Sonntag28. Dezember 2025

Demaart Zu Demaart

Headlines

Luxemburg2022 wird wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Luxemburg / 2022 wird wärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
2022 wurden unter anderem Höchstwerte im Sommer gemessen Foto: dpa/Nicolas Armer

Jetzt weiterlesen !

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Oder schließen Sie ein Abo ab.

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Das von Krisen geprägte Jahr 2022 ist zugleich ein Rekordjahr, zumindest was das Wetter betrifft. Das halten die Wetterstationen des Luxemburger Landwirtschaftsministeriums in ihren Messungen bis zum 26. Dezember fest. Und nicht jeder konnte sich an den zusätzlichen Sommertagen erfreuen.

2022 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1838 in Luxemburg. Lediglich 2020 wurde dieselbe Durchschnittstemperatur festgehalten. Das teilte der nationale Wetterdienst AgriMeteo, der dem Landwirtschaftsministerium untersteht, am Dienstagabend mit. „2022 war von einem lang anhaltenden Regenmangel geprägt, der das Land in eine beispiellose Dürre stürzte.“ Die durchschnittliche Jahrestemperatur lag bei 10,9 Grad Celsius und somit 1,0 Grad über dem Referenzmittelwert von 1991 bis 2020.

Die 36 Wetterstationen der „Administration des services techniques de l’agriculture“ (ASTA) haben Mittelwerte für alle vier Jahreszeiten festgehalten. Dieser betrug in diesem Winter 3,4 Grad Celsius, was einem Plus von 1,3 Grad gegenüber dem Referenzmittelwert entspricht. Im Frühling lag die Durchschnittstemperatur bei 9,8 Grad Celsius (ein Plus zwischen 0,3 und 0,8 Grad). Darüber hinaus hatte 2022 den viertwärmsten Herbst seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur lag bei 11,1 Grad Celsius (ein Plus zwischen 1,3 und 1,6 Grad).

Sommer der Rekorde

Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad Celsius durchlebte das Großherzogtum einen absoluten Rekordsommer. Der Höchstwert lag bei 36 Grad – die zweithöchste Temperatur, die jemals in Luxemburg gemessen wurde. Außerdem wurden Rekorde mit insgesamt 60 Sommertagen, also Tagen über 25 Grad Celsius, sowie insgesamt 20 Tagen mit Temperaturen über 30 Grad aufgestellt. Der Sommer war zudem der trockenste seit 1921.

Im Juli gab es ein Regendefizit von minus 92 Prozent, im August waren es immerhin noch minus 65 Prozent. Dadurch wurde die landwirtschaftliche Produktion zum Teil stark beeinträchtigt: Besonders der Anbau von Winterweizen, Sommergetreide, Kartoffeln und Futterpflanzen wie Mais litten stark unter der Dürre. Aber auch Wiesen und Weiden konnten unter den Wetterverhältnissen nicht richtig gedeihen. So hätte der Mais sehr früh geerntet werden müssen, auch die Weinlese begann bereits einen Monat früher als üblich. Aus der historisch frühen Weinlese ging zwar ein qualitativ ausgezeichneter Jahrgang hervor, die Produktionsmenge musste allerdings nach unten korrigiert werden.

Der Gemüseanbau hingegen habe von einer langen Saison profitiert, das allerdings zum Preis einer kontinuierlichen und teuren Bewässerung. Die Ernten von Kirschen, Mirabellen und Pflaumen seien allgemein gut ausgefallen, jene von Äpfeln und Birnen allerdings etwas bescheidener. „Es muss festgestellt werden, dass die Beschleunigung der Hitzerekorde und Dürreperioden durch die Intensivierung der globalen Erwärmung verursacht wird“, schreibt das Landwirtschaftsministerium.