Schon in den frühen Morgenstunden haben die Marktbeschicker und Kunsthandwerker entlang der Festmeile ihre Stände aufgebaut, in freudiger Erwartung des Besucherstroms aus dem Großherzogtum und aus den Nachbarländern, in denen sich das Fest einer großen Beliebtheit erfreut und die dem Fest auch internationales Flair verleihen. Traditionell wird das Event immer am dritten Sonntag im Oktober gefeiert. Schon um die Mittagszeit hatte man Schwierigkeiten, eine Parklücke zu finden. Man parkte gefühlt in Frankreich oder, wie die ganz Hartgesottenen, gar im „Haff Remich“.
Das lokale „Syndicat d’initiative“ unter dem Vorsitz seines Präsidenten Marc Zago konnte einmal mehr zahlreiche Standbetreiber aus dem In- und Ausland für das Event gewinnen, mit Kunsthandwerk, Antikmöbeln oder auch Secondhand-Schätzen. Schon nach dem Hochamt zum Auftakt des Festes füllte sich die Straße zwischen Europamuseum und Moselpromenade zusehends mit Besuchern.
Fiederwäissen, -rouden a -bloen
Da das Event aber auch in den Reigen der Weinfeste entlang der Luxemburger Mosel einzureihen ist, lag der Fokus natürlich auf dem Genuss oder der Degustation der Weine und prickelnden Perlen der lokalen Winzer. Hoch im Kurs stehen hierbei aber auch die aktuellen „Fiederwäissen“ und „Fiederrouden“ aus der gerade beendeten Lese. Den konnte man an zahlreichen Ständen probieren oder auch gleich im „bidon“ mit nach Hause nehmen und ihn dort mit einem leckeren Zwiebel- oder Flammkuchen genießen.
Am Stand der „Motorradstaffel Dreiländereck“ entdeckten wir aber auch einen „Fiederbloen“. Wir fragen erstaunt nach, was es damit auf sich hat, und es entpuppte sich als Federweißer gemixt mit Blue Curaçao.
Zahlreiche Besucher sind auch zu Gast bei einem althergebrachten Handwerk, der Schmiedekunst. Aus der glühenden Flamme entnimmt der Schmied ein Stück Eisen und schmiedet mit geübten Hammerschlägen einen Flaschenöffner mit Drachenkopf.

Die Wettergötter waren den Machern und Besuchern wohlgesonnen, die Temperaturen angenehm und so manch einer entdeckte an den Flohmarkt- und Kunsthandwerksständen Nützliches und Dekoratives für Heim und Garten.
Für das leibliche Wohl war – wie sollte es anders sein – gesorgt mit den Grillklassikern Mettwurst, Thüringer und Koteletten. Dazu passte ein „Hunnegbéier“ vom „Beiefritz!“. Zum Wein, Crémant oder Federweißen konnte man aber auch eine dampfende Paella oder eine „Feierstengszalot“ mit Bratkartoffeln genießen. Den ganzen Tag über wurden die Besucher musikalisch unterhalten, fürs Auge gab es auch Street-Art-Animation.

Ein „Schengener Hinnchen“ für den Minister
Prominenter Besuch am Stand von Denis Hilt: Der Künstler aus Montigny-lès-Metz hat das diesjährige „Schengener Hinnchen“ entworfen und hergestellt. Das begehrte Sammlerstück ist nach einem japanischen Verfahren namens „Raku“ hergestellt, lässt er uns wissen. Zweimal gebrannt bei 980° C mit einem dekorativen Krakelee. Tourismusminister Lex Delles ist zu Gast und ersteht eines der Exemplare. In seiner Entourage auch Bürgermeister Michel Gloden, SI-Präsident Marc Zago sowie die Weinhoheiten Zoé aus Grevenmacher und Céline aus Wormeldingen mit ihren Prinzessinnen.

Alles in allem ein gelungener und bestbesuchter Abschluss der diesjährigen Weinlese in freudiger Erwartung auf das, was die Winzerschaft in die Flaschen zaubern wird.


Zu Demaart






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