Lisy Hetting über die Rückkehr nach der Babypause: „Alles eine Sache der Organisation“

Lisy Hetting über die Rückkehr nach der Babypause: „Alles eine Sache der Organisation“

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Fast 19 Monate stand die jüngere der beiden Hetting-Schwestern nicht auf dem Parkett. Nach der Geburt ihres Sohnes Leo Mitte Mai hat Lisy Hetting den aktiven Spielbetrieb erst Anfang Oktober wieder aufgenommen, entwickelte sich seither jedoch zu einer wichtigen Stütze des Gréngewald.

Von Pierrot Feltgen

Beim Pokalhalbfinalisten ist die 28-jährige Lisy Hetting praktisch als Neuzugang zu betrachten. Das Projekt des Damenbasketballs in Hostert barg für sie somit auch eine neue Herausforderung. „Nach meiner Schwangerschaft hatte ich auf mich selbst eigentlich keinen Druck ausgeübt, um schnell wieder fit zu werden. Aber der Basketball hat mir richtig gefehlt. Zusammen mit meiner Schwester in einem Team antreten zu können, dazu noch die Rückkehr von Anne Simon aus Deutschland sowie Hermann (Paar, Anm. d. Red.) als Coach. Die Ziele waren hoch gesteckt.“

Und hierin lag sicherlich der Reiz für die frühere Spielerin von Ettelbrück, Contern und Esch. „Der Beginn war doch schwieriger als erwartet. Die Technik verliert man nicht, aber die physische Form. Das braucht alles Zeit. Heute bin ich wieder so weit, dass ich meinen Basketball spielen kann. Ich möchte das Spiel organisieren und die Marschroute bestimmen. Diese Rolle gefällt mir gut. Punkte erzielen überlasse ich gerne den Mitspielerinnen.“

Ein eingespieltes Team

Damit der Kopf für den Basketball frei bleibt, braucht es eine gute Organisation innerhalb der Familie. Der achtmonatige Leo möchte schließlich gut versorgt sein. Besonders wenn die Spielmacherin des Gréngewald im Februar wieder ins Berufsleben einsteigen wird. Lebensgefährte Joé Biever – die Hochzeit ist übrigens für Juni geplant – geht dann in Elternzeit, aber auch die Großeltern beiderseits sind aktiv um das Wohl des Nachwuchses bemüht: „Unterhalb der Woche helfen Joés Eltern. Dies ist praktisch, weil wir in Monnerich wohnen und meine Schwiegereltern ebenso. Am Wochenende treten dann meine Eltern an. Sie sind alle eine große Stütze. Dennoch ist es nie einfach, meinen Sohn wegen der Trainings und Spiele alleine zu lassen.“ Ein gut eingespieltes Team demnach, in dem sich viel um den Basketball dreht, immerhin ist Joé Biever Stammspieler in Esch. An den Wochenenden geht es dann, wenn möglich, vom Damen- zum Herrenspiel.

Zu Beginn der Saison hinkte Hostert seinen eigenen Erwartungen hinterher. Seit dem Wechsel auf der Ausländerposition von Sarah Saba (17,14 Punkte im Schnitt) auf Alexandra Louin (24,38) läuft es besser beim Gréngewald. Mit dem Halbfinale wurde ein erstes Zwischenziel erreicht. Die Bilanz seit dem 1. Dezember – sieben Siege in acht Partien – lässt sich zeigen. „Der Wechsel auf der Ausländerposition hat uns gutgetan. Nur gegen den Leader Düdelingen hat es nicht für uns gereicht. Wir schaffen immer einen guten Start in die Partien, aber meistens hat das dritte Viertel fatale Konsequenzen für uns. So auch gegen den T71.“

Voller Selbstvertrauen

Am Samstag in der Coque möchten die Damen aus Hostert diesen Makel beseitigen. Mit vollem Selbstvertrauen geht das Team des ehemaligen Nationaltrainers in die wichtige Begegnung gegen die Sparta. „Wir sind eindeutig die Favoriten. Aber wir müssen konzentriert und diszipliniert sein. Bartringens Form hat sich nämlich seit Beginn des Jahres erheblich verbessert. Immerhin konnte die Sparta Siege gegen Ettelbrück und Esch einfahren. Im Vergleich mit Düdelingen konnte das Team recht gut mithalten.“

Hetting hofft, dass für dieses wichtige Spiel ihre Schwester Tessy, die an einer Muskelzerrung laboriert, einsatzbereit ist. Die Gewinnerin der Goldmedaille bei den Spielen der kleinen Staaten 2013 wartet nämlich noch auf einen nationalen Titel. „Es wäre so langsam an der Zeit, zu Titelehren zu kommen. Ich werde nämlich nicht ewig spielen“, so die 28-Jährige.