinter sich, der Abstand wird allerdings allmählich geringer. Die Frauen in Luxemburg sind insgesamt mit 40,4 Jahren im Durchschnitt 1,4 Jahre älter als die Männer. Bei den Frauen mit Luxemburger Staatsangehörigkeit ist der Unterschied sogar noch stärker ausgeprägt: Dort sind es 2,6 Jahre mehr. Frauen haben außerdem eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung als Männer: Sie liegt bei 84,4 Jahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer liegt bei 80,3 Jahren.
Der Unterschied von 4,5 Jahren sei auch in dem Zeitraum von 2019 bis 2021 vermerkt worden. In den frühen 2000er Jahren, 2000 bis 2002, sei dieser Abstand mit 6,2 Jahren noch größer gewesen. Statec erklärt sich diese Annäherung unter anderem dadurch, dass sich der Lebensstil der Frauen, dem der Männer immer weiter annähert.
Gender Pay Gap zugunsten der Frauen, aber …
Die Unterschiede auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt werden laut Statec kontinuierlich kleiner. Immer mehr Frauen werden berufstätig: 2021 übten 70 Prozent aller Frauen zwischen 20 und 64 Jahren einen Beruf aus. Die Anzahl der berufstätigen Männer ist seit den frühen 2000er Jahren hingegen von knapp 80 Prozent auf 78 Prozent zurückgegangen. Es haben allerdings deutlich mehr Frauen (30 Prozent) Halbzeit gearbeitet als Männer (6 Prozent). Hautursache dafür sei laut Statec die Familie.
Im Gegensatz zu allen anderen Ländern Europas verdienen Frauen in Luxemburg seit 2021 im Schnitt leicht mehr als ihre männlichen Kollegen (0,2 Prozent). Die EU weist hingegen weiterhin ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle (bekannt als Gender Pay Gap, GPG) von 12,7 Prozent auf, mit beispielsweise 17,6 Prozent in Deutschland, 15,4 Prozent in Frankreich und 5,0 Prozent in Belgien. Dennoch gebe es Bereiche, in denen Frauen in Luxemburg weiterhin deutlich weniger verdienen als Männer: Finanzdienstleistungen (-23 Prozent), Immobilienwesen (-23 Prozent), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten (-22 Prozent) und im Handel (-18 Prozent).
Etwas mehr als ein Fünftel aller Frauen (21,7 Prozent) war 2021 von Armut oder der sozialen Ausgrenzung bedroht – bei Männern waren es 20,5 Prozent.
Hartnäckige Vorurteile
Obwohl Frauen immer noch Ziel von Witzen aufgrund ihres angeblich schlechteren Fahrverhaltens werden, schneiden sie beim Einhalten der Straßenverkehrsordnung deutlich besser ab als Männer – mit nur einer Ausnahme: 35 Prozent aller mutmaßlichen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung seien Geschwindigkeitsüberschreitungen. Davon seien 22 Prozent auf Männer und 13 Prozent auf Frauen zurückzuführen. Männer werden zudem auch deutlich häufiger mit Alkohol am Steuer erwischt: 13 Prozent gegenüber sechs Prozent bei den Frauen. Nur beim Nicht-Einhalten der Vorfahrtsregeln fallen Frauen (12 Prozent) öfter negativ auf als Männer (7 Prozent).
Frauen sind laut Statec auch weitaus weniger in schwere und tödliche Autounfälle verwickelt als Männer. So waren zwischen 2019 und 2021 28 Prozent aller tödlich verletzten Autofahrer Frauen. Der Anteil der tödlich verunglückten Beifahrerinnen liegt mit 58 Prozent hingegen höher als jener der Männer.
Häufigste Todesursachen
Fast jeder zweite weibliche Sterbefall ereignete sich 2021 im Krankenhaus, insgesamt 47,9 Prozent, hält Statec fest. Der Anteil der männlichen Sterbefälle liegt mit 59,6 Prozent sogar noch höher. An zweiter Stelle stehen Altenheime mit 34,3 Prozent, gefolgt vom Eigenheim mit 16,7 Prozent. Die Haupttodesursachen unterscheiden sich in Luxemburg je nach Geschlecht. 2021 waren 25,3 Prozent, also ein Viertel aller weiblichen Todesfälle durch Krankheiten des Kreislaufsystems bedingt. An zweiter Stelle standen Tumore mit 22,5 Prozent (28,0 Prozent bei Männern und damit auch die häufigste Todesursache).
Statec führt bei beiden Geschlechtern Covid-19 als dritthäufigste Todesursache im Jahr 2021 an. Die Statistiker verweisen ebenfalls auf die höhere Sterblichkeit infolge von psychischen und Verhaltensstörungen bei Frauen (8,5 Prozent) als bei Männern (5,3 Prozent).
Luxemburgs Frauen belegten 2020 europaweit nur den 16. Platz, was die Lebenserwartung bei guter Gesundheit angeht. Gemeint ist damit die Anzahl der Jahre, die eine Person voraussichtlich lebt, ohne durch gesundheitliche Probleme im Alltag beschränkt zu werden. Die gesunde Lebenserwartung von Luxemburgs Frauen liegt mit 62 Jahren (64 bei Männern) unter dem europäischen Durchschnitt von 65 Jahren.
" Männer werden zudem auch deutlich häufiger mit Alkohol am Steuer erwischt: 13 Prozent gegenüber sechs Prozent bei den Frauen. Nur beim Nicht-Einhalten der Vorfahrtsregeln fallen Frauen (12 Prozent) öfter negativ auf als Männer (7 Prozent)." Also das mit dem Alkohol ist verständlich,ist ja auch eine Erfindung der Männer. Aber die Vorfahrt missachten ist doch eine rein technische Sache oder? Sowie Einparken. Aber lasst uns nicht lästern.Schon gar nicht am Weltfrauentag.Statistik ist immer lustig. Also.Auf nach Malta. Als kleine Aufmunterung: " Wussten sie schon,dass kastrierte Kater im Schnitt 3.5 Jahre länger leben als ihre beeierten Geschlechtsgenossen? Das lässt einen doch nachdenken,oder?