Es sei ein „wohlüberlegter Schritt“, die Aktivitäten im CHdN ab dem 1. Januar 2023 nicht mehr weiterzuführen, schreibt die Ärztegruppe in ihrer Mitteilung vom Dienstag. Wie zuvor schon im Tageblatt berichtet wurde, begründen die Kardiologen die Entscheidung mit dem Wegfallen zweier Kollegen, die Ettelbrück verlassen haben. „In dieser reduzierten Aufstellung sind wir nicht in der Lage, den kardiologischen Dienst im CHdN und gleichzeitig unsere kardiologische Praxis mit der notwendigen medizinischen Qualität aufrechtzuerhalten.“ Man wolle sich künftig darauf konzentrieren, den Patienten die bestmögliche ambulante Versorgung anzubieten. Als externe Kardiologen werde man weiter im Sinne der Patienten mit dem Krankenhaus in Ettelbrück zusammenarbeiten.
„Wir werden uns mit all unseren Kräften dafür einsetzen, dass die Kardiologie in unserem Haus weiter funktioniert“, sagt Anja Di Bartolomeo, Pressesprecherin des CHdN, am Dienstag gegenüber dem Tageblatt. Man werde nun eine Rekrutierungsprozedur beginnen, um schnellstmöglich Nachfolger für die Kardiologen-Gruppe zu finden. Das Krankenhaus betont allerdings mehrfach, dass die Ärzte und das CHdN sich im Guten trennen – und dass weitere Gespräche in den kommenden Wochen stattfinden werden. Außerdem sei man als Krankenhaus auch am Mittwoch bei der „Journée du coeur“ in Stadt Luxemburg vertreten – „ein Zeichen, dass uns die Kardiologie sehr wichtig ist“.
In ihrem Schreiben gehen die sechs Kardiologen nicht darauf ein, ob auch die Bereitschaftsdienste ein Kündigungsgrund sind. Wie das Tageblatt berichtete, wird hinter den Kulissen gemunkelt, dass der Arbeitsaufwand für Spezialisten, gleichzeitig eine Privatpraxis zu betreiben und Bereitschaftsdienst im Krankenhaus zu absolvieren, dermaßen hoch sei, dass sich manche Ärzte zunehmend weigerten, Bereitschaftsdienste zu übernehmen. Das bringe natürlich mit sich, dass die Zahl der Bereitschaftsärzte stetig sinkt, die Zahl der zu besetzenden Bereitschaftsdienste aber gleich geblieben ist bzw. sich erhöht hat. „Das ist kaum noch zu schaffen“, so ein Facharzt, der aber anonym bleiben möchte.
Entbindungsstation des CHdN
Das „Centre hospitalier du Nord“ hat in den vergangenen Monaten bereits mehrmals Schlagzeilen gemacht. Im April 2022 sah sich das Krankenhaus „gezwungen, die Entbindungsstation vorübergehend zu schließen“. Grund war ein „vorübergehender Mangel an Fachkräften, die für den reibungslosen Betrieb der Entbindungsstation unerlässlich sind“. Das ging aus einer Pressemitteilung des CHdN hervor. Die Entbindungsstation konnte erst nach knapp zwei Monaten wieder geöffnet werden. „Ein vom CHdN in enger Zusammenarbeit mit dem ‚Centre hospitalier de Luxembourg‘ entwickeltes Konzept für die neonatale Betreuung wird die bestmögliche Versorgung der Gebärenden und Neugeborenen gewährleisten“, erklärte das Spital. (Red.)
"zweier Kollegen, die Ettelbrück verlassen haben. „In dieser reduzierten Aufstellung sind wir nicht in der Lage, den kardiologischen Dienst im CHdN und gleichzeitig unsere kardiologische Praxis mit der notwendigen medizinischen Qualität aufrechtzuerhalten."
Hm, ist doch irgendwie widersprüchlig. Hatten die ihre Praxen nur im Krankenhaus?
Wo bleibt die notwendige Qualität danach?
Wie werden die Entschädigungen intern geregelt?
Bitte die richtige Wahrheit!
Alles erinnert mich an die Sainte Marie.