Kooperationsminister Franz Fayot (LSAP) hat am Freitag mit einer gewissen Gelassenheit auf die Vorwürfe reagiert. Man habe sich nichts vorzuwerfen und der Wechsel an der Spitze von LuxDev sei transparent und im Einklang sämtlicher Regeln vonstattengegangen. „Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass der Wechsel weder politisch motiviert war, noch dass in irgendeiner Form Vetternwirtschaft betrieben wurde“, so der Kooperationsminister gegenüber dem Tageblatt.
Der scheidende Generaldirektor Gaston Schwartz sei auch nie gezwungen worden, seinen Posten aufzugeben und in Rente zu gehen. „Ich kann Ihnen versichern, dass sämtliche Parteien ausführlich konsultiert wurden. Ich habe mich auch lange persönlich mit Gaston Schwartz unterhalten, mit dem wir eine Vereinbarung treffen konnten“, betont Fayot. Dass der Generaldirektor „gegangen worden sei“, entspreche nicht den Tatsachen. Schwartz sei noch bis Ende des Jahres bei LuxDev, um seinem Nachfolger in einer Übergangsphase beizustehen. „Das ist bislang auch relativ unproblematisch über die Bühne gegangen“, ergänzt der Minister.
Nun sei der Wechsel an der Spitze von LuxDev auch keine Überraschung oder spontane Entscheidung. Tatsächlich hatte Fayot schon in seiner Rede zur Lage der Kooperation im Jahr 2021 angekündigt, das Unternehmen wieder enger an die Kooperationsdirektion binden zu wollen. „Man kann wirklich nicht behaupten, LuxDev habe in den letzten Jahren schlechte Arbeit geleistet. Doch gab es einige Dinge, die zweifellos verbesserungswürdig waren“, erklärt Fayot und nennt in erster Linie Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse.
„Gaston Schwartz war ein kompetenter Direktor. Ich schätze seine Arbeit und sein Wesen. Nach 14 Jahren aber war es Zeit für eine Veränderung“, betont der Minister. Die Zeiten hätten sich geändert. „Eine Kooperationsagentur wie LuxDev muss sich infrage stellen, um sich neu aufzustellen. Im Sinne des Unternehmens, aber vor allem auch im Interesse der Luxemburger Kooperation.“ Er sei fest entschlossen, frischen Wind ins Unternehmen zu bringen. Eine solche Dynamik könne aber nur ein Wechsel an der Spitze entfachen.
Beim anschließenden Wechsel seien die Regeln und Prozeduren alle eingehalten worden, unterstreicht Franz Fayot: „Der Rekrutierungsprozess war transparent, der Posten wurde ausgeschrieben und die Kandidaturen wurden von einem Gremium ausgewertet. Letzten Endes wurde die beste Person für den Posten ausgewählt. Und das war nun mal Manu Tonnar.“ Mit Parteipolitik oder politischen Spielchen habe dies nichts zu tun.
Die Änderungen in der Direktion habe man denn auch genutzt, um gleichzeitig den Verwaltungsrat der Kooperationsagentur zu reformieren. Gleich zwei Audits hatten sich Aussagen des Ministers zufolge mit der Verwaltung des Unternehmens befasst. Dabei sei u.a. festgestellt worden, dass der Verwaltungsrat zu aufgebläht sei und verkleinert werden müsse. Dass bis zuletzt Mitglieder der Berufskammern und Gewerkschaften im Aufsichtsrat vertreten waren, sei der ursprünglichen Ausrichtung des Unternehmens geschuldet, so Fayot. LuxDev habe heute aber eine andere Funktion. „Deshalb wurden Berufskammern und Gewerkschaften nicht mehr berücksichtigt.“
Er habe Verständnis dafür, dass Veränderungen dieser Größenordnung nicht nur auf Gegenliebe stoßen, so der Minister. Seiner Auffassung nach aber würden die meisten Mitarbeiter an einem Strang ziehen. „Einfach, weil eine neue Dynamik entstanden ist, die wir in einer modernen Kooperationsagentur benötigen“, erklärt Fayot. „Es war kein Parteimanöver, sondern nur die Absicht, frischen Wind in die Sache zu bringen. Denn wir brauchen eine wirksame, schlagkräftige LuxDev, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“ (ham)
Null Amigo Politik, awer null! Wer’s glaubt wird selig.