„Dieses Jahr boykottiere ich die Schueberfouer!“, schreibt eine Nutzerin in den sozialen Netzwerken und erntet dafür viel virtuellen Applaus. Die Betreiber hätten kein Herz für Kinder. Sie wolle diese „Opportunisten“, die sich gerade die „Taschen vollstopfen“, nicht unterstützen. Die Preiserhöhungen seien schlichtweg ein Skandal, pflichten andere User bei. Viele Familien müssten dieses Jahr tatenlos dabei zuschauen, wie sich „Politiker und Schausteller“ weiter „auf Kosten der Bevölkerung“ bereicherten.
Es sind dies nur einige Beispiele aus den sozialen Netzwerken, auf denen sich die Nutzer seit Freitag über Preise auf der Schueberfouer auslassen. Stein des Anstoßes war das Foto einer Getränke-Preisliste, die Stunden vor der offiziellen Eröffnung auf verschiedenen Kanälen geteilt wurde. Dass es sich dabei um die Speisekarte eines Lokals handelt, das für seine Event-Gastronomie mit namhaften Künstlern bekannt ist, scheint dem Shitstorm keinen Abbruch zu tun.
„Der Betreiber, von dem im Netz die Rede geht, investiert viel Geld in Musik, Entertainment und Sicherheit. Der Eintritt aber ist kostenlos. Deshalb sollte man diese Preisliste nicht mit der von anderen Lokalen vergleichen“, beschwichtigt der für Veranstaltungen zuständige Hauptstadtschöffe Patrick Goldschmidt (DP). Er wolle auch nicht bestreiten, dass manches nicht geschenkt sei. „Dafür gibt es auf der Fouer mehr als 200 Buden und Attraktionen. Da dürfte für jedes Portemonnaie etwas dabei sein“, so Goldschmidt gegenüber dem Tageblatt.
„Alles ist teurer geworden“
Schließlich habe der Besucher immer noch die Wahl. „Niemand wird gezwungen, die Fouer zu besuchen“, sagt der Schöffe. Den Betreibern aber Profitgier zu unterstellen, sei angesichts der jüngsten Entwicklungen nicht fair. Seit der letzten traditionellen Ausgabe 2019 seien gleich mehrere Indextranchen gefallen. Gleichzeitig seien die Kosten für Energie und Lebensmittel stark gestiegen.
Ähnlich sieht es auch Claude, der am Samstag mit seiner Familie einen Abstecher zum Glacis gewagt hat. „Die Fouer war noch immer ein kostspieliges Unterfangen“, meint der Vater zweier Söhne. Wegen der Kontroversen habe er dieses Mal etwas strenger auf die Preise geachtet. „Zugegeben, wir haben etwas mehr ausgegeben als vor drei Jahren. Manche Besucher werden da wohl passen müssen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, als seien die Preiserhöhungen drastischer als im Supermarkt oder im Restaurant. Alles ist teurer geworden, nicht nur die Fouer!“
Vor allem das Bier sei unbezahlbar geworden, meint Sven. „Das ist ein Skandal!“, regt sich der junge Mann künstlich auf, bevor ein breites Lächeln auf sein Gesicht tritt. „Im Ernst: Manche Sachen wie Getränke oder Speisen sind wirklich etwas teurer geworden. Große Familien werden sich überlegen müssen, was sie sich auf der Fouer noch leisten können. Ich kann aber auch die Betreiber verstehen: Sie müssen auf ihre Kosten kommen.“
„Man könnte fast meinen, die Schueberfouer wäre ein in der Verfassung garantiertes Grundrecht für Bürger. So wie sich die Trolle jetzt im Netz aufregen …“, schimpft Lana. „Wem die Preise nicht passen, kann doch einfach zuhause bleiben.“ Die alleinerziehende Mutter war am Samstag mit Freunden unterwegs. Am kommenden Wochenende werde sie das Volksfest mit ihrer Tochter besuchen. „Natürlich reißt das ein Loch ins Budget. Ich muss dann eben gewisse Entscheidungen treffen, was andere Einkäufe oder Freizeitaktivitäten anbelangt.“
Für Mathis, Syana und ihre zwei Kinder wird es beim einmaligen Besuch am Samstag bleiben. Die Familie ist aus dem französischen Grenzgebiet angereist. Syana arbeitet in Luxemburg, Mathis ist in Frankreich freiberuflich unterwegs. „Es geht uns nicht schlecht. Trotzdem müssen wir aufs Budget achten“, sagt die Mutter. Die Preise haben sie bei ihrem ersten Besuch auf der Fouer dann doch etwas erschreckt. „Wir wollten den Kindern eine Freude bereiten, weil wir dieses Jahr nicht weg waren in Urlaub. Ein zweiter Besuch war eigentlich nicht geplant. Bei diesen Preisen hätten wir es uns sowieso nicht leisten können“, fügt Mathis hinzu.
„Dafür können wir nichts“
Tatsächlich waren die Preiserhöhungen wegen der Entwicklungen der letzten Monate bereits erwartet und vom Schaustellerverband indirekt angekündigt worden. Man sei sich jedoch einig gewesen, nicht sämtliche Kosten an die Kunden abzuwälzen, wie Charel Hary, Präsident der „Fédération nationale des commerçants forains“, im Interview mit dem Tageblatt betonte.
„Allerdings hat die Inflation auch bei uns eingeschlagen. Dafür können wir nichts“, so Hary am Wochenende gegenüber den Kollegen von Radio 100,7. Vor allem in der Gastronomie sei alles teurer geworden. Deshalb komme man nicht umher, die hohen Einkaufspreise an die Kunden weiterzureichen. „Die Gastronomiebetriebe müssen dafür sorgen, dass sie über die Runden kommen“, unterstrich der Präsident des Schaustellerverbandes. Die Entscheidung der Stadt Luxemburg, auf das Standgeld zu verzichten, sei ein großes Entgegenkommen gewesen. Dies reiche jedoch nicht, um die hohen Kosten abzufedern.
Den Erfolg der diesjährigen Ausgabe sieht Hary aber nicht gefährdet. So seien zur Eröffnung am Freitag bereits viele Leute auf dem Glacis gewesen. Ähnlich sieht es auch Schöffe Patrick Goldschmidt: Die meisten Schausteller seien recht zufrieden gewesen. Auch die Restaurants seien zum Auftakt gut besucht gewesen. Nur die Polemik der letzten Tage stimme ihn dann doch etwas traurig.
Fouer war schon immer ein teures Vergnügen. Preise werden angepasst, manche profitieren und passen unangemessen hoch an. Andere passen die Preise angemessen an. So läuft das in der Geschäftswelt, ist am Kunden zu vergleichen und zu handeln.
Vir 6 € krei'en ech 5 kg Gromperen am Supermarché ze kaafen ( keng pickeg Preisser).
Dofir kann ech mir heiheem vill Gromperkichelcher maan.
@rosalya50/ Geet et nach? Si dir Forain*e oder krut der Fouerbongen vir äre Kommentar?
Fouer a Leit déi do hier Kuuscht verdingen
Ech fannen et onmoosseg wat u Gemengheeten, Frechheeten an.Dénigréieren ofleeft géint d’Forains. Eng Koart of fotograféiert an egal wat behaapt dat ass einfach bëlleg! Jiddfereen mierkt beim Akafen am Supermarché datt apart Liewensmëttel a Gedrénks e gudde Krack méi deier ginn sinn! Awer d’Forains missten aus ‘Familljesënn’ … ‘engem Härz fir Kanner’ …asw… d’Saache verkafen zu de Präisser vun 2019?!
Geet et nach? Liewen déi vun der Loft? Brauchen déi keen Akommes? Oder sollen se gläich ganz fir näischt schaffen?
Ach ist das schöööön.
eben : de knascht, a kaméidi a gestank, bis an stad, dinn mir ons ni un! ni
Wem dât ze deier as soll Doheem bleiben. Ech mâchen dât. Et kann èn och d‘Souen zur Fenster eraus geheien. Dât mâchen jo och net.