Wenn es mit der Inflation so weitergeht, müssen wir uns wohl an solche Summen gewöhnen: Fünf Fantastilliarden und neun Trillionen Taler sowie 16 Kreuzer. So viel hat Dagobert Duck in seinem Geldspeicher gebunkert. Eine Party wird er sich demnach wohl leisten können. Denn: Scrooge McDuck, wie er im amerikanischen Original heißt, wird um Weihnachten 75 Jahre alt.
„Onkel Dagobert“ tauchte zum ersten Mal im Dezember 1947 in dem Comic „Die Mutprobe“ des legendären Disney-Zeichners Carl Barks auf. Im Gegensatz zu Donald Duck selbst ist er eine ureigene Barks-Erfindung. Angelehnt an die Weihnachtsgeschichte „A Christmas Carol“ von Charles Dickens saß die reiche Ente damals einsam in ihrer Fabrikantenvilla und schimpfte: „Grauenhaftes Fest!“. Der Original-Name ist etwas offenkundiger als die deutsche Übersetzung. Die Namensvariation McDuck soll an das Klischee vom geizigen Schotten erinnern, der Vorname an die berühmte Dickens-Figur, die nächtlichen Grusel-Besuch erhält und zum besseren Menschen wird.
Die deutsche Übersetzung ist subtiler: Der merowingische Königsname Dagobert heißt übersetzt in etwa „Glänzend wie der Tag“. Und ist nicht das Blinken der Münzen ein zentrales Motiv für den erfolgreichen Tycoon? Funkeln nicht die Dollarzeichen in seinen Augen, wenn er Gold wittert?
Wie viel Geld besitzt Onkel Dagobert? Dazu gibt es in den Comics, die in Deutschland bei Egmont Ehapa Media erscheinen, immer wieder neue Antworten. Das hat vermutlich auch mit der Inflation seit 1947 zu tun. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitierte vor einiger Zeit aus der sechsbändigen Biographie „Onkel Dagobert – sein Leben, seine Milliarden“ des Zeichners Don Rosa: Demnach beträgt das Vermögen Dagoberts fünf Fantastilliarden und 9 Trillionen Taler sowie 16 Kreuzer.
In anderen Abenteuern sind es mal 13 Trillionen, 224 Billionen, 567 Milliarden, 778 Millionen Taler und 16 Kreuzer oder auch 5 Pimpillionen, 396 Tripstrillionen, 83 Fantastilliarden und 16 Kreuzer. Aber da kein Mensch weiß, wie viel eine Fantastilliarde in Euro ist, kann uns Disney ohnehin viel erzählen. Jedenfalls reichen Dagobert die Münzen und Scheine für ein Vollbad im Geldspeicher, wenn nicht gerade die Panzerknacker wieder einmal alles geplündert haben.
Spätestens seit dem ersten „Lustigen Taschenbuch“ (LTB) mit dem Titel „Der Kolumbusfalter“ von 1967 wissen Fans, dass Dagobert wenig Sinn für Wunder der Natur, aber große Sinnlichkeit in Sachen Geld hat. Seine Schatzsuchen und seltsamen Investments bringen Faulpelz Donald und dessen tapfere Neffen immer wieder in Gefahr. Doch wenn er zwischen Mammon und Menschenleben wählen muss, entscheidet der backenbärtige Alte in Zylinder, Gehrock und Gamaschen sich stets für die Familie.
Der Chefredakteur des LTB, Marko Andric, sagt dazu: „Geld allein macht nicht glücklich, selbst Dagobert Duck nicht. Auch wenn ihm gute Geschäfte, Talerbäder und sein Geldspeicher große Freude bereiten, beweist er in vielen Geschichten, dass doch die Familie das Wichtigste für ihn ist. Würde er sonst Donald jeden Job anvertrauen und ihn mit den Neffen zu jedem Abenteuer einladen?“ Ab und zu schenkt der Geizhals den Kleinen sogar Geld für ein Eis.
Pünktlich ist ein „Micky Maus“-Magazin zu dem Jubiläum im Handel erschienen. „Dort beweist Dagobert Duck, dass er sich auch in der Welt der Kryptowährungen bestens auskennt. Zudem verrät ein Test, ob man selbst auch das Zeug zum Milliardär hat“, wie der Verlag mitteilt. Der 75. Geburtstag des erfolgreichen Geschäftsmanns wird auch im jüngsten LTB 566 mit festlichen Geschichten zelebriert.
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