Headlines

EditorialVerdientes Lob: Die Fahrradbrücke ist eine Bereicherung für Belval und Esch

Editorial / Verdientes Lob: Die Fahrradbrücke ist eine Bereicherung für Belval und Esch
Die längste Fahrradbrücke Europas präsentiert sich in knalligem Orange und Gelb Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eines vorweg: Ja, die mangelhaften Radanbindungen auf beiden Seiten der Brücke stellen ein politisches Versagen auf mehreren Ebenen dar. Darüber hat das Tageblatt schon öfter berichtet. Es ist kein perfektes – oder günstiges – Projekt. Und trotzdem: Schaut man sich das Potenzial dieser Verbindung an, kommt man nicht daran vorbei, ein Lob auszusprechen. Denn Kritik hat ohne gelegentliches Lob weniger Gewicht. Deswegen: Die neue Fahrradbrücke ist ein gutes Projekt.

Allein das touristische Potenzial des „Vëlodukt“ sollte nicht unterschätzt werden, immerhin hat die Eröffnung der Brücke schon für Schlagzeilen im Ausland gesorgt. Momentan finden viele Touristen den Weg nicht bis in den Süden Luxemburgs. Sie verbringen nur ein paar Tage in der Hauptstadt und verirren sich auch gelegentlich ins Müllerthal. „Die längste Fahrradbrücke Europas“ – das Minett benötigt solche Attraktionen, um Touristen in die „Red Rock Region“ zu locken. Und man darf nicht vergessen: Diese Brücke ist nicht nur für Fahrradfahrer. Fußgänger können ebenso über das Bauwerk schlendern.

Doch vor allem Menschen, die tatsächlich in der Nähe der Brücke wohnen oder arbeiten, wissen, wie wichtig die direkte Verbindung zwischen Belval und Esch ist. Der Escher Bürgermeister Georges Mischo (CSV) hat sie sogar fürs Zentrum „überlebenswichtig“ genannt. Es kann nur von Vorteil sein, wenn eine direkte Verbindung zwischen dem Escher Stadtkern und dem Universitätsviertel besteht. Eine gute Radinfrastruktur steigert außerdem die Attraktivität der Universität für ausländische Studenten, vor allem weil die Wohnungspreise auf Belval dermaßen ins Unendliche steigen.

Momentan ist Belval radtechnisch eine Katastrophe – das ist nichts Neues. Aber ein neues Mobilitäts- und Urbankonzept für das Viertel ist auf dem Weg und soll in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden. „Claude Turmes und ich werden das im Frühjahr vorstellen“, sagte Mobilitätsminister François Bausch gegenüber dem Tageblatt. Ob das auch wirklich so „schnell“ umgesetzt wird, ist eine andere Frage. Das zubetonierte Stadtteil kann von einer kompletten Umstrukturierung nur profitieren, denn immer mehr Menschen fahren mit dem Rad.

Das Twitter-Konto des „Luxembourg City Bike Lane Report“ hat für 2022 über eine Million Fahrradfahrten in Luxemburg-Stadt gezählt – das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Immer mehr Menschen werden in Zukunft zum Rad greifen, das ist unausweichlich. Vor allem führt eine einladende Radinfrastruktur dazu, dass mehr Menschen auf den Drahtesel umsteigen.

Trotzdem zweifeln die landestypischen Ewig-Nörgler am Nutzen der Infrastruktur. Die Brücke sei „Geldverschwendung“ und überhaupt werde wohl kaum jemand das neue Bauwerk benutzen. Doch trotz Kälte und Nässe haben sich an den ersten paar Tagen nach der Eröffnung schon etliche neugierige Besucher das „Vëlodukt“ angeschaut. In diesem Sinne: Warum nicht einen Zähler anbringen, der wie in Luxemburg-Stadt klar aufzeigt, wie beliebt – oder unbeliebt – die neue Infrastruktur wirklich ist? Das dürfte doch auch dem Mobilitätsministerium in die Karten spielen.

Miette
4. Januar 2023 - 21.44

Die Bereicherung ist ein Euronutzlosverpulvertding???
Aber wir Steuerzahler freuen uns nun die längste zu haben????

Baerchen
3. Januar 2023 - 17.14

Deen Längsten Nan Deiersten Witz Europa brauch Keen Mensch am Wanter 0 an am Summer 20 ????

Romain
3. Januar 2023 - 16.39

In den Nachbarländern stehen auch Brücken die kaum bis nicht befahren werden. Sehe schon die ersten Angler die ihr Glück versuchen

Esmeralda
3. Januar 2023 - 13.04

Merci Fränz.

Beobachter
3. Januar 2023 - 12.21

Sind diese Farben überhaupt im Code de la Route vorgesehen? Wieso fehlen rot und grün?..….

Romain C.
3. Januar 2023 - 11.27

Zumindest kommt etwas Farbe in die graue Betonwüste!

Brian
3. Januar 2023 - 10.26

GOOD JOKE!

Grober J-P.
3. Januar 2023 - 9.30

Herr Cédric könnte ruhig mal mehr informieren. Wüsste zu gerne wo die 48 Millionen hingegangen sind. Wurden Ausschreibungen getätigt, hat Arcelor den Stahl "beschichten" lassen?

Jemp
3. Januar 2023 - 7.46

Also diese Brücke habe ich persönlich bis jetzt nur leer gesehen. Man soll aber ruhig einen Zähler aufstellen, der die Radfahrer zählt. Man soll aber gleichzeitig in Raemerich einen Zähler aufstellen, der die Autos und die Busse zählt, die nach Belval und zurück fahren. Dann können wir die Zahlen vergleichen, und dann werden wir sehen ob das Projekt sinnvoll ist oder nicht.