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Finanzhilfe für FotovoltaikLuxemburger Staat hat dieses Jahr über 600 Anträge erhalten – und bis jetzt keine davon bearbeitet

Finanzhilfe für Fotovoltaik / Luxemburger Staat hat dieses Jahr über 600 Anträge erhalten – und bis jetzt keine davon bearbeitet
Fotovoltaik-Anlagen sollen laut Premierminister Bettel in Zukunft auf jedem geeigneten Dach installiert werden Foto: Editpress/Julien Garroy

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Dieses Jahr haben bis jetzt 623 Antragsteller in Luxemburg Fördermittel für eine Fotovoltaik-Anlage beantragt – davon wurden allerdings noch keine bearbeitet. Generell dauert das Abarbeiten dieser Dossiers oft etwas länger. Der Grund: unvollständige Anträge und fehlendes Personal. Das sagen Umweltministerin Joëlle Welfring und Energieminister Claude Turmes in einer parlamentarischen Antwort.

Die Solarenergie spielt laut Regierung eine wichtige Rolle in Luxemburgs Energiewende. Damit auch mehr Menschen eine Fotovoltaik-Anlage installieren, hat die Regierung Finanzhilfen eingeführt, die deren Kauf erschwinglicher gestalten sollen. Diese staatlichen Finanzspritzen scheinen sich auch großer Beliebtheit zu erfreuen, denn die Anträge kommen schneller rein, als die Regierung sie bearbeiten kann. Dieses Jahr allein wurden 623 Formulare eingereicht – und bisher kein einziges davon bearbeitet. Das schreiben Umweltministerin Joëlle Welfring und Energieminister Claude Turmes (beide „déi gréng“) am Dienstag in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage des Piraten-Abgeordneten Marc Goergen.

Es stehen außerdem noch 15 Anträge vom vergangenen Jahr aus – insgesamt warten momentan also 638 Antragsteller auf eine Antwort. Seit der Einführung der finanziellen Hilfe im Jahr 2016 wurden 2.696 Anträge eingereicht. Dazu kommt allerdings auch noch, dass 159 vorgelegte Dossiers noch nicht vollständig sind. Teilweise sind diese Anfragen auch schon mehrere Jahre alt. Das gehe sogar so weit, dass ein Dossier aus dem Jahr 2017 noch immer nicht vollständig sei. „Der Antragsteller hat am 29. Januar 2018 einen Brief erhalten, dass seine Anfrage nicht komplett ist – das Schreiben wurde bis heute nicht beantwortet“, erklären die beiden Minister.

Unvollständige Anträge und mangelndes Personal

Das sei auch einer der Gründe, warum die Bearbeitung etwas länger dauere. Die Hälfte der Anträge beinhalte laut parlamentarischer Antwort nicht alle Dokumente oder aber kontradiktorische Informationen. „Obwohl die Formulare klare Anweisungen enthalten“, schreiben Welfring und Turmes. Dann müsse die Behörde zuerst noch einmal nachhaken – manchmal auch mehrmals.

Durchschnittlich liege die Wartezeit bei 182 Tagen. In einem Fall habe die Bearbeitung nur 21 Tage gedauert. Die längste Verzögerung: 1.228 Tage. „In diesem Fall wurden angefragte Informationen immer wieder falsch und unvollständig eingereicht“, steht in der Antwort.

Letztendlich sei allerdings auch die große Zahl an Anträgen ein Grund für die späten Auszahlungen. Fotovoltaik-Anlagen würden sich wegen der Energiekrise großer Beliebtheit erfreuen – dadurch würden dann auch viele Menschen auf die Finanzhilfen zurückgreifen. Doch für diese technischeren Anfragen seien beim Personal größere technische Kompetenzen nötig, um die korrekte Bearbeitung der Dossiers sicherzustellen. „Es ist deswegen schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden“, so die Antwort aus Umwelt- und Energieministerium.

„Fotovoltaik-Anlagen auf jedem geeigneten Dach“

Premierminister Xavier Bettel (DP) betonte während der vergangenen Wochen mehrmals, dass Solarenergie eine eine wichtige Rolle im Energieplan der Luxemburger Regierung spiele. „Jedes geeignete Dach soll mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgestattet werden“, sagte Bettel am Dienstagnachmittag während der Klimakonferenz COP27. Der Politiker stellte auch während der Rede zur Lage der Nation im Oktober mehrere geplante Maßnahmen vor, die den Ausbau der privaten Fotovoltaik-Anlagen fördern sollen. So wolle die Regierung nach einer Übergangsphase gar eine Pflicht einführen, dass auf jedem Neubau eine Fotovoltaik-Anlage auf der ganzen Dachfläche installiert werden müsse.

„Wir sind uns jedoch bewusst, dass Bauen bereits heute teuer ist, und wir wollen Wohnen nicht noch unerschwinglicher machen“, schränkt Bettel ein. Der Staat übernehme deshalb die Kosten für Fotovoltaikanlagen von Personen, die sich diese Investition nicht leisten können. Sobald der Staat die durch die Stromerzeugung verursachten Kosten wieder hereingeholt habe, werde er dem Hauseigentümer die Anlage schenken. Die Regierung wolle deswegen ein Register einrichten, auf das sich die Eigentümer bestehender Gebäude beziehen können, um ihre Dächer dem Staat zur Verfügung zu stellen.

Jemp
28. November 2022 - 21.43

Dass nichts ausbezahlt wird und eine Auszahlung solange wie möglich hinausgezögert wird, ist einzig und allein der Wille der aktuellen Politik. Das gleiche machen das Steueramt, und die Banken. Bei Schulden ihrerseits sind sie extrem zäh und langsam, bei Forderungen kommen sofort Drohungen und Strafzahlungen. Bei den Banken war es zeitweise so schlimm, dass die Verzögerung illegal und strafbar wurde, z.B. bei Überweisungen, die von einem Konto zum anderen bis zu einem Monat brauchten. Je größer die Summe, desto länger die Verzögerung.
Wat sinn dat ausgebufften Näischnotzen! An déi wellen eis wäissmachen, sie géifen sech fir de klenge Mann, de Klima, d'Gerechtegkeet asw. asetzen! Schlemm, doutschlemm!

Grober J-P.
11. November 2022 - 10.25

"Unvollständige Anträge und mangelndes Personal"
Versteh ich nicht, mein Elektriker hat mich damals beim Ausfüllen der Formulare unterstützt, ein Besuch bei der Behörde in Belval und die Sache war durch.
Wo ist das Personal denn hin, alle zur Polizei rüber?

Grober J-P.
11. November 2022 - 10.18

Tja, der grüne Strom ist nicht mehr der der er einmal war.
2012 zahlte CEGEDEL noch 36 Cent / kW.
Wahrscheinlich hat unser Stern keine Lust mehr, oder?

No Name
11. November 2022 - 9.08

Et hängt net nëmmen un de fehlenden Ressourcen, mee och dorun, dass Leit de Formulaire falsch bzw. net komplett areechen.
Also w.e.g. net emmer nëmmen de Fehler beim Staat sichen.
Merci.

Jeremy
11. November 2022 - 8.52

Ett gëtt ësou wiesou virun gepennt an den Ministerien,
as ganz normal,d'Gehalt könnt jo ësou wiesou op de Kont.

JJ
10. November 2022 - 23.32

@Filet,
ich habe 250 M2 zur Verfügung.Darf aber nur 20M2 nutzen zum normalen Preis.DAS ist Weltrettung vom Feinsten.Für alles was darüber liegt bekomme ich nur 0,033 € Kw. Toll gell? Aber ich mache es trotzdem. EDF-und das französische Gesetz der "obligation d'achat" ! EDF muss kaufen,aber sie bestimmen den Preis.!! Die Schweine und die Metzger müssen sich zusammen setzen und eine gemeinsame Lösung finden.

Filet de Boeuf
10. November 2022 - 21.52

Was wäre denn wenn der Staat die Solaranlagen (meinetwegen teilweise) bezahlt, der Haushalt keinen Strom mehr bezahlen muss, ABER, als Gegenleistung gezwungen wird den überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen? Irgendso eine Idee wäre doch nicht schlecht. Eins ist jedenfalls sicher, Solaranlagen helfen denjenigen die Platz dafür haben, also Grossgrundbesitzer oder zumindest Hausbesitzer.

Claude Ingenius
10. November 2022 - 17.51

Typisch Grünes Wirken bei hochkomplexen Vorgängen.

Große Ankündigungen und dabei keine Ressourcen haben, um die Wohltaten personell und finanziell zu stemmen.

Es ist dieselbe grüne Masche wie bei der Fahrrad Prämie.

carlocoin
10. November 2022 - 15.14

Vléicht ass et och durch den Télétravail.
Dann huet een jo net emmer all dossier bei Hand.