Nach zwei Duellen, in denen weder Déifferdeng 03 noch der albanische Meister Tirana Zweifel an der eigenen Dominanz in der Gruppe G gelassen hatten, trafen die beiden Co-Leader am Samstag im großen Finale aufeinander. Nur der Sieger würde in die Hauptrunde der Champions League einziehen. Doch D03 und die Albaner verband noch eine ganz andere Geschichte – da die Luxemburger am gleichen Ort ein Jahr zuvor die Segel streichen mussten.
Es war wohl schnell jedem in der Halle klar, dass die Albaner deutlich mehr entgegenzusetzen hatten als die beiden anderen Kontrahenten Belfast und Apoel Nikosia. Wie vom Differdinger Trainerstab vorausgesagt, ließ der Turniergastgeber der Truppe aus Luxemburg zumindest optisch sehr viel Freiraum, war defensiv aber der erwartet schwer zu spielende Gegner. Besonders Torwart Ramadani sollte für sein Team über weite Strecken ein unheimlicher Rückhalt sein. Die Konterstärke der Albaner sollte sich in der ersten Hälfte gleich doppelt auszahlen: Tirana nutzte gleich eine seiner ersten Chance, um in Führung zu gehen (Selmanaj, 8.). Sehr viel Glück hatte D03, als der Torschütze in der 10. das leere Tor verfehlte.
Dabei lag es definitiv nicht an fehlenden Möglichkeiten, die erklären würden, warum der Luxemburger Meister einem Rückstand hinterherlaufen musste. Bloß stand im Tirana-Kasten ein Keeper, der fast alles rausfischte: Er parierte 26 der 30 D03-Torschüsse. Auf der anderen Seite gelang Alaj das 2:0 in der 12. Zum ersten Mal im laufenden Turnier waren die Luxemburger Vertreter in Rückstand geraten und zu einer Reaktion gezwungen.
Wie im Wilden Westen
Doch ehe D03 seine furiose Aufholjagd startete, erhöhte Alaj auf 3:0 (23.). Aber Totgeglaubte leben bekanntlich länger – auch im Futsal. Der Rejala-Anschlusstreffer in der 28. schien einen Stein ins Rollen gebracht zu haben. Tirana war noch nicht vom Schock erholt, als der gleiche Torschütze 34 Sekunden später auf 2:3 verkürzte. Die Albaner wirkten verunsichert, Differdingen dagegen blieben elf Minuten, um einen dritten Treffer zu finden, der für Platz eins in der Gruppe reichen würde. Martinez gelang dies dann in der 30.
Auf dem Parkett ging es jetzt zu wie im Wilden Westen. Die Albaner waren nun gefordert – und D03 konnte sich auf das Verwalten des Resultats konzentrieren. Ein rüdes Foul von Alaj an Bocum, der alleine auf das Tor gezogen war, hätte die Vorentscheidung sein können. Doch aus ihrer Überzahl konnten die Luxemburger Meister keinen Profit schlagen. Stattdessen sorgte Garrido zwei Minuten vor Schluss mit dem 4:3 für klare Verhältnisse.
Zwei der drei Gruppengegner der Hauptrunde stehen bereits fest. Ausgetragen wird die nächste Phase in Shkupi (MKD). Neben dem tschechischen Meister Chrudim wird auch der Gruppengegner aus Topf H zu der Differdingen-Gruppe stoßen. Ausgetragen werden diese Spiele vom 25. bis 30. Oktober.
Statistik
KF Tirana: Ramadani – Selmanaj, Kryeziu, Alaj, Kaca. Einwechselspieler: Shiba – Kosova, Qerimi, Gjoni, Limani, Skanja, Nishori, Pishtani
Déifferdeng 03: Xot – Galeano, Costa, Martinez, Rejala. Einwechselspieler: Mariano – Bocum, Reis, Silva, Unjanque, Torres, Teka, Garrido, Djo
Schiedsrichter: Bergs (B) -Nesnera (CZE), Jansizian (SWE)
Gelbe Karten: Selmanaj – Galeano, Garrido, Bocum
Gelb-Rote Karte: Alaj (30., wdh. Foul)
Rote Karte: Reis (37., Foulspiel)
Torfolge: 1:0 Selmanaj (8.), 2:0, 3:0 Alaj (12., 23.), 3:1, 3:2 Rejala (28., 29.), 3:3 Martinez (30.), 3:4 Garrido (38.)
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