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JunglinsterVon der Liebe für kleine Züge und ganz viel Detail: Zu Besuch auf der Internationalen Modellbahnbörse 

Junglinster / Von der Liebe für kleine Züge und ganz viel Detail: Zu Besuch auf der Internationalen Modellbahnbörse 

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Am Wochenende haben die Modellbahn-Freunde aus Junglinster das lokale Kulturzentrum Gaston Stein in einen riesigen Bahnhof verwandelt. Pünktlich um 10 Uhr, so wie im Fahrplan vorgesehen, fuhren die ersten Züge ab.

Auf über 1.000 m² Ausstellungsfläche führten Modellbahnbauer aus sechs Ländern ihre Bauwerke in den Maßstäben N (1:160) bis hin zum Maßstab 1:35 vor. Nach zwei Jahren Zwangspause war die internationale Modellbahnausstellung ein wahrer Erfolg. Und überhaupt habe die Pandemie dieses schöne Hobby belebt, erzählt Pit Karges von den MBFJ. Dank des Lockdowns hätten viele Menschen Zeit gehabt, sich dem Modellbau zu widmen. Die gesamte Branche und auch die Hersteller haben einen enormen Aufschwung erlebt. Es gab auch Neueinsteiger.

Drei Anlagen widmeten sich dem Luxemburger Eisenbahnnetz. Die Bahnhöfe Eischen, Useldingen oder Hovelingen der ehemaligen „Attert“-Linie wurden wieder zum Leben erweckt. Pit Karges stellte einen fiktiven Teil der elektrifizierten Nordstrecke aus den 1990er Jahren dar, jener Zeit, als Lokomotiven und Waggons noch mit dem alten CFL-Logo betrieben wurden.

Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, die Panoramen luden teilweise zum Träumen ein, während die Züge mit echten Betriebsgeräuschen über die Gleise ratterten. In anderen Bahnwelten drehte sich alles um ehemalige Industriestandorte.

Seit den 1960er Jahren hat sich vieles rund um dieses Hobby verändert. Dies verriet uns Claude Fandel, ebenfalls Mitglied der MBFJ. Seine erste Anlage fuhr im Jahr 1962. Seither ist er vom Hobby gepackt. Lediglich als Student legte er eine Pause ein. Der Wandel von analoger zu digitaler Steuerung sei sicherlich eine Bereicherung. Doch auch analog funktioniere heute noch, so Fandel. Es sei halt eine persönliche Einstellungssache, für welches System man sich entscheide. Viel Geld müsse man seiner Meinung nach nicht in das Hobby stecken. Der ambitionierte Modellbahner setzt auf Eigenkonstruktionen. Kunststoffteile, Styropor, Holz, Gips, Metall. Vieles könne man mit einem kostengünstigen Aufwand selbst bauen, so der Purist. Eine wertvolle Hilfe sei heute sicherlich die Technik des 3D-Drucks oder sogenannte Lasercutter. Er selbst ist aktuell dabei, ein neues Projekt zu verwirklichen: den Bau des „Charly“.

Die Ausstellung ist ein wichtiger Treffpunkt zum Austausch. Die meisten Aussteller kennen sich schon lange. „Wir sind wie ein Wanderzirkus“, sagt Pit Karges. Viele Kollegen aus dem Ausland waren am Wochenende in Junglinster. „Unser nächster Treffpunkt mit Ausstellung ist in Utrecht“, kündigt Karges an. Da werden er und seine Kollegen dann ausstellen und somit der Öffentlichkeit im Ausland das Luxemburger Eisenbahnnetz näher bringen.