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WochenberichtSowohl Corona als auch das Grippevirus sind in Luxemburg auf dem Rückzug

Wochenbericht / Sowohl Corona als auch das Grippevirus sind in Luxemburg auf dem Rückzug

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Die Bevölkerung Luxemburgs wird offenbar immer weniger von Atemwegserkrankungen geplagt. Das besagt der neueste Wochenbericht des zuständigen Ministeriums – der aber auch wieder einige Fallstricke in Sachen Nachvollziehbarkeit enthält.

Grippe-Fälle

Auch bei anderen Atemwegserkrankungen gibt es klare tendenzielle Abschwünge zu erkennen: Bei der Influenza „veränderte sich die Zahl der von den Laboratorien gemeldeten Fälle von 507 auf 192, was einem Rückgang von 62 Prozent im Vergleich zur Vorwoche entspricht“, meldet das Gesundheitsministerium. Der Abwärtstrend der letzten zwei Wochen setze sich damit fort.

Laut dem neuesten Wochenbericht aus dem Gesundheitsministerium gab es vom 9. bis 15. Januar (zweite Kalenderwoche) 358 positive Corona-Tests. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass seit einiger Zeit alle Menschen, die in der Vergangenheit schon einmal infiziert waren, einfach zur gesonderten Gruppe der „Reinfektionen“ gezählt und aus vielen nachfolgenden Berechnungen getilgt werden. Den Grund für dieses Vorgehen hat das Tageblatt erfragt, jedoch ohne befriedigende Antwort. „Während der Welle der Omikron-Variante entschied die ,Cellule de crise‘, Infektionen von Reinfektionen zu trennen, um die Anzahl der Reinfizierten zu bewerten“, hieß es lediglich.

Beachtet man jedenfalls auch diese „Reinfektionen“, dann stellt man fest, dass die Zahl der in Kalenderwoche zwei getesteten Menschen deutlich höher ausfällt – es sind dann nämlich 302 positiv getestete Menschen hinzuzuzählen. Damit sind also 660 Menschen in der betrachteten Woche positiv getestet worden. In der Vorwoche waren es noch 999. Es wurden also rund 34 Prozent weniger Infektionen verzeichnet.

Natürlich muss man aber auch die Zahl der Tests berücksichtigen. Hier ist festzustellen, dass diese sich von 5.821 auf 5.339 verringert hat – was immerhin rund 8,3 Prozent weniger sind.

Auslegungssache

Damit hat sich die Test-Positivrate von 17,16 auf 12,36 Prozent vermindert, sofern man alle positiv Getesteten einberechnet. Das ergibt eine Absenkung um rund 28 Prozent. Die Regierung kommt in ihrem Wochenbericht auf Test-Positivraten von 6,71 und 9,76 Prozent, da sie, wie erklärt, alle Fälle von Menschen, die nicht zum ersten Mal mit Corona infiziert sind, einfach komplett aus der Quote herausrechnet. Hier ergibt sich eine Absenkung der neuen Fälle um rund 31 Prozent. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Virus weiter verbreitet, wird derzeit auch als (noch) geringer eingeschätzt als zuvor: Während die „effektive Reproduktionszahl Reff“ zum 8. Januar noch mit 0,72 angegeben wurde, wurde sie zum 15. Januar mit 0,7 beziffert.

Die Krankenhäuser haben nur einen geringen Abschwung der Fälle zu verzeichnen – bei aber insgesamt sowieso moderater Lage: So mussten sich in der ersten Kalenderwoche noch 23 Menschen wegen ihrer Covid-19-Beschwerden im Krankenhaus behandeln lassen, während es in der zweiten Woche 21 Menschen waren. Auf der Intensivstation gab es zwei Intensiv-Patienten, während es in der Vorwoche noch fünf waren. Das Durchschnittsalter der hospitalisierten Personen betrug 76 Jahre.

Neue „Normalität“

Dass Todesfälle vor allem alter und oft auch vorerkrankter Menschen zu einer gewissen Normalität werden würden, hatten Experten schon früh in der Pandemie prognostiziert. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen: In der aktuell betrachteten Woche wurden vier neue Todesfälle in engem Zusammenhang mit Covid-19 registriert, in der Vorwoche sogar sieben. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen betrug 82 Jahre.

Bei den Varianten ist Omikron BQ.1 mit 69,4 Prozent in der ersten Kalenderwoche des Jahres 2023 in der Mehrheit – wobei sie in der 52. Woche des Vorjahres noch 75,1 Prozent der sequenzierten Proben ausmachte. Die rekombinierte und als hochansteckend geltende XBB-Variante macht 8,8 Prozent in der Woche 1 im Jahr 2023 aus – während es in der Vorwoche noch 4,7 Prozent waren. Hier fand also fast eine Verdopplung des Anteils statt.