Auffällig an Wojciech Szczesny ist zunächst mal, dass er seine gelben Stutzen – oder sind es Strapse? – so weit nach oben zieht, dass es aussieht, als trage er tatsächlich eine Strumpfhose unter der kurzen Hose. Und dann war da noch die Wette mit Lionel Messi: Szczesny verlor sie, wollte die Wettschulden von angeblich 100 Euro aber nicht bezahlen. Der Messi habe doch genug Geld, sagte er.
Tatsächlich hat Wojciech Szczesny aber nicht nur durch diese im Grunde unwichtigen Auffälligkeiten die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Vielmehr ist er bislang der beste Torhüter der WM in Katar. Punkt. Und weil sein Mannschaftskapitän Robert Lewandowski als Torjäger und zweimaliger Weltfußballer den größeren Namen hat, wird auch gerne übersehen, dass Szczesny derzeit auch der beste Spieler der Polen ist. Punkt.
Elfmeter gegen Messi gehalten
Szczesny (32), nach langen Jahren beim FC Arsenal seit 2017 bei Juventus Turin beschäftigt, hielt bereits beim 0:0 gegen Mexiko die Null. Ebenso beim 2:0 gegen Saudi-Arabien. Da parierte er unter anderem den Elfmeter von Salem Aldawsari und auch den Nachschuss von Mohammed Alburayk, jeweils in überragender Manier. Trainer Czeslaw Michniewicz lobte: „Er war unser Held. Er ist unser großer Rückkhalt.“
Dann kam Argentinien, dann kam ein zweiter Elfmeterpfiff. Szczesny musste lachen ob der Lächerlichkeit des Urteils, dabei blickte er Messi an und wettete mit ihm, „dass der Schiedsrichter den Strafstoß nicht geben wird“. Tat er doch. Egal, der Mann mit den tausend Händen parierte. Polen verlor dennoch 0:2, doch ohne Szczesny wären es wohl mindestens vier Gegentreffer geworden – und Polen wäre raus gewesen.
Nun also die nächste Herausforderung am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und MagentaTV). Achtelfinale, das erste für Polen seit 36 Jahren. Gegen Frankreich. Gegen den Titelverteidiger. Gegen: Kylian Mbappé. „Das ist ein großer Moment für uns alle“, sagt Szczesny. Alle? Vor allem auf ihn wird es ankommen. Und falls jemand fragen sollte: Sein Nachname wird „Schtensne“ ausgesprochen. Mit leicht nasalem Tonfall in der Mitte. (SID)
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