Bildungsminister Claude Meisch (DP) hat den Examenskalender der Abschlussklassen im Lyzeum so verändert, dass den Lehrern nächstes Jahr kaum Zeit bleibt, die Prüfungen ordentlich zu verbessern. Das schreibt die Lehrergewerkschaft Féduse/Enseignement-CGFP am Montag in einer Pressemitteilung. Eigentlich sollten die Schüler alle schriftlichen Examen vor den Pfingstferien ablegen. Doch Meisch hat laut Lehrergewerkschaft drei Tage mit schriftlichen Tests auf die Woche nach den Ferien gelegt – und das auf Wunsch der Schülervereinigung.
Schüler könnten dadurch zwar länger büffeln, doch führe diese Verschiebung zu einem enormen Zeitdruck für die Lehrer. Und: Der Minister habe sich nicht mit der Gewerkschaft über diese Änderung unterhalten. „Das bedeutet entweder, dass der Minister sich nicht bewusst ist, was für Folgen seine Entscheidung auf das betroffene Lehrpersonal und alle Schüler hat, oder es ist ihm egal“, schreibt Féduse/Enseignement-CGFP.
„Tausende Kopien“
Da die Examensnoten bis zum 13. Juni elektronisch eingetragen werden müssen, sei es zeitlich nicht möglich, die Originaldokumente – wie sonst üblich – den jeweiligen Lehrern im Land zur dreifachen Verbesserung zu schicken. Die Examen müssten dann gleichzeitig korrigiert werden. Damit das funktioniert, sind tausende farbige Kopien nötig, die nach ein paar Tagen dann für immer in den Archiven verschwinden würden. „Ob das in Zeiten von globaler Klimakrise und Ressourcenknappheit gerechtfertigt ist, lässt sich zumindest bezweifeln“, schreibt die Gewerkschaft.
Der enorme Zeitdruck habe außerdem einen „negativen Einfluss auf die Gesundheit von vielen Lehrern“. Und: Die Zeit würde im Endeffekt fehlen, um andere Kurse vorzubereiten, was wiederum zu einem „Qualitätsverlust des Unterrichts“ führen würde.
Féduse/Enseignement-CGFP fordere nun, dass die Frist für das Eintragen der Noten nach hinten verschoben wird. Um das Kopieren der Examen zu beschleunigen, sollen die Schüler auf die typischen „Farden“ verzichten und stattdessen auf spezielle DIN-A4-Blätter schreiben.
"Früher war alles besser." Stimmt das wirklich? Früher war alles früher.Das stimmt. Aber enormer Zeitdruck? Für einen Lehrer?
"Der enorme Zeitdruck habe außerdem einen „negativen Einfluss auf die Gesundheit von vielen Lehrern“."
Mein Mathe-Lehrer pflegte zu sagen: " Es gibt drei Ursachen Lehrer zu werden. JULI,AUGUST und SEPTEMBER." Aber das war eben früher,als alles noch besser war.
Wenn Piloten,Fluglotsen,Kapitäne,Lokführer,Chirurgen usw. unter Zeitdruck kommen DAS ist ein Problem. Aber einen Lehrer unter Zeitdruck kann man sich nicht so richtig vorstellen.