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FußballVAR: Ein „Extra-Light-System“ für die BGL Ligue war Thema in Katar

Fußball / VAR: Ein „Extra-Light-System“ für die BGL Ligue war Thema in Katar
Ein Schiedsrichter und die Wiederholung auf dem Bildschirm: Gibt es solche Fotos bald in der BGL Ligue? Foto: AFP/Raul Arboleda

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„Es kann kommen, aber nicht heute oder morgen“: Es ist die Kernaussage eines Gesprächs mit FLF-Präsidenten Paul Philipp. Konkret geht es um die Einführung eines sogenannten „VAR extra light“, der am Rande der Weltmeisterschaft in Katar von der FIFA ins Spiel gebracht worden ist. Viele Informationen konnte der luxemburgische Verband aber nicht aus Doha mitbringen. 

Bereits im Oktober hatten die Kollegen von Le Quotidien über einen englischen Hersteller berichtet, der dem Luxemburger Verband ein angepasstes VAR-Modell „light“ anwerben wollte – ein System mit vier Kameras und einem Kostenpunkt von rund 50.000 bis 60.000 Euro pro Stadion. Ganz unrealistisch scheint der Einzug des Videoassistenten in der BGL Ligue Ende 2022 also nicht mehr – auch wenn das initiale Produkt aus Großbritannien vonseiten der FLF erst einmal auf Eis gelegt wurde.

Denn nun präsentierte die FIFA, in Person ihres Schiedsrichter-Obmanns Pierluigi Collina, in Katar selbst einen neuen Vorschlag, der auf mittelgroße und kleinere Verbände zugeschnitten sein könnte: der „VAR extra light“. „Es wurde in Doha darüber geredet“, berichtete FLF-Präsident Paul Philipp von seinem Kurztrip. Wann man in der BGL Ligue allerdings auf die technischen Hilfsmittel zurückgreifen wird, ist noch nicht absehbar. „Es kann kommen, aber nicht heute oder morgen. Das einzige, was für uns feststeht, ist, dass wir nicht von den Vereinen verlangen können, 70.000 Euro zu zahlen.“ Denn genau dort drückt der Schuh: „Etwas Konkretes hat man uns zu den Kosten nicht gesagt.“

Dennoch hat diese Option einen Stein ins Rollen gebracht. Für einen Verband, wie etwa den maltesischen, könnte der „VAR extra light“ mit einer einzelnen Investition geregelt sein: Dort werden bis auf wenige Ausnahme alle Begegnungen im Nationalstadion ausgetragen. „Von der FIFA spürt man kein Drängen. Es wäre schwer zu sagen, ob es eine Priorität auf der Agenda der FIFA ist. Aber damit können sie zumindest den Vorwürfen einer Zweiklassengesellschaft aus dem Weg gehen“, fügte der Luxemburger Präsident hinzu. Derzeit sind nicht einmal die Hälfte der europäischen Verbände mit dem VAR ausgestattet. Bei den UEFA-Wettbewerben wurde in dieser Saison bereits ab der dritten Champions-League-Qualifikation auf die Technologie gesetzt.

Die Luxemburger Schiedsrichter begrüßen die Idee, wie Schiedsrichter-Obmann Charles Schaack zu verstehen gab. „Es ist eine technische Hilfe, also ein Vorteil. Es wäre wohl umsetzbar, allerdings haben wir keine Details bekommen. Sicher ist allerdings, dass die gleichen Fälle analysiert werden – es gibt keinen Unterschied beim Einsatz, ob VAR oder VAR light.“

LINK Editorial / Realitätsferne FIFA: Die BGL Ligue braucht den VAR nicht

„Ich hoffe die FIFA zahlt“

„Wenn diese Light-Version käme und es machbar wäre, sie einzusetzen …“, formulierte es Philipp, ohne den Satz zu beenden. Zu viele Fragen blieben nach der Collina-Ansprache unbeantwortet. „Es dürfte Stadion-abhängig sein. Wir haben keine Details bekommen.“ Die größte Unbekannte ist aus nationaler Sicht momentan finanzieller Natur: „Der gesamte Kostenpunkt muss finanziell überschaubar bleiben. Und es sind wohl nicht alle begeistert davon.“ Noch ist immerhin nicht geklärt, wer für das Aufrüsten aufkommen soll: „Gute Frage. Ich hoffe, die FIFA zahlt. Deshalb muss es so extrem ‚light’ sein.“

Den Schiedsrichter-Videoassistenten an sich bezeichnete der FLF-Präsident zwar als Hilfsmittel, betonte aber, dass man dessen Einsatz auf das Minimum reduzieren sollte. „Die Torlinientechnologie hat sich bewährt. Aber der VAR kann, je nach Handhabung, auch kontraproduktiv sein. Bei kritischen Abseitspositionen ist es eine Hilfe, aber man darf sie nicht missbrauchen.“ Offen bleibt nach den vagen Andeutungen Collinas auch die Frage, wie sich die angedachte Light-Version von den aktuellen Maßstäben der Produkte, wie man sie beispielsweise aus der Bundesliga kennt, unterscheidet. 

Zu guter Letzt ist nicht nur die Anschaffung des Equipments aufwendig, sondern auch dessen Nutzung. Der Schiedsrichtermangel ist nicht nur in Luxemburg ein Problem – würde aber alle Verbände gleich hart treffen. Technische Ausbildungen im Vorfeld, eine ausreichende Anzahl Personal an den Spieltagen: All dies sind Anforderungen, die weder die FIFA noch die FLF in ein paar Wochen geklärt haben werden. Oder, um es mit den Worten Paul Philipps zu sagen: „Ich denke, dass wir noch einen Schritt davon entfernt sind, den VAR in Luxemburg zu sehen.“

Livestreams: Vertrag läuft aus

In den nächsten Monaten wird hinter verschlossenen Türen über die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen der FLF und RTL bei der Live-Arena diskutiert. Der Vertrag läuft Ende der Saison aus. Die Live-Übertragungen der Begegnungen der BGL Ligue (und zum Teil der Ehrenpromotion) haben der Meisterschaft zwar mehr Visibilität verschafft, dennoch werden wohl ein paar Themen, wie etwa die Bildqualität oder die finanzielle Entschädigung (bei gesunkenen Zuschauerzahlen), debattiert werden.