In Luxemburg hat es vergangene Woche eine weitere Affenpocken-Neuinfektion gegeben. Damit steigt die Gesamtanzahl aller Fälle auf insgesamt 54, teilt das Gesundheitsministerium in seinem Wochenbericht vom Freitagabend mit. „Bisher sind alle nachgewiesenen Fälle männlichen Geschlechts mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren“, heißt es in dem Schreiben. „Drei Fälle wurden kurzzeitig stationär behandelt und sind inzwischen wieder entlassen worden.“
Der „Service national des maladies infectieuses“ habe zwischen dem 16. August – dem Start des Impfangebots von Risikopersonen – und dem 7. September 527 Impfungen verzeichnet. Davon haben laut „Santé“ 522 eine erste und fünf Personen eine zweite Dosis erhalten.
Die Empfehlung des „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) vom 24. August sieht vor, dass „Personen, die eine frühere Pockenimpfung mit einem Lebendimpfstoff der ersten oder zweiten Generation erhalten haben (Personen, die vor 1977 geboren wurden oder eine typische Impfnarbe am Arm haben), künftig eine Einzeldosis verabreicht wird“. Patienten, die nicht zu dieser Kategorie gehören, sollen weiterhin zwei Dosen des Impfstoffs erhalten. Risikopersonen, die sich impfen lassen möchten, können unter der Telefonnummer 4411-3129 einen Termin vereinbaren.
Maßnahmen gegen Affenpocken
Die Gesundheitsdirektion erinnert daran, dass es wichtig sei, sich gegen das Virus zu schützen und Risikosituationen zu vermeiden. Infizierte Personen sollten isoliert werden und den Kontakt mit anderen Personen vermeiden, Läsionen und Pickel abdecken und auf ihre Händehygiene achten. Zu den Schutzmaßnahmen gehöre es, die Anzahl der Sexualpartner zu reduzieren und persönliche Gegenstände wie Bettwäsche, Handtücher oder Rasierer nicht mit infizierten Personen oder Menschen, die mit infizierten Personen in Kontakt gekommen sind, zu teilen.
Bis zum 5. September wurden in 43 Ländern und Gebieten der europäischen Region insgesamt 23.196 Fälle von Affenpocken an die zuständigen Behörden gemeldet – also 833 Neuinfektionen seit der Vorwoche. Die Mehrheit der Fälle – 40 Prozent – war zwischen 31 und 40 Jahre alt und 98,6 Prozent der Patienten waren männlich.
Mit 76,5 Prozent hatte die Mehrheit der Infizierten einen Hautausschlag und systemische Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Schüttelfrost, Halsschmerzen oder Kopfschmerzen (68 Prozent). 638 Patienten wurden ins Krankenhaus eingeliefert – also sechs Prozent der Gesamtfälle –, wovon wiederum 212 eine klinische Behandlung benötigten. „Fünf Fälle wurden in die Intensivstation aufgenommen, von denen drei an den Affenpocken verstarben“, so das Ministerium.
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