Gelungener Jahresauftakt: T71 Düdelingen geht mit neuem Elan in die zweite Saisonhälfte

Gelungener Jahresauftakt: T71 Düdelingen geht mit neuem Elan in die zweite Saisonhälfte
Zurzeit stimmt die Form bei Eric Jeitz (in Weiß) und dem T71 Düdelingen.

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Seit dem Wochenende hat der T71 Düdelingen als fünftes Team das Ticket für die Titelgruppe offiziell in der Tasche und will sich in den kommenden Wochen in eine gute Ausgangsposition für die Ende März beginnende K.o.-Phase bringen.

Mit einem souveränen 106:75-Sieg gegen die Kordall Steelers ist der T71 Düdelingen am Samstag in das neue Jahr gestartet. Es schien, als hätte der Erfolg gegen die Amicale Steinsel kurz vor Weihnachten bei den Spielern rund um Kapitän Tom Schumacher neue Impulse freigesetzt.

«Es war ein sauberes Spiel unsererseits. Der Kordall ist von seiner Spielweise her sicherlich kein einfacher Gegner, zudem mussten wir ungewohnterweise in Rodange antreten, eine komische Halle, die ich noch nie so richtig mochte. Man weiß auch nie, wie man aus einer Pause wieder herausfindet, somit kann man mit diesem Jahresauftakt sicherlich zufrieden sein», erklärte auch Routinier Eric Jeitz, dem am Wochenende nicht bewusst war, dass die Qualifikation für die Top sechs rein rechnerisch noch gar nicht perfekt war. Das erste Saisonziel ist nun jedoch erreicht.

Bis dahin war die Spielzeit 2018/19 des T71 von einigen Höhen, aber auch von bitteren Pleiten geprägt: Dass Düdelingen durchaus ein Titelanwärter sein kann, unterstrich man beispielsweise am dritten Spieltag, als die Spieler von Trainer Pascal Meurs dem derzeitigen Tabellenführer Ettelbrück die erste und bisher auch einzige Saisonniederlage zufügten (91:90).

Eine ganz andere Seite zeigte man hingegen im Pokalwettbewerb, als man bereits im Achtelfinale gegen den Zweitligisten Heffingen die Träume frühzeitig begraben musste. Im Dezember lieferte der T71 gegen den Racing dann eine seiner schwächsten Saisonleistungen ab und musste sich deutlich mit 67:93 geschlagen geben.

Besonders der verletzungsbedingte Ausfall von Fränk Muller schmerzte im Lager der Düdelinger in den vergangenen Wochen sehr. Doch auch ohne ihren wichtigen Leistungsträger besiegte man zum Abschluss des Jahres den amtierenden Double-Sieger Steinsel auf eine doch souveräne Art und Weise, wie es Jeitz beschrieb: «Langsam, aber sicher sind bei uns wieder alle Spieler an Bord. Nach den vielen verletzungsbedingten Ausfällen und dem Wechsel auf der Ausländerposition konnten wir die Weihnachtspause für gemeinsame Trainingseinheiten gut gebrauchen, auch weil wir nicht mehr die Jüngsten sind. (lacht) Wir wissen, welches Potenzial im Team steckt, wenn alle fit sind, und so langsam nähern wir uns hier wieder den 100 Prozent.»

Der richtige Spielertyp

In den letzten Wochen musste man beim T71 ebenfalls den erst Ende November verpflichteten US-Spieler Samuel Logwood ins Spiel integrieren, eine Aufgabe, die ihre Zeit benötigt. Doch mit dem 23-Jährigen, der seinen Landsmann Jermaine Crumpton ablöste, scheint man nun den richtigen Spielertypen auf der zweiten Profi-Position gefunden zu haben.

«Unser neuer Ami ist ein junger und dynamischer Kerl. Er ist ein richtiger Arbeiter und hilft uns im Rebound – da, wo wir zuvor doch so unsere Probleme hatten», erklärte der 32-Jährige. In seinen fünf bisher bestrittenen Partien – Logwood fehlte bei der Niederlage gegen Ettelbrück verletzungsbedingt – kommt der 2,03 Meter große Spieler bisher jedenfalls durchschnittlich auf 14,2 Rebounds.

Und auch ein weiterer T71-Akteur spielte sich an den vergangenen Spieltagen immer mehr in den Vordergrund: Gegen Steinsel avancierte Laurent Majerus, der im Sommer aus Hostert in die «Forge du Sud» wechselte, mit seinen 19 Punkten und sechs Rebounds zum Matchwinner und entwickelte sich zu einer Alternative für Fränk Muller.

«Ich glaube, Laurent ist ein Spieler, der zu Saisonbeginn stark unterschätzt wurde. Er spielte in den letzten Jahren ja auch in der Nationale 2 und war für viele nicht wirklich zu sehen. Dass Laurent jedoch viel Potenzial besitzt, das haben wir schnell bemerkt. Durch die Verletzung von Fränk hat er in den letzten Wochen mehr Spielzeit bekommen und auch einige sehr gute Partien abgeliefert. Dies könnte uns am Ende der Saison wirklich helfen, denn mit Laurent, Fränk und unserem neuen Ami sind wir unter dem Korb nun gut besetzt», meinte Eric Jeitz, der bereits zu seiner Conterner Zeit vor zehn Jahren gemeinsam mit Majerus auf dem Parkett stand.

Das Ticket für die Top sechs ist nun gelöst, in der Qualifikationsphase stehen für den T71 noch drei Partien gegen Esch, Walferdingen und Bartringen auf dem Programm. Danach geht es in die fünf Spieltage umfassende Zwischenrunde, bevor es mit der Ende März beginnenden K.o.-Phase dann so richtig ernst wird. «Bis dahin gilt es, so viele Spiele wie nur möglich zu gewinnen. Denn nach der Qualifikation werden die Punkte seit der letzten Saison nicht mehr geteilt. Nach der Zwischenrunde scheidet zwar kein Team aus, doch für das Viertelfinale wäre es schon wichtig, das Heimrecht zu besitzen.»

Nach dem zur letzten Saison eingeführten Spielmodus steht nach der Zwischenrunde das Viertelfinale auf dem Programm, das nach dem Modus «best of three» gespielt wird und für das die beiden Tabellenersten ein Freilos besitzen. Der Dritte spielt demnach gegen den Sechsten und der Vierte gegen den Fünften.

Im letzten Jahr erlebten Jeitz und Co. im Viertelfinale einen bitteren Moment, als man im entscheidenden dritten Spiel gegen die Musel Pikes auf ärgerliche Weise verlor. In diesem Jahr will man es nun besser machen: «Ettelbrück ist vorne schon etwas weggezogen, um Platz zwei zu erreichen, müssten wir schon fast eine Siegesserie von vier oder fünf Spielen hinlegen. Wir müssen vor allem schauen, dass die Entwicklung der Mannschaft in den nächsten Wochen stimmt und alle Leute in der entscheidenden Phase dabei sind.»


Ettelbrück: Coleman fällt länger aus

Bei Etzella klappt augenblicklich alles. Als souveräner Leader mit einer einzigen Niederlage sind die Ettelbrücker ebenfalls fürs Pokalhalbfinale qualifiziert. Die Mannschaft von Coach Kresimir Basic könnte beruhigt in die nähere Zukunft schauen, wäre da nicht die Verletzung eines ihrer Schlüsselspieler.

Als Neuzugang im Sommer hat Tim Coleman sofort eingeschlagen. Mit einem Schnitt von 28,53 Punkten und von 10,20 Rebounds gehört er zu den absoluten Topleuten der Liga.
Im letzten Spiel gegen die Musel Pikes vor Weihnachten verletzte er sich jedoch kurz vor Ende des dritten Viertels am rechten Sprunggelenk. Jetzt droht ihm ein sechswöchiger Ausfall.

Gestern ist deswegen ein Ersatz angereist. Der 1,96 große Cristen Wilson kommt von der Lewis University Athletics. In seinem ersten Profijahr spielte der 23-Jährige bis zuletzt in Argentinien bei Rivadavia in Mendoza. P.F.