Die EU scheint nicht so schnell mit der Energiewende voranzukommen wie erhofft. Gerade einmal 21,8 Prozent des Energieverbrauchs EU-weit wurden 2021 aus erneuerbaren Quellen gedeckt, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat meldet. Dieser Wert ist ein ziemlicher Rückschlag. Denn er bedeutet, dass der Anteil klimafreundlicher Energien nicht nur nicht rapide wächst – sondern sogar schrumpft. In der Summe wurde 2021 demnach 0,3 Prozent weniger Energie aus erneuerbaren Quellen verbraucht als im Jahr zuvor. Ausgerechnet mitten in der wohl größten Krise der fossilen Energien meldet Eurostat also „den ersten jemals verzeichneten Rückgang“ beim Anteil der Erneuerbaren am Brutto-Endenergieverbrauch der Europäischen Union. Und: Der Wert liegt noch immer deutlich unter dem Ziel, das 2018 von der EU festgelegt wurde.
Ja, Ziele hat sich die Union in den vergangenen Jahren einige gesteckt. Da wäre das vorgenannte aus dem Jahr 2018, also die Direktive 2018/2001. Die sah vor, dass bis 2030 insgesamt 32 Prozent des Verbrauchs in der EU mit erneuerbaren Energien gedeckt würden. Schon für diese Vorgabe sind die 21,8 Prozent Anteil Erneuerbare im Jahr 2021 laut Eurostat „still well below target“. Dennoch gibt es noch wesentlich ambitioniertere Pläne. Zum Beispiel den Vorschlag der Kommission aus dem Jahr 2021, der den angepeilten Anteil der grünen Energien in der „Erneuerbare-Energien-Direktive“ bis 2030 sogar auf 40 Prozent schrauben würde. Und den „REPowerEU“-Plan von 2022. Der sieht vor, die Marke sogar auf 45 Prozent anzuheben. „Daher müssen die Länder ihre Anstrengungen verstärken, um […] den geforderten EU-Zielpfad einzuhalten“, konstatiert Eurostat trocken.
Wasser, Wind und Wärmepumpen
Schweden hatte 2021 laut Eurostat den bei Weitem höchsten Anteil an erneuerbaren Energien in den EU-Mitgliedstaaten: 62,6 Prozent wurden laut der Europäischen Statistikbehörde überwiegend aus einem Mix aus Biomasse, Wasserkraft, Windkraft, Wärmepumpen und flüssigen Biokraftstoffen hergestellt. Finnland belegt Platz zwei mit 43,1 Prozent und Lettland – mit 42,1 Prozent – Platz drei. Estland (37,6 Prozent), Österreich (36,4 Prozent) und Dänemark (34,7 Prozent) befinden sich auch schon auf dem richtigen Weg. Die beiden Nicht-EU-Länder Norwegen und Island schneiden sogar noch besser ab. Norwegen erreicht einen Erneuerbaren-Anteil von 74 Prozent, die Feuerinsel Island dank Wasserkraft und Geothermie sogar fantastische 85,8 Prozent.
Aber egal, wen man in der Liste berücksichtigt: Luxemburg liegt immer auf dem letzten Platz. Also auch hinter Ländern wie Nordmazedonien (17,3 Prozent) oder Georgien (19 Prozent), für die Eurostat ebenfalls Daten erhebt. Nur 11,7 Prozent der im Großherzogtum verbrauchten Energie stammte 2021 aus erneuerbaren Quellen, sagen die EU-Statistiker.
Der Wert liegt weit unter dem EU-Schnitt. Wie kommt es? Der Strom, der 2021 aus den Steckdosen der Luxemburger Haushalte kam, bestand laut Regulierungsbehörde ILR etwa zu 56 Prozent aus grünen Quellen. Zwar wird nur ein kleiner Teil der in Luxemburg verbrauchten Energie auch hier erzeugt – dieser ist aber zu 77,9 Prozent nachhaltig.
Was sorgt also für Luxemburgs schlechte Energiebilanz? Offensichtlich nicht die Strombilanz. Einmal mehr verhagelt der Tanktourismus die Klimabilanz. 47 Prozent der Energie, die Luxemburg 2021 verbrauchte, stammt aus Erdölprodukten – insgesamt 79.122.000 Megajoule an Energie. Zum Vergleich: Musterschüler Schweden verbrauchte pro Kopf 13 Megajoule in Öl. In Luxemburg waren es 126. Insgesamt wuchs Luxemburgs Energiehunger im Jahr zwei nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie gegenüber dem Vorjahr laut Eurostat um stattliche 5,3 Prozent.
Insgesamt meldeten laut Eurostat 15 der 27 EU-Mitgliedstaaten für 2021 Anteile unter dem EU-Durchschnitt. Malta (12,2 Prozent), die Niederlande (12,3 Prozent), Irland (12,5 Prozent) und Belgien (13,0 Prozent) schneiden ebenfalls nicht besonders gut ab.
"Ich habe mir ein E-Auto gekauft,behalte aber meinen alten Diesel für den Fall dass ich mal weiter fahren muss als zum Supermarkt." (Dieter Nuhr) Aber lasst uns die Landschaft mit Windrädern zuspargeln.Es wird trotzdem nie reichen. Ich warte auch seit einem Jahr auf meine Wärmepumpe und Solarzellen. Woran liegt's?
"Dee Leschten ass dee Beschten" huet et ëmmer geheescht!
50 Prozent sind Erdöl. Falls die durch erneuerbaren Strom ersetzt werden, sind wir auf gutem Wege.
Und wegen diesen Jemps wird sich auch kaum was ändern in diesem Land der Kannibalen. Dinosaft wird von Dinos bevorzugt.
Seit einem Jahr warte ich auf den Installateur für meine Photovoltaikanlage.
Und darum ist es völlig egal, ob wir mit Verbrennern fahren, die Mineralöl verbrauchen oder mit Elektroautos, die deutschen Kohlestrom verbrauchen. Die Elektroautos verbrauchen zwar etwas weniger, dafür ist ihre Herstellung und Recyclierung aber aufwendiger und energieintensiver.