Pablo Schwickert und Pastels Attitude präsentieren ihre Werke seit letzten Mittwoch und noch bis zum 18. Februar in der schmucken Galerie MOB-ART Studio, einem kleinen Kunsthaus, das bereits vor einiger Zeit aus seinen Räumlichkeiten in der Geschäftsgalerie zwischen Grand-rue und Beaumont-Straße in die avenue Porte-Neuve umgezogen ist und stets ansehnliche Ausstellungen anbietet, so auch zum Jahresanfang.
Nicht weit davon entfernt hält die Galerie Schortgen-Artworks, die mit großer Regelmäßigkeit ihren Künstlern die Gelegenheit bietet, ihre neuesten Arbeiten zu zeigen, einmal mehr Werke von Jörg Döring bereit, einem Künstler, der in seiner poppigen und offenen Art zahlreiche Fans in Luxemburg hat. Döring nutzt bekannte Figuren oder Städtepanoramen als Grundschema, um diese mittels seiner ureigenen Stilmittel in neue visuelle Dimensionen zu führen. Diese Expo dauert bis 18. Februar. Für April kündigt die Galerie erneut eine Ausstellung von Stéphane Halleux an, jenem Künstler, der mit einer seiner skurrilen Figuren die Vorlage für einen mit einem Oscar ausgezeichneten Trickfilm abgab.
Nach der Weihnachtspause hatte die Valerius Gallery für vergangenen Donnerstag zur Vernissage der Ausstellung „Pig and Pepper“ mit Bildern von Val Smets geladen. Die belgische Künstlerin ist in der Tat mit recht „gewürzten“ Werken sowohl von der recht knalligen Farbpalette als auch einer freien, fast traumhaften Gestaltung imaginärer Landschaften hier vertreten, wobei es nicht wundert, dass der Schau-Titel einem Kapitel der Erzählung „Alice im Wunderland“ entlehnt ist. Val Smets, die sowohl in Belgien als auch in Helsinki studiert hat, dürfte bei ihrer Kunst wohl ganz unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt gewesen sein. Ihre Auftakt-Expo in Luxemburg ist noch bis zum 18. Februar in der Galerie am Theaterplatz zu sehen.
Chantal Maquet und Max Dauphin
Die noch junge Reuter Bausch Art Gallery trumpft im neuen Jahr mit gleich zwei Luxemburger Künstlern auf. Chantal Maquet, letztes Jahr preisgekrönt beim Salon du CAL, und Max Dauphin, der bereits mehrfach durch eine feinfühlige Kunst auf sich aufmerksam gemacht hat, stellen neue Werke aus. Von der mehrere Techniken nutzenden und vielseitig veranlagten Maquet sind es Bilder sowohl mit einer poetischen Grundstimmung als auch realitätsbezogenen Motiven, derweil Dauphin seiner Gedankenwelt freien Lauf lässt, diese jedoch wirklichkeitsnah und künstlerisch ausdrucksvoll zur Geltung bringt. Die Expo ist bis zum 11. Februar zu besichtigen.
Am heutigen Donnerstag werden gleich vier Ausstellungen eröffnet. Bei Nosbaum Reding Gallery sind zum einen die Werke von Ana Karkar zu sehen und bei Nosbaum Reding Projects steht die Expo „Hibernation“ mit Arbeiten von Nina Tomàs auf der Agenda. Eine Präsentation ihrer der Fauna und Flora entnommenen Themen hat die Galerie bereits in ihrer Brüsseler Filiale gezeigt. Bis 4. März steht in Luxemburg das Grundmotiv der „Schlafenden“ aus diversen Blickwinkeln beleuchtet im Mittelpunkt, wobei der Betrachter einen tiefen Einblick in das „Funktionieren“ des schemenhaft dargestellten Gehirns wagen kann. Er ist bei seiner Annäherung an die Fantasie der Künstlerin sowohl mit diskret angelegten Fotografien als auch mit angefärbten Aufnahmen medizinischer Art konfrontiert. Ihm obliegt außerdem die Herausforderung, kleine Hinweise auf eine neue Sicht der Dinge in unserer auch so verlogenen Welt ausfindig zu machen und diese zu interpretieren.
Filip Markiewicz und Moritz Ney
Räumlich nahe an diesen beiden Schauplätzen in einem Untergeschoss gelegen ist die Fellner Contemporary Galerie. Bis zum 11. März ist dort eine Übersicht neuer Malereien des Luxemburgers Moritz Ney zu sehen. Ney stand bereits anlässlich der ARTWeek im November 2022 im Mittelpunkt der Solo-Präsentation dieser Galerie. Es ist ein Künstler, der seit vielen Jahren seinen Stil und seine gefälligen Motive zur Genugtuung zahlreicher Kunstfreunde auf die gleiche Weise pflegt, diese Vorlagen stets gediegen und gekonnt vorwiegend zu Papier bringt.
Nach Eröffnung einer Expo in ihrem neuen Ableger in Dubai ist die Zidoun-Bossuyt Gallery wieder im Grund einer breit gestreuten Ausstellung unter dem komplexen Titel „I’m Not There: The invisible influx of music on art“ zurück. Bekannte und weniger renommierte Künstlerinnen und Künstler teilen sich die Räumlichkeiten und das interessante Thema. Es sind dies Max Frintrop, Isa Genzken, Radenko Milak, Thomas Scheibitz, Bettina Scholz, Emil Schilt, Henning Strassburger und der Luxemburger Filip Markiewicz, von dem man zuletzt eine Schau in der Escher „Konschthal“ besuchen konnte. Da diese Kollektivausstellung bis zum 4. März dauert, bleibt dem Kunstfreund ausreichend Zeit, die Wirkung von Musik auf bildende Kunst zu überprüfen.
Blättern und vorbeigehen
Zwei Termine bleiben für diesen Freitag und zum Monatsende noch zu erwähnen: Zum einen kommt es mit „Flip Off“ zu einem interaktiven Szenenwechsel in den Rotondes, und zum zweiten steht im portugiesischen Kulturzentrum Camòes mit Werken von Koong-A ab 31. Januar eine neue Ausstellung an. Bekannt ist, dass die Rotondes sich vorwiegend auf zeitgenössische und/oder experimentelle Kunst fokussieren. Bei „Flip Off“ dreht sich alles um sogenannte „flipbooks“, also kleine zu Bücherblocks zusammengefügte Blätter, die, wenn man sie schnell durchgeht, eine Art bewegte Sequenz erscheinen lassen. Marie Paccou und Juan Fontanive zeigen ihre neuesten Kreationen, wobei diese nicht allein dastehen, da auch luxemburgische Verfechter dieser „optischen“ Kunstform vertreten sein sollen. Es ist eine Ausstellung, die sicherlich auch jüngeren Besuchern, die aufgefordert sind, ihre eigene „Vorführung“ zu realisieren, viel Spaß bereiten wird.
Den Gang in eine Galerie ersparen sich Kunstfreunde, wenn sie im Vorbeigehen die am Cercle-Gebäude eingerichtete CeCil’s Box zur Kenntnis nehmen. Ab diesem Freitag ist dort das von Miriam Rosner aka Monogram geschaffene Werk „My Dream Walked On Four Legs – My Dream Pushes Air“ zu erleben. Kenner der Rockgeschichte werden dabei wohl eher begeistert sein als Laien dieser Musikgattung, fußt diese Arbeit doch auf „The Coahoma County Wind Cults“ von David Berman, Kultfigur und Musiker aus Williamsburg. Wörter werden hier zu einem eigenartigen, aber sinnstiftenden Schriftzug formuliert.
Soweit zu den angesagten Ausstellungseröffnungen dieser Tage in der Stadt Luxemburg, Galerien über Land haben auch neue Ausstellungen eröffnet.
Zu Demaart
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