Erziehung zur Bewegung, Hochleistung, E-Sports: Das hat die neue Regierung in Sachen Sport vor

Erziehung zur Bewegung, Hochleistung, E-Sports: Das hat die neue Regierung in Sachen Sport vor

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Auch beim Thema Sport bleibt das von DP, LSAP und „déi gréng“ ausgehandelte Koalitionsabkommen recht vage. Im Großen und Ganzen wird die Politik der letzten Jahre weitergeführt – aber gibt es ein paar interessante Ansatzpunkte. 

Romain Schneider hat seinem LSAP-Parteikollegen Dan Kersch den Staffelstab fürs Sportministerium weitergereicht und dieser scheint in den kommenden fünf Jahren in der gleichen Bahn wie sein Vorgänger zu laufen. Das Koalitionsabkommen von DP, LSAP und „déi gréng“ für die kommenden fünf Jahre, das heute noch von den unterschiedlichen Parteigremien angenommen werden muss, führt beim Thema Sport die Politik der vergangenen Jahre weiter. Man beruft sich weiterhin auf das integrierte Sportkonzept des COSL, das 2014 ausgearbeitet wurde und noch lange nicht ganz umgesetzt ist. Dafür soll auch das Budget des Sportministeriums über die kommenden Jahre beachtlich erhöht werden. In diesem Jahr liegt das Budget bei knapp 58 Millionen Euro, was 0,34 Prozent des Gesamthaushalts ausmacht.

Bewegungserziehung und Schulsport: Erst im Mai dieses Jahres hatten Sportminister Romain Schneider und Bildungsminister Claude Meisch das neue Konzept zur Förderung der Bewegungserziehung von Kindern bis zwölf Jahren vorgestellt. Dieses soll nun in den kommenden fünf Jahren umgesetzt werden. Außerdem soll der körperlichen Betätigung im schulischen wie auch außerschulischen Bereich eine größere Bedeutung beigemessen werden. Dabei verweisen die Koalitionspartner vor allem auf die Grundschule und die Betreuungseinrichtungen. Konkreter wird man allerdings nicht, außer dass man das seit 2014 laufende Pilotprojekt „Bewegte Schule“ weiter ausbauen will.

Hochleistungssport: Mit dem Luxembourg Institute for High Performance in Sports (LIHPS) wurde 2017 ein Quantensprung in der Förderung des Hochleistungssports erzielt. Die neue Regierung will dem LIHPS die nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Außerdem sollen Athleten, die eine Profikarriere einschlagen wollen, in Zukunft nicht nur die Möglichkeit haben, über die Grundausbildung der Armee in die Sportsektion aufgenommen zu werden, sondern es wird analysiert, ob nicht auch ein Zivildienst eingeführt werden kann.

Sportlycée: Zurzeit befindet sich das Sportlycée auf dem Gelände des INS in Luxemburg-Cents, doch die Suche nach einem neuen Standort läuft bereits etwas länger. Zuletzt war Mamer im Gespräch. Das Sportlycée soll in Zukunft sämtliche Klassen vom klassischen Lyzeum über die technische Sekundarschule bis hin zum „Modulaire“ anbieten. Momentan sind die technischen Klassen im „Lycée technique de Bonnevoie“ integriert.

Anti-Doping: Das neue Koalitionsabkommen sieht eine Stärkung der nationalen Anti-Doping-Agentur ALAD vor. Diese soll sowohl personell als auch finanziell aufgestockt werden.

Eneps wird Ineps: Die „Ecole nationale d’éducation physique et des sports“, die u.a. für die Trainerausbildung zuständig ist, soll in ein „Institut national“ umgewandelt werden und zusätzliche Aufgaben erhalten. So soll analysiert werden, inwiefern die Sportberufe reglementiert werden können.

Bénévolat: Um dem Schwund an freiwilligen Helfern entgegenzuwirken, will die neue Regierung den Sport weiter professionalisieren. Dies soll z.B. über das „subside qualité plus“ geschehen. Für Vereinsverantwortliche sollen Zeitsparkonten geschaffen werden und der „congé sportif“ soll noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden.

Sonstiges: Ansonsten sieht das Koalitionsabkommen die Stärkung des Breiten- und Gesundheitssport vor sowie das Erstellen eines „compte satellite“, um den wirtschaftlichen Wert des Sports zu messen. Ein Sportmuseum soll eingerichtet werden und die Regierung setzt sich mit dem Thema E-Sports auseinander. Das Koalitionsabkommen sieht eine Evaluierung vor, um den E-Sports einen gesetzlichen Rahmen zu verleihen.