1. Januar:  Covid drückt Silvester seinen Stempel auf, die Luxemburger feiern verhalten ins neue Jahr. Eine Demo für Antivaxxer auf Kirchberg hat nicht den gewünschten Erfolg. Doch die Gegner der Covid-Politik der Regierung geben sich nicht geschlagen.

5. Januar: Aufgrund seiner fehlenden Impfung wird Novak Djokovic die Einreise nach Australien verwehrt. Die Folge: ein juristisches Tauziehen und erhitzte Gemüter. Doch es nützt nichts: Die Australian Open finden ohne den Tennis-Star statt.

5. Januar: Wechsel in der Regierung: Yuriko Backes (DP), Georges Engel und Claude Haagen (beide LSAP) ersetzen Pierre Gramegna (DP), Dan Kersch und Romain Schneider (beide LSAP). Backes ist damit die erste Frau auf dem Posten des Finanzministers. Engel wird Arbeits- und Sportminister, Claude Haagen  Landwirtschaftsminister und Minister für soziale Sicherheit.

11. Januar: Im Januar 2017 wird eine junge und lebenslustige Frau in Luxemburg auf brutalste Weise umgebracht. Fünf Jahre später wird der Freund und Vater der gemeinsamen Tochter von Ana Lopes des Mordes schuldig gesprochen. Das Urteil: lebenslang.

15. Januar: Die Covid-Proteste erreichen einen neuen Tiefpunkt: Im Bahnhofsviertel von Luxemburg-Stadt werden rund 350 Demonstranten von der Polizei eingekesselt, nachdem sich Antivaxxer eine Woche zuvor ein Katz-und-Maus-Spiel mit Beamten geliefert hatten. Das harte Eingreifen der Polizei zeigt Wirkung: Weitere Proteste verlaufen friedlich.

15. Januar: Im Pazifik bricht der Untersee-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai aus. Eine gigantische Wolke aus Asche und Gas wird kilometerweit in die Höhe geschleudert. Die Explosion ist noch im 9.700 km entfernten Alaska zu hören. Die Folgen sind verheerend: Ein Tsunami verwüstet ganze Inselgruppen. 

19. Januar: Omikron hat Luxemburg fest im Griff. Die Inzidenzzahlen steigen, seit dem 15. Januar gilt das Covid-Check-System auch am Arbeitsplatz. In der Chamber diskutieren die Abgeordneten über die Einführung einer Impfpflicht. Eine breite Mehrheit folgt dem Vorschlag einer von der Regierung eingesetzten Expertengruppe und spricht sich dafür aus. 

31. Januar: Bei einer Verkehrskontrolle in Kusel (D) werden zwei Polizisten erschossen. Die Tat sorgt über die Grenzen hinaus für Entsetzen. Der Täter wollte Jagdwilderei verdecken und wird wenige Tage später gefasst. Der Gerichtstermin ist für Juni angesetzt. Im November fällt das Urteil: lebenslang für den Hauptangeklagten.

1. Februar: Premierminister Xavier Bettel bittet die Université de Lorraine darum, sein Diplom zurückzuziehen. Zuvor hatte die Uni entschieden, ihm die Arbeit unter Auflagen weiter anzuerkennen. Reporter.lu hatte die Plagiatsvorwürfe im Oktober 2021 ins Rollen gebracht. Die Abhandlung sei ein „eindrucksvolles Sammelsurium aus abgeschriebenen Passagen“, das den „üblichen akademischen Anforderungen“ nicht gerecht wird, so das Nachrichtenportal.

4. Februar: Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking – begleitet von Boykott und Corona-Sorgen. An den Start gehen auch zwei Luxemburger: die alpinen Skifahrer Gwyneth ten Raa und Matthieu Osch, der bei seinen zweiten Spielen Rang 28 im Riesenslalom belegte.

7. Februar: Am Rande von Olympia trifft Großherzog Henri in Peking auf den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua gibt dem Treffen einen politischen Spin. Außenminister Jean Asselborn betont indessen, dass der Großherzog als Mitglied des IOC in Peking weile und der Besuch mit der Regierung abgesprochen war.

8. Februar: Dramatische Szenen am hauptstädtischen Hamilius: Ein Mann schüttet sich am Morgen eine brennbare Flüssigkeit über die Kleider und zündet sich an. Eine Verzweiflungstat, so Zeugen. Ein junger Busfahrer fasst sich ein Herz und eilt dem Mann zur Hilfe. Das Opfer überlebt.

11. Februar: Luxemburg kann wieder aufatmen: Das Parlament beschließt Lockerungen der Covid-Regeln. Betroffen sind in erster Linie Gastronomie, Kultur und der Freizeitbereich. Die Sperrstunde entfällt, CovidCheck am Arbeitsplatz ist nur noch fakultativ. Und es dürfen wieder Events stattfinden.

14. Februar: Valentinstag in Luxemburg ist auch „Overshoot Day“. Theoretisch hat das Großherzogtum an diesem Tag alle Rohstoffe verbraucht, die die Natur innerhalb dieses Jahres wiederherstellen könnte. Nur Katar war um vier Tage „schneller“. Vor der Chamber trägt das „Mouvement écologique“ symbolisch die Erde zu Grabe.

24. Februar: Die ganze Welt blickt auf die Ukraine: Russland hat einen flächendeckenden Angriff auf das Land gestartet und mit Bombardierungen begonnen. Der russische Präsident warnt andere Staaten davor, sich Russland in den Weg zu stellen. Die Ukraine ruft den Kriegszustand aus. Hunderttausende sind auf der Flucht. Alliierte Staaten befürchten, Kyiv könnte schnell in die Hände des Angreifers fallen. Doch die Ukrainer leisten Widerstand.

28. Februar: Mit einem großen Open-AirSpektakel wird in Esch das europäische Kulturjahr eingeläutet. In Belval wird die E22-Rakete virtuell gezündet, während lokale und regionale Künstler ihre Talente unter Beweis stellen. 18.000 Besucher sind laut Veranstalter vor Ort. Nicht alle sind sie zufrieden: Die Organisation sei „verwirrend“ und „chaotisch“. Die Verantwortlichen hingegen strahlen. Bis zum 22. Dezember wolle man es „krachen lassen“.

5. März: In Europa protestieren Zehntausende gegen Putins Angriffskrieg. Auch in Luxemburg kommen 3.000 Menschen zusammen, um ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden. Die EU beschließt erste Sanktionen gegen Moskau, immer mehr internationale Sportverbände schließen russische und belarussische Mannschaften und Sportler aus. Als einige der ersten gehen UEFA und FIFA diesen Schritt.

8. März: Tausende Frauen und Männer setzen beim dritten „Fraestreik“ in Luxemburg ein starkes Zeichen für mehr Gleichberechtigung. Die Krise habe veranschaulicht, dass Frauen weiterhin ausgebeutet werden und zunehmend Gewalt erleben, obwohl sie unersetzbar seien, so die Veranstalter. Sie fordern: einen fairen Lohnausgleich, bezahlbaren Wohnraum für alle und mehr Anstrengungen im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt.

9. März: Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Explosion beim Rohöl steigen die Spritpreise auch in Luxemburg ins Unermessliche. Allein der Dieselpreis steigt in dieser Nacht um 38 Cent und durchbricht die 2-Euro-Schallmauer. Vor den Tankstellen bilden sich lange Schlangen. Auch das Heizöl wird um 40 Cent teurer – pro Liter versteht sich.

11. März: Die Covid-Regeln gehören der Vergangenheit an. Einstimmig beschließt Luxemburgs Parlament die Aufhebung der Maßnahmen. Mit einer Ausnahme: In Bus, Bahn, Krankenhäusern und Altersheimen gilt bis auf Weiteres noch Maskenpflicht.

12. März: Erstmals in seiner Vereinsgeschichte gewinnt der Basket Esch mit seinem Herrenteam die Coupe de Luxembourg. Im Finale gab es einen 84:65-Sieg gegen die Arantia Fels. Bei den Damen geht der Titel an die Résidence Walferdingen.

15. März: Seit Beginn der russischen Invasion ist laut UNO-Flüchtlingswerk bereits mehr als ein Viertel der Bevölkerung auf der Flucht. Allein vier Millionen Frauen und Kinder fliehen aus dem Land. Europäische Staaten werden von einer beispiellosen Welle der Solidarität erfasst. In Luxemburg helfen Unternehmen, Vereine und Privatpersonen, wo sie können. Fast 3.000 Flüchtlinge kommen in den ersten drei Wochen im Großherzogtum an. Die Behörden reagieren prompt. Oberste Priorität: Ukrainische Betreuer einstellen.

27. März: Eine Ohrfeige schallt um die Welt: Bei den 94. Academy Awards in Los Angeles sorgt US-Schauspieler für einen Eklat. Er greift Komiker Chris Rock auf der Bühne an, da dieser sich über Smiths Frau Jada Pinkett Smith lustig gemacht hat. Smith zeigt Reue, doch sein Ruf ist fürs Erste ruiniert. Von der Academy wird er zehn Jahre von den Oscars ausgeschlossen.

30. März: In Senningen kommt es zum Showdown: Nach zwei Verhandlungsrunden in der Vorwoche kommen Regierung, Gewerkschaftsvertreter und Patronat etwas überraschend für weitere Gespräche zusammen. Es heißt, der OGBL-Nationalvorstand sei nicht mit der Kompromisslösung der Vorwoche einverstanden. Um Mitternacht dann die Meldung: Die Verhandlungen sind gescheitert. Der OGBL trägt die Vereinbarungen nicht mit: „D’Fangeren ewech vum Index!“ Einen Tag später werden vier der fünf Partner den „Solidaritéitspak“ dennoch unterzeichnen.