Tageblatt: Nach zwei schwierigen Jahren starten Sie in dieser Saison so richtig durch …
Arthur Kluckers: Im Jahr 2020 war es schwierig, sich zu beweisen, da es praktisch keine Rennen gab. In der vergangenen Saison gab es „ups and downs“. In Tschechien lief es gut, bei der Tour de l’Avenir bin ich gestürzt. Seit Beginn dieser Saison habe ich mich gut gefühlt und mich auch weiterentwickelt. Nach und nach konnte ich dann auch Resultate einfahren. Insgesamt bin ich mit meiner bisherigen Saison zufrieden.
Seit dem 1. August sind Sie „Stagiaire“ beim UAE Team Emirates. Wie kam der Kontakt zustande und wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Der Kontakt kam vor knapp zwei Monaten über meinen Agenten zustande. UAE hat Interesse gezeigt, mich als Stagiaire aufzunehmen. Wenn man diese Gelegenheit bekommt, dann greift man zu. Für mich ist das natürlich eine tolle Erfahrung. Bei der Tour de l’Ain war das Team ganz zufrieden mit der Arbeit, die ich verrichtet habe. Ich fühle mich wohl in der Mannschaft. Mit UAE werde ich bei der Tour de Luxemburg dabei sein und anschließend noch vier Rennen in Italien bestreiten. Auch wenn den Fahrern das Leben in einem WorldTour-Team vereinfacht wird, geht es aber immer noch darum, die Rennen zu bestreiten. Die „Basics“ sind die gleichen wie bei Leopard. Es ist wichtig, sich nicht zu sehr von dem ganzen Drumherum beeinflussen zu lassen.
Vorerst steht jetzt noch die Tour de l’Avenir mit der Nationalmannschaft auf Ihrem Programm. Was sind Ihre persönlichen Zielsetzungen?
Die Tour de l’Avenir ist das Rennen, auf das ich die ganze Saison gewartet und hingearbeitet habe. Ich bin gut vorbereitet und die letzten Rennen, mit meinen Etappensiegen bei der Flèche du Sud und der Tour d’Alsace, haben mir zudem das notwendige Selbstvertrauen gegeben. Es ist wichtig, den Schritt gemacht zu haben, Siege einzufahren. Das erlaubt mir, die Tour de l’Avenir ohne größeren Druck anzugehen. Ich bin sehr glücklich, noch einmal die Möglichkeit zu haben, dieses Rennen zu bestreiten. Mein vorrangiges Ziel ist ein Etappensieg. Ich muss schauen, wie es in den Bergen für mich läuft. Am Ende werden wir sehen, welches Gesamtresultat dabei herauskommt.
Haben Sie sich die eine oder andere Etappe vorgemerkt?
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die ersten Etappen im Sprint entschieden werden. Es ist immer ein sehr nervöses Rennen, da für die Fahrer viel mehr auf dem Spiel steht als bei den sonstigen Wettbewerben. Die restlichen Abschnitte kommen Ausreißergruppen wesentlich mehr entgegen. Besonders die Etappen nach dem Mannschaftszeitfahren sind sehr anspruchsvoll. Es gilt, von Tag zu Tag zu schauen und dabei auch den äußeren Umständen, wie Regen oder Wind, Rechnung zu tragen. Ich werde versuchen, aggressiv zu fahren. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, werde ich sie nutzen.
Wie stark schätzen Sie Ihre Mannschaft ein?
Wir haben eine extrem starke Mannschaft und sind gut vorbereitet. Wir waren ein paar Wochen zusammen in einem Höhentraining in Tignes. Der Zusammenhalt und die Stimmung im Team sind ausgezeichnet. Loïc (Bettendorff) ist gut in Form, Mats (Wenzel) hat sich weiterentwickelt. Cédric (Pries) und Raphaël (Pereira Marques) werden ihren Mann stehen, ebenso wie Tom (Paquet), unser Sprinter. Jeder wird die Gelegenheit bekommen, seine Karten ausspielen. Gegenüber den anderen Ländern brauchen wir uns nicht zu verstecken.
Mit Fränk Schleck und Jempy Drucker stehen Ihnen zwei ehemalige Profis zur Seite, das ist sicherlich ein Plus …
Es ist natürlich von Vorteil, zwei ehemalige Profis dabei zu haben, die das Rennen extrem gut lesen können und wissen, was in den Fahrern vorgeht. Jempy hat viel Erfahrungen was die Renntaktik auf den Flachetappen und den Sprint anbelangt. Fränk weiß, wie man solche Etappenrennen angeht. Es ist eine sehr gute Mischung und wir können wirklich froh sein, beide an unserer Seite zu haben. Wir können viel von ihnen lernen und uns weiterentwickeln.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können