Bei fast frühlingshaften Temperaturen nahmen insgesamt 40 Konkurrenten die knapp drei Kilometer lange Strecke auf dem „Hierschbierg“ in Angriff. Wegen einer Knieverletzung musste Mitfavorit Daan Soete aus Belgien kurzfristig von einer Teilnahme absehen. Den besten Start erwischten Marek Konwa und Gerben Kuypers. Der Polnische Meister konnte jedoch nicht in den Kampf um den Tagessieg eingreifen.
Das Gleiche galt für den deutschen Titelträger Marcel Meisen. Der Gewinner der sechs letzten Neujahrsquers war diesmal nicht in bester Verfassung angereist: „Nach dem Weltcup in Val Di Sole vor zwei Wochen bin ich krank geworden. Das hat zehn Tage gedauert. Seit drei Tagen bin ich wieder im Training. Jedes andere Rennen hätte ich abgesagt, aber nach Petingen komme ich immer gerne. Ich habe sechsmal gewonnen und dachte mir, probier es einfach. Gleich zu Beginn merkte ich schon, dass die Kraft noch nicht im Körper war. Bis zur Meisterschaft versuche ich, zu meiner gewohnten Form zu finden“, so der 33-Jährige, der das Rennen als 13. beendete.
Noch in der ersten Runde konnte sich Gerben Kuypers von seiner starken Konkurrenz absetzen. Dass er sich in exzellenter Verfassung befindet, hatte der 22-Jährige vergangenen Montag mit seinem zehnten Platz beim Weltcup in Gavere (B) sowie Rang fünf am Freitag beim Azencross in Loenhout (B) bewiesen.
In der dritten von insgesamt acht Runden auf der kraftraubenden Strecke, wo der klebrige Schlamm den Fahrern und deren Material alles abverlangte, hatte sich Joshua Dubau an den jungen Belgier herangekämpft. Bis ins Ziel lieferten sich beide ein Duell auf Augenhöhe. Vor Jahresfrist hatte Joshua Dubau den Sieg bereits vor Augen gehabt. Im Zielanstieg hatte er Marcel Meisen dann doch noch den Vortritt lassen müssen, ebenso wie 2018.
Conter bester Luxemburger
Diesmal hatte der amtierende Französische Meister das bessere Ende für sich. „Nach mehreren Anläufen ist es mir endlich gelungen, hier zu gewinnen. Gerben (Kuypers) ist ein starkes Rennen gefahren. Zu Beginn hatte ich Probleme, ihm zu folgen. Zwei Runden vor Schluss suchte er die Vorentscheidung. Kurze Zeit später hatte er Pech und lief platt. Dadurch konnte ich zu ihm aufschließen und mich gleich auch von ihm absetzen. Mit seinem neuen Rad legte er eine starke letzte Runde hin. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre konnte ich mich letztlich behaupten“, freute sich der 26-Jährige, dessen Fokus jetzt auf die Titelverteidigung in knapp zwei Wochen gerichtet ist. Erster Gratulant war sein Bruder Lucas, der nach 2019 und 2020 zum dritten Mal als Dritter ins Ziel kam. Pechvogel Kuypers hätte den Tagessieger im Zielanstieg fast noch überholt: „Zum Sieg haben nur wenige Meter gefehlt. Auch wenn Joshua stark gefahren ist, glaube ich, dass ich der Bessere von uns beiden war.
Bestklassierter luxemburgischer Fahrer war Ken Conter (Snooze-VSD) als 22. auf 7:31, gleich gefolgt von Raphaël Kockelmann (CC Chevigny). Letzterer war nach dem Rennen enttäuscht: „In der ersten Rennhälfte konnte man sehen, dass meine Form stimmt. Auf dem schwierigsten Parcours der Saison hatte ich im zweiten Teil des Rennens mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen. Dadurch bin ich immer weiter zurückgefallen“, so der 23-Jährige, der wegen seiner Tätigkeit als Mechaniker beim Team Tudor Pro Cycling, der neuen Mannschaft von Luc Wirtgen und Arthur Kluckers, nicht mehr regelmäßig trainieren kann.
Im Damenrennen gab es den erwarteten Start-Ziel-Sieg für Manon Bakker, vor der erst 17-jährigen Xaydee Van Sinaey (B) und Francesca Baroni (I). Gut unterwegs war Isabelle Klein, die es in die Top 5 schaffte: „Ich habe wieder hinzugelernt und weiß, dass noch etwas mehr drin ist, wenn ich an verschiedenen Punkten arbeite. Das nächste Ziel ist die Landesmeisterschaft, gefolgt von der WM. Danach geht es auf dem Mountainbike weiter“, so die zufriedene Allrounderin gleich nach ihrem Zieleinlauf.
Mehr als Platz sieben wäre für Noa Berton (CT Atertdaul) im Rennen der Junioren drin gewesen: „Nach einem schwachen Start wurde ich von einem Konkurrenten behindert und habe dadurch den Kontakt zur Spitze verloren. In der dritten Runde bin ich in der Abfahrt kopfüber in den Schlamm gestürzt“, so der 17-Jährige nach seinem ersten Rennen nach einer krankheitsbedingten Pause.
Im Überblick
Elite/Espoirs (40 Teilnehmer)
1. Joshua Dubau (F) in 1:05.45, 2. Gerben Kuypers (B) auf 0:01, 3. Lucas Dubau (F) 1:35, 4. Jakub Riman (CZE) 1:45, 5. Lorenzo Masciarelli (I) 2:02, 6. Théo Thomas (F) 2:10, 7. Joris Delbove (7) 2:55, 8. Marek Konwa (POL) 3:10, 9. Sascha Weber (D), 10. Aurélien Philibert (F) beide 3:27, … 22. Ken Conter (Snooze-VSD) 7:31, 23. Raphaël Kockelmann (CC Chevigny) 9:39
Damen (19)
1. Manon Bakker (NL) in 49:44, 2. Xaydee Van Sinaey (1. Juniorin/B) auf 0:54, 3. Francesca Baroni (I) 1:44, 4. Cyriane Muller (F) 2:22, 5. Isabelle Klein (CT Toproad Roeserbann) 2:30, … 8. Nina Berton (1. Espoir/CT Atertdaul) 3:38
Junioren (20)
1. Aubin Sparfel (F) in 35:04, 2. Ksawier Garnek (POL) auf 0:23, 3. Frantisek Hojka (CZE) 0:28, 4. Yoren Vanhoudt (B) 0:55, 5. Emilien Romain (F) 1:15, … 7. Noa Berton (CT Atertdaul) 1:33, … 9. Fynn Ury (CT Atertdaul) 2:07
Débutants (22)
1. Théophile Vassal (F) in 27:13, 2. Florian Fery (F) auf 0:41, 3. Keano Geens (B) 1:02, 4. Yannis Guillet (F) 1:41, 5. Yannis Lang (CT Atertdaul) 1:48
auf dem „Hierschtbierg“ .
Nicht Hierschbierg, ohne T? Uns wurde immer das so gesagt!