Sprachforschung„Ukrainkrich“ ist Luxemburgs Wort des Jahres 2022

Auf Platz vier liegt die „Klimakris“, „Index“ belegt Platz fünf. Damit wären alle großen Ereignisse in diesem Jahr eigentlich abgedeckt. Das Wort des Jahres wurde bereits zum dritten Mal vom Zentrum für luxemburgische Sprache (ZLS) in Zusammenarbeit mit Radio 100,7 und RTL Luxemburg gesucht. „Ukrainkrich“ tritt so die Nachfolge von „boosteren“ (Wort des Jahres 2021) und „Corona“ (Wort des Jahres 2020) an.

Von Ende November bis 12. Dezember konnten Vorschläge für das Wort des Jahres 2022 beim ZLS eingereicht werden. Dies entweder auf ihrem Stand bei den „Walfer Bicherdeeg“ oder über ein online Formular auf ihrer Webseite. Insgesamt 335 Vorschläge mit 170 Wörtern wurden eingereicht. Darunter „nondidjö“, „liben“, „Zwackert“, „LGBTQ“, „Logementspräisser“, „Boomerpanik“, „Polykris“, „siuuu“, „sus“ und „smash“.

Aus der Longlist hat die Mannschaft des ZLS eine Shortlist der 20 meistgenannten Wörter zusammengestellt und einer Jury vorgelegt. Die Jury war zusammengesetzt aus dem Kommissar für Luxemburgische Sprache, Marc Barthelemy, der Präsidentin des „Conseil fir dʼLëtzebuerger Sprooch“ (CPLL), Myriam Welschbillig, 100,7 Programmchef, Yves Stephany, RTL.lu-Journalist Andy Brücker und Dr. Sara Martin des ZLS.

Die Wahl von „Ukrainkrich“ als Wort des Jahres begründet die Jury mit der besonderen Bedeutung des Angriffskrieges für das Jahr 2022. 

In Deutschland wurde „Zeitenwende“ als Wort des Jahres gewählt, in Österreich war es „Inflation“, während „Energiekrise“ zum Unwort des Jahres gekürt wurde. In der Schweiz machte „Strommangellage“ das Rennen. Das „Oxford Word of the Year“ ist „goblin mode“, während sich Merriam Webster für „Gaslighting“ entschieden hat. Collins Dictionary hat „permacrisis“ zum Wort des Jahres gewählt. dictionary.com hat sich für „woman“ als Wort des Jahres entschieden, um auf die Situation und die Rolle der Frauen auf der Welt und speziell im Iran aufmerksam zu machen.