Nach „Preview“ und „Early Access“ (jeweils auf Einladung, Donnerstag, 10. November), kommt es am Freitag, 11. November um 18.00 Uhr zur offiziellen Eröffnung. Bereits um 12.00 Uhr findet die Einweihung der beiden Skulpturen im Außenbereich statt: einmal am Messe-Eingang, mit „Enclosure“ (2020) von Aline Bouvy, und dann im Kreisverkehr Schuman, mit „Phoenix“ (2022), einer neu geschaffenen Kreation von Stijn Ank, dies in Zusammenarbeit mit der Berliner Galerie Michael Janssen.
Neu sind in diesem Jahr auch ein interaktives Projekt von Louisa Clement in den Gängen der Messe, die Vergabe des ersten „Lëtzebuerger Konschtpräis“, sowie diverse Konferenzen, wie etwa die Präsentation SaarART 2023, die im Sommer in Saarbrücken über die Bühne gehen wird. Angesprochen werden ebenfalls die „Perspektiven für Künstler“ in dieser Zeit, die künstliche Intelligenz, die Verwahrung von Sammlungen … und im Mudam steht das Vermächtnis des Luxemburger Künstlers Michel Majerus im Fokus eines eigenen Symposiums, dies bereits am 9. November.
17.000 Besucher erwartet
Da eine Kunstmesse vom Publikumserfolg und dem Absatz der Galerien in einer vom Kommerz getriebenen internationalen Kunstszene lebt, kann die 2015 ins Leben gerufene Art Week nur auf Dauer bestehen bleiben, wenn die Besucherzahl stimmt. Kamen 2021 rund 15.000 Kunstinteressierte ins Messe-Zelt auf dem Glacis-Feld, so erwarten die Organisatoren 2022 gar 17.000. Diese Steigerung ist auch erforderlich, will man die steigenden Kosten abdecken und so die Voraussetzung für weitere Auflagen schaffen. In der Tat: Nach den „Kinderkrankheiten“ der ersten Anläufe, gilt es in diesem Jahr in allen Hinsichten zu überzeugen.
Mehr als 80 Galerien, Künstlerkollektive und Institutionen aus 14 Ländern und fünf Kontinenten sind vertreten, davon 85% ausländische Galerien (2021 waren es deren 78%) und 37,5% neue Aussteller. Diese letzte Zahl ist wichtig, da es eine Zielsetzung sein muss, das Angebot zu erweitern, aus Erfahrungen zu lernen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Diese Aufgabe fiel 2022 einem neuen Auswahlkomitee zu, bestehend aus einer Pariser Galeristin, vier Sammlern und/oder Verwaltern von Kollektionen sowie Art-Week-Direktor Alex Reding.
Herzstück der Messe ist nach wie vor die „Main Section“ mit 49 Ausstellern im Vergleich zu 45 im Vorjahr, gepaart mit der „Take Off“-Abteilung für junge und aufstrebende Künstler, diesmal mit 25 Ausstellern. Neu ist die Solo-Sektion mit sechs Einzelpräsentationen – auf anderen internationalen Messen eine Tradition, hier darf man diese als verlängerten Arm der beiden anderen Sektionen betrachten.
Im Hauptfeld der „Main Section“ finden sich sieben Galerien mit Sitz in Luxemburg wieder, darunter drei Galerien, die auch über Filialen in anderen Städten verfügen. Interessant und bedauerlich ist, dass einige angestammte Luxemburger Galerien nicht bei der Art Week (sowohl in der „Main Section“ als auch in einer anderen Sektion) vertreten sind. Insgesamt ist der Standort Luxemburg mit zwölf Ausstellern unterschiedlicher Ausrichtung dabei.
Die Städte Paris und Brüssel sind im Vergleich zu Kunsthäusern aus Berlin recht gut repräsentiert, auch die belgische Küsten- und Kunstortschaft Knokke ist gut vertreten, derweil Frankfurt mit drei Galerien beteiligt ist. Galerien aus Übersee sind abwesend – wohl auch, weil die europäischen Kunstmessen, außer Basel, Brüssel, London und Paris, eher regional-europäischen Charakter haben.
„Take Off“ wurde nach einer Übergangslösung und dem Weggang des Salons des CAL in die zentrale Halle und später ins Zelt integriert, doch hatte das nicht unbedingt etwas mit der Qualität der Aussteller zu tun; eher hat man versucht, eine Art „Länderausgleich“ zu garantieren – mit elf Anbietern aus Frankreich, vier aus Belgien, fünf aus Deutschland, einem aus Kolumbien und vier aus Luxemburg (darunter ein Künstlerkollektiv, das von Anfang an dabei war).
CAL-Salon vom 12. – 27. November
Konnten Art-Week-Besucher in den ersten Jahren den „Salon du CAL“ in den gleichen Räumlichkeiten besuchen, so hat sich diese Ausstellung mittlerweile im „Tramsschapp“ auf Limpertsberg eingerichtet. Art Week brauchte Platz und der CAL wollte eine längere Ausstellungsdauer, sodass sich Kunstfreunde nun mittels 15 € Eintrittsticket die Messe im Zelt und den „Salon du CAL“ unter anderen Bedingungen getrennt im 250 Meter entfernten „Tramsschapp“ ansehen können. Vernissage ist hier am 12. November um 17.00 Uhr, dies auch mit Bekanntgabe des „Prix Pierre Werner“, der jede zwei Jahre an einen oder mehrere Künstler vergeben wird. Den „Salon du CAL“ kann man bis zum 27. November besuchen. Am 25. November gibt es um 19.00 Uhr eine Konferenz mit anschließender Diskussion zur Frage: „Le Cercle artistique de Luxembourg: une vitrine pour la jeune création?“
Infos
Art Week (11.-13. November): Freitag 11.00 -18.00, Samstag 11.00-19.30, Sonntag 10.30 -18.00 Uhr. Eintritt 15 € für Erwachsene, frei für Kinder und Studenten. Tickets online: www.luxembourgartweek.lu. Glacis Square (Fouerplaz)
Salon du CAL (12.-27. November): Samstag 12.11.: 17.00-19.00 (Vernissage)
Sonntag 13.11.: 10.00 -19.00
Montag bis Freitag (14. -18.11. / 21. – 25.11.): 14.00 -19.00
Samstag/Sonntag (19./20./26.11.): 10.00 – 19.00
Sonntag 27.11.: 10.00 – 17.00 Uhr
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können