Headlines

UkrainePoesie aus der Dose inmitten der Verwüstung: Banksy bekennt sich zu Werk auf zerstörtem Haus

Ukraine / Poesie aus der Dose inmitten der Verwüstung: Banksy bekennt sich zu Werk auf zerstörtem Haus
Ein Anwohner betrachtet das Graffiti von Banksy an der Wand eines zerstörten Gebäudes in Borodjanka, in der Nähe von Kiew Foto: AFP

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Immer wieder war Banksy auch in Krisengebieten aktiv. Nun hat er offenbar auch in der Ukraine ein Bild hinterlassen. Möglicherweise gibt es in dem kriegszerstörten Land sogar mehrere Werke des weltberühmten Künstlers.

Banksy hat sich mutmaßlich in der Ukraine verewigt. Auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte der mysteriöse Streetart-Künstler am Freitagabend Fotos von einem Werk auf einem zerstörten Haus, die im stark verwüsteten Kiewer Vorort Borodjanka aufgenommen worden sein sollen.

Das Bild zeigt auf der grauen Wand eines kriegszerstörten Hauses ein Mädchen, das scheinbar auf Trümmern einen Handstand macht. „Borodjanka, Ukraine“ lautet der Begleittext. Die Veröffentlichung auf seinem Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass der aus Großbritannien stammende Banksy ein Werk als seines bestätigt.

Das undatierte Handout-Foto, das der Streetart-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, zeigt eine Panzersperre. Auf einem Betonblock dahinter sind zwei Kinder, die scheinbar die Sperre als Wippe benutzen. Die Veröffentlichung auf Banksys Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass der aus Großbritannien stammende Banksy ein Werk als seines bestätigt.
Das undatierte Handout-Foto, das der Streetart-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, zeigt eine Panzersperre. Auf einem Betonblock dahinter sind zwei Kinder, die scheinbar die Sperre als Wippe benutzen. Die Veröffentlichung auf Banksys Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass der aus Großbritannien stammende Banksy ein Werk als seines bestätigt. Foto: Banksy/Banksy/Instagram/PA Media/dpa

Borodjanka nordwestlich der Hauptstadt Kiew war kurz nach Beginn des Kriegs am 24. Februar von russischen Truppen erobert worden. Im April konnten ukrainische Einheiten die Siedlung befreien. Die Ukraine wift russischen Truppen vor, sie hätten in dem Vorort wie auch in Butscha, Hostomel oder Irpin „massenhafte Gräuel“ begangen. Darunter seien Morde, Entführungen, Folter und Vergewaltigungen.

Banksy hat sich bisher nur zu dem einen Bild in der Ukraine bekannt. Britische Medien spekulieren aber, dass er noch weitere Werke in dem Land hinterlassen haben könnte. So ist ebenfalls in Borodjanka auf einer Wand zu sehen, wie ein kleiner Junge einen erwachsenen Mann beim Judo zu Boden wirft – offenbar eine Anspielung auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der ein begeisterter Judoka ist. Im Kiewer Vorort Irpin tanzt eine rhythmische Sportgymnastin mit Halskrause und mit einem Band in der Hand über einem Loch in einer Wand. Ein viertes Werk, das Banksys charakteristischem Spray-Stil ähnelt, zeigt in Kiew zwei Kinder, die eine Panzerfalle aus Metall als Wippe nutzen.

Das undatierte Handout-Foto, das der Streetart-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, zeigt ein kriegszerstörtes Haus. Auf der Wand des Gebäudes ist ein Kind zu sehen, das einen Erwachsenen beim Kampfsport umwirft. Die Veröffentlichung auf Banksys Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass der aus Großbritannien stammende Banksy ein Werk als seines bestätigt. 
Das undatierte Handout-Foto, das der Streetart-Künstler Banksy auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, zeigt ein kriegszerstörtes Haus. Auf der Wand des Gebäudes ist ein Kind zu sehen, das einen Erwachsenen beim Kampfsport umwirft. Die Veröffentlichung auf Banksys Instagram-Kanal gilt traditionell als Zeichen, dass der aus Großbritannien stammende Banksy ein Werk als seines bestätigt.  Foto: Banksy/Banksy/Instagram/PA Media/dpa

Auch in der Vergangenheit ist der berühmte Streetart-Künstler bereits in Krisengebieten unterwegs gewesen, unter anderem im Westjordanland. Er setzt sich zudem für Flüchtlinge ein und hat unter anderem ein Schiff für Rettungsaktionen im Mittelmeer finanziert. Viele Werke sind sozialkritisch.

Banksys Identität und Alter sind nach wie vor unbekannt. Als ihm die britische University for the Creative Arts eine Ehrenprofessur verlieh, blieb der Stuhl leer. Ziemlich sicher ist nur, dass er aus der westenglischen Stadt Bristol stammt. Seine Werke bringen bei Auktionen Millionen. Allerdings äußert er sich immer wieder kritisch zur traditionellen Kunstwelt mit Museen und Galerien.