Der Luxemburger Fotograf Edward Steichen ist nicht nur im Großherzogtum bekannt, sondern auch weltweit – und eines seiner Fotos könnte nun einen Rekordpreis erzielen. Das Bild „The Flatiron“ vom Luxemburger wird als Teil einer größeren Auktion vom Auktionshaus Christie’s vom 9. bis 10. November in New York versteigert. „Einige Mitarbeiter des Auktionshauses glauben, dass es den Rekord für eine Fotografie übertreffen könnte, der erst im Mai dieses Jahres aufgestellt wurde, als ein Abzug von Man Rays verführerischem Le Violon d’Ingres (1924) für 12,4 Millionen Dollar (mit Gebühren) versteigert wurde“, schreibt The Art Newspaper zu der Auktion.
Das Foto von Steichen ist Teil einer Kunstsammlung von Microsoft-Mitbegründer Paul G. Allen, die mehr als 150 Meisterwerke umfasst und 500 Jahre Kunstgeschichte abdeckt. Mit einem Wert von über 1 Milliarde Dollar wird die „Paul G. Allen Collection“ die größte Kunstauktion der Geschichte sein. Der gesamte Erlös soll für wohltätige Zwecke verwendet werden.
„The Flatiron“ wurde 1904 aufgenommen und 1905 gedruckt. Es existieren nur drei Abzüge des Bildes, von denen sich zwei in der Sammlung des Metropolitan Museum befinden. Und: Alle drei unterscheiden sich in ihrem Farbton leicht. Der Wert von Steichens Foto wird zwar auf zwei bis drei Millionen Dollar geschätzt, doch die Erwartungen der Fotografengemeinschaft sind aufgrund seiner Seltenheit und Bedeutung hoch: Es gilt laut The Art Newspaper „als Vorbote der künstlerischen Möglichkeiten des Mediums“.
Steichen schoss das Bild zwei Jahre nach der Fertigstellung des Flatiron Building, das als Zeichen für die New Yorker Blütezeit der Moderne gilt. Zudem war die Aufnahme eine Antwort auf ein Foto von Alfred Stieglitz, Steichens Mentor, der das Gebäude im Jahr zuvor fotografiert hatte.
Edward Steichen
Edward Steichen wurde 1879 in Luxemburg geboren und wanderte im Alter von zwei Jahren mit seiner Familie nach Amerika aus. Nach der Highschool wurde er Lehrling in einer Lithografie-Firma in Milwaukee und kaufte sich dort seine erste Kamera. Im Jahr 1900 lernte er Alfred Stieglitz kennen, Amerikas führenden Fotografen, und gemeinsam gründeten sie die Photo-Secession-Bewegung, die die Fotografie als Kunstform propagierte. Seine Fotografien erschienen in Alfred Stieglitz’ Zeitschrift Camera Work häufiger als alle anderen. Stieglitz bezeichnete ihn als „den größten Fotografen, der je gelebt hat“.
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