Progrès Niederkorn: „Back to the basics“ nach philosophischer Krise

Progrès Niederkorn: „Back to the basics“ nach philosophischer Krise

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Der Progrès musste sich nur einmal in den vergangenen neun Spielen geschlagen geben. Diese Niederlage ereignete sich ausgerechnet im Derby gegen Déifferdeng 03. Gleich nach der Pleite haben die Gelb-Schwarzen entschieden, in Zukunft wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren.

Eine Derbyniederlage hinterlässt Spuren. Nach dem 0:2 gegen Déifferdeng 03 beriet sich die sportliche Führung des Progrès Niederkorn während fast zwei Stunden in den Katakomben des Erzfeindes. Die Quintessenz des Gesprächs war, dass der Verein wieder zurück zu den Wurzeln finden muss. „Die Mannschaft muss die Freude am Spiel wiederbekommen. In den vergangenen fünf Partien waren wir spielerisch nicht auf der Höhe. Wir sind der Meinung, dass eine taktische Veränderung nötig ist“, analysiert Sportdirektor Thomas Gilgemann.

Seit der Winterpause hatte es Trainer Cyril Serredszum mit einer Taktik mit zwei Stürmern versucht. In der Vergangenheit war der Progrès aber stets mit einem 4-1-4-1-System erfolgreich gewesen.

Der Versuch, Aleksandre Karapetian und Patrick Etshimi als Doppelspitze einzusetzen, hatte seine Folgen. Der Progrès glänzte nicht mehr wie in der Vergangenheit, sondern stolperte sich zu den Punkten. Gegen Aufsteiger Etzella (1:1) und Abstiegskandidat Rosport (3:3) wurde der Punkt erst in den Schlussminuten geholt. Die Kellerkinder Hostert und RM Hamm Benfica wurden nur knapp mit 1:0 besiegt.

Quittung im Derby

Die Quittung gab es im Derby gegen den Erzrivalen. „Wenn wir bereits gegen Differdingen mit dieser Taktik scheitern, dann heißt das nichts Gutes für die Duelle gegen Düdelingen oder Fola“, befürchtet Gilgemann. Vor allem die Kreativität ließ Niederkorn zuletzt vermissen. Im 4-4-2-System musste Spielmacher Sébastien Thill zu oft nach hinten arbeiten und konnte sich nicht auf seine Offensivaufgaben konzentrieren. Winterneuzugang Belmin Muratovic – der als Ersatz für Zehner Olivier Thill verpflichtet wurde – kam bisher nur als Joker zum Einsatz. „Das 4-1-4-1-System erhöht seine Chancen auf einen Einsatz. Es ist auch eine Taktik, die die gesamte Mannschaft besser beherrscht“, sagt Gilgemann.

Von einer Krise wollte der ehemalige Verteidiger jedoch nicht sprechen. Dazu gibt es auch keinen Anlass. Niederkorn schleppte sich zwar in der Rückrunde von Punkt zu Punkt, hat allerdings nur vier Zähler Rückstand auf Tabellenführer Düdelingen und ist im Kampf um den Titel noch immer vertreten. „Wir versuchen, die Gesamtsituation in ein positives Licht zu rücken. Auch vergangene Saison hatten wir eine schwierige Phase und sind am Ende wieder zurückgekommen“, sagt Gilgemann.

Viel Zeit bleibt dem Progrès nicht, die Derbyniederlage zu verdauen. Bereits am Mittwoch steht das Pokalviertelfinale gegen Ehrenpromotions-Tabellenführer Mühlenbach vor der Tür.