Mindestens 14 Menschen sind nach Angaben der mexikanischen Behörden am Sonntag bei einem bewaffneten Angriff auf ein Gefängnis in der nördlichen Grenzstadt Juarez getötet worden. Unter den Opfern seien zehn Sicherheitsbeamte und vier Insassen, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua mit. 13 weitere Häftlinge seien verletzt worden, mindestens 24 sei die Flucht gelungen. Die Angreifer seien gegen 07.00 Uhr morgens (Ortszeit) in gepanzerten Fahrzeugen am Gefängnis vorgefahren und hätten das Feuer eröffnet. Es war nicht sofort klar, wer den Angriff verübt hat.
Wenige Minuten zuvor hatten die Behörden einen Überfall auf eine Polizeistation in der Nähe gemeldet. Nach einer Verfolgungsjagd wurden vier Männer festgenommen und ein Lastwagen beschlagnahmt. In einem anderen Teil der Stadt starben später am Tag zwei Lkw-Fahrer bei einem bewaffneten Überfall, wie die Behörden mitteilten. Die Staatsanwaltschaft machte keine Angaben dazu, ob die drei Vorfälle miteinander in Zusammenhang stehen.
Im August kam es in dem Gefängnis in Juarez zu Unruhen und Schießereien zwischen Mitgliedern zweier rivalisierender Banden, bei denen elf Menschen, zumeist Zivilisten, ums Leben kamen. In mexikanischen Gefängnissen kommt es immer wieder zu Gewalt. Viele der oft überfüllten Haftanstalten werden von kriminellen Banden kontrolliert. Mit einer Rate von 85 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohner liegt Juarez auf der Liste der gefährlichsten Städte der Welt derzeit auf Platz fünf.
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