Prozess: 47-jährige Frau muss sich wegen eines tödlichen Messerangriffs vor Gericht verantworten

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Eine 47-jährige Frau muss sich seit am Dienstag wegen Totschlags vor dem Bezirksgericht Luxemburg verantworten. Ihr wird vorgeworfen, ihren Freund im Jahr 2015 nach einem Streit mit einem Messer tödlich verletzt zu haben.

In den frühen Morgenstunden des 17. Februar 2015 wurde die Polizei zu einer lautstarken Auseinandersetzung nach Mertert gerufen. Am Tatort, direkt vor dem Haus, fanden Beamte einen schwer verletzten blutenden Mann. Die gerufenen Sanitäter versuchten das Opfer noch vor Ort zu reanimieren – jedoch ohne Erfolg. Der Mann erlag noch im Krankenhaus seinen Verletzungen. Jede der drei Stichverletzungen im Brustkorb des Opfers hätte in dieser Kombination tödlich enden können, erklärte der Gerichtsmediziner diesbezüglich.

Gestern wurde ein Video der Tatrekonstruktion im Gerichtssaal abgespielt. In besagter Nacht soll das Paar gefeiert haben. Nach einem Streit mit ihrem Freund soll sich die Angeklagte in ihr Bett gelegt haben, während sich ihr Partner dazu entschlossen haben soll, weiterzufeiern. Plötzlich jedoch soll er ins Schlafzimmer gestürmt sein und die nun Angeklagte an den Haaren durch die Wohnung gezogen haben. Immer wieder soll der Mann auf sie eingeschlagen haben. Nachdem er sie gewürgt hatte, soll sich die Frau ein Küchenmesser mit einer Klinge von 18 Zentimetern geschnappt und ihrem Partner die lebensgefährlichen Verletzungen zugefügt haben.

Zwei Promille im Blut

Der Rechtsmediziner stellte fest, dass der Mann zur Tatzeit rund 3,1 Promille Alkohol im Blut hatte. Auch die Frau hatte rund 2 Promille Alkohol intus, was vielleicht der Grund für die Gedächtnislücken der mutmaßlichen Täterin sein könnte, so der Gerichtsarzt weiter.

Während der Tat schlief noch eine weitere Person im Haus. Diese soll auch betrunken gewesen sein und will von der tödlichen Messerattacke nichts mitbekommen haben. Erst nach der Tat soll die Beschuldigte die schlafende Person geweckt und dazu aufgefordert haben, die Räumlichkeiten so schnell wie möglich zu verlassen. Sie habe ihren Freund getötet, weil dieser sie immer wieder geschlagen habe, erinnerte sich der Gast in der Rekonstruktion des Tathergangs. Wie der Mann mit seinen schweren Verletzungen noch die Küche verlassen konnte und weshalb er sich auf die Straße geschleppt hat, konnte bislang nicht geklärt werden.

Die Beschuldigte befindet sich zurzeit nicht in Haft, sondern darf unter Auflagen bis zum Urteilsspruch in Freiheit bleiben. Der Prozess wird heute fortgesetzt.