Alles bleibt beim Alten: Die Renten sollen nicht angefasst werden

Alles bleibt beim Alten: Die Renten sollen nicht angefasst werden

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Gruppe 9 der Arbeitnehmerkammer ist die Gruppe der Rentner. Zumindest in diesem Bereich soll sich am besten nichts ändern, heißt es vom OGBL.

Wenn von heute auf morgen niemand mehr in die Rentenkasse einzahlen würde, dann würde das Geld noch für fünf weitere Jahre reichen, sagt Carlos Pereira von der Gewerkschaft OGBL. Die Reserven belaufen sich auf 20 Milliarden. Eine sehr komfortable Lage also im Vergleich zu anderen Ländern, wo die Reserven oft nur für wenige Wochen reichen, ergänzt Pereira.

Somit bestehe in Luxemburg auch keine Dringlichkeit, etwas am Rentensystem zu verändern. Deshalb auch das Kredo: Nicht an die Renten gehen – wobei die Gewerkschaft durchaus auch dafür ist, die Lage im Auge zu behalten. Dies bedeute nämlich nicht, dass es für die Gewerkschaftler im Rentenbereich nichts zu tun gebe außer zu wachen, dass alles beim Alten bleibe.

Die letzte Reform müsse noch einmal auf den Tisch kommen, fordert Pereira. Sie solle dafür sorgen, dass die Rente der Arbeitnehmer von heute gesichert werde, lautete das Argument damals. Tatsächlich aber schmälere die Reform die Rente derer, die 2050 in Pension gehen, in manchen Fällen um bis zu 15 Prozent.

Pereira unterstreicht, dass den Ruheständlern zudem eine Anpassungstranche „gestohlen“ worden sei. Eine solche tritt in Kraft, um die Renten an die Gehälterentwicklung anzupassen. Die Tranche vom 1. Januar 2013 war ausgefallen.

Anstatt die Renten zu verschlechtern, schlägt Pereira vor, sich die Einnahmenseite anzusehen und nach alternativen Finanzierungsideen zu suchen. Bislang ist die Berechnungsgrundlage für Rentenbeiträge auf das Fünffache des Mindestlohnes gedeckelt. Diese Deckelung etwa könnte aufgehoben werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Beiträge von 24 Prozent, die in gleichen Teilen von Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Staat bezahlt werden, auf 30 Prozent anzuheben.

Gegen Angstmacherei

Tatsächlich seien die Pensionen in Luxemburg nicht schlecht. Man müsse dabei jedoch berücksichtigen, dass das Leben in Luxemburg sehr viel teurer als im Ausland sei, gibt Carlos Pereira zu bedenken. Ihn störe vor allem, dass von manchen Seiten her die Pensionäre verteufelt und die Generationen gegeneinander ausgespielt werden würden. Oft werde es so dargestellt, als ob die Ruheständler von den Jüngeren profitieren würden.

Das sei aber nicht der Fall, so Pereira. Solche Aussagen träfen die Pensionäre sehr. Er wehrt sich auch gegen Angstmacherei und Vorhersagen, dass die Renten in Zukunft nicht mehr bezahlt werden könnten. „Ich bin diese hochintellektuellen Leuten satt, die scheinbar den Vorteil haben, eine Kristallkugel zu besitzen“, ärgert sich Pereira.

Es hätten schon viele darüber schwadroniert, das Rentensystem würde zusammenbrechen. Bislang seien diese Vorhersagen aber noch nie eingetroffen. Dass sich nun Parteien dazu bekennen, nicht an die Renten zu gehen, freut den Gewerkschafter. Noch vor zwei Jahren hätte sich die LSAP nicht getraut, solche konkreten Äußerungen zu machen.

Gegenwind aus Europa

Dafür gebe es aber Gegenwind aus Europa. Die EU wolle die staatlichen Rentensysteme schwächen, zugunsten der privaten und betrieblichen Altersvorsorge, warnt Pereira – dank der guten Lobbyarbeit der Versicherungsbranche. Davon würden Versicherungskonzerne profitieren.

Da die Rente meist mit einem bestimmten Alter einhergeht, beschäftigt sich der OGBL auch mit Problemen, die die Gesundheit und den Alltag der Menschen betreffend. So sei es zum Beispiel notwendig, dass Medikamente für chronische Krankheiten komplett von der Kasse übernommen werden. Ein großes Thema sei aber auch die Isolation und die Ghettoisierung von Senioren, gegen die die Gewerkschaft ankämpfen will.

Ein letztes Thema betrifft die Alten- und Pflegeheime. Hier beklagt der OGBL, dass die Betreiber ihre Leistungen nicht klar auflisten. So sei auf den Internetseiten oft nicht angegeben, wie die Bäder ausgestattet und welche medizinischen Leistungen inbegriffen seien.

pierre Wollscheid
27. Februar 2019 - 15.38

Ohhhhh Edes watt's du e blödsinn verzappen dest. Ech giff mat dir wetten dat an 30 Joer dei Léit dei dann an Pesion gin vill manner hun als haut. Dei Jonk mussen haut genau esou kucken wei mir freier mat den Enner zesummen ze kommen, et ass jo net vir nescht viwatt de jonk mussen an Ausland Wouhne goen , bestemmt net well et hinnen esiu immens git gett. Ech hun och Kanner an dei machen haut Scholden vir zu Letzebuerg ze bleiwen an ze Wouhnen vir 30an mei joeren. Dann hun se och recht vir ze weissen watt Politiker machen vir Pensionen weider ze bezuehlen. Mir sollten weissen dat mir an Zukunft musse eppes mei an pensionen abezuehlen, well et dauert net mei lang dann bezuehle mir massif pesionen an Ausland, an dovir brauchen mir e Wuestum vun 3-4% Ech erleiwen dat net mei well awer och net dat eis Kanner eis emol soen , watt wart dir Egoisten dat dir eis alles gehollt huet an mir elo musse dovir bezuehlen. Ech kann mech nach errenneren dat mein Pap 1914 gebuer no 60 Joer mei Pension kritt huet wei hin je als Pei verdingt hat. Do sot hei mir dat ass dach net Richtesch An elo ass dat schon lang net mei esou, do geseit ein wei schnell eppes kann goen.

Eddes
25. Februar 2019 - 19.36

Jang-dèine Jonken ass dat dach schnuppe wat Rentner gemach hunn,sie wellen direkt alles hunn,a wa mèglech sech net ze vill Mittmachen.

Jang
25. Februar 2019 - 8.49

Loost den Rentner hir Pensioun mat Rouh, sie hunn all oder déi méscht schwéier geschafft dofir, haut sollen déi Jong asw.ëtt och ësou maachen an nëtt vun deem sozialen Luxus zevill profitéieren. Haut sinn ësou wiesou Gehälter nëtt méi matt deenen vun fréier ze vergleichen,dofir sollen se eis Rentner an Rouh loossen.

Pierre Ravarin
25. Februar 2019 - 3.28

Eine Anpassung fällt aus!!! Eine gerechtere Verteilung ebenso!

Eddes
24. Februar 2019 - 18.18

Ech fannen et scandalès dass emmer erem de Renten Thema op Tapèt geholl gett,dèi elo an der Pensioun sinn sollen dèi dann fir dèine Jonken ze gefalen ofgebrach krèen,Ech kann dat do schon net mèi hèeren dass do verschidde Leit e Generatiouns Konflickt an d`Welt setzen dèi Jonk gèent dèi Al,dat kennt zwar bei der Handys Generatioun gutt un,mèi wann se mat dènen Alen hierer Zeit missten tauschen wèest ech net op si dann och nach zefridden wiren,enn der 50 Joren 12 Dèeg Congè a richt durch vu Mèndes bis Samschdes,kèin hellege Weekend,keng Vacanz Auto och net ze deier,zu Fouss,an de Kino an dono Hèem,keng Souen,Loyer huet och misse bezuelt ginn,keng gratis Schoulbicher,d`Leit hu keng Hellef gehat,kèen Socialamt wèi net geschaft huet hat Pech,a fir un en Haus ze kommen huet èn op villes verzichte mussen,esou huet et aus gesinn,also d`Kirch am Dourf lossen,dèi Al Leit hunn dat verdingt,a si hu gemach dass et dèine Jonken vill besser gèet wèi hinnen.

Le Républicain
24. Februar 2019 - 14.47

Das aktuelle Rentensystem kann nur funktionieren, wenn die Beträge andauernd gesteigert werden, und es ein Wirtschaftswachstum von minimal 3 -4 % per annum vorliegt, sonst geht die Rechnung wirklich nicht mehr auf und die Reserven müssen angezapft werden...