Optimaler Zeitpunkt: Der Sport und der Klimawandel

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Während am Freitag weltweit Jugendliche gegen den Klimawandel streikten, drehten in Melbourne die Formel-1-Boliden ihre Trainingsrunden vor dem ersten Grand Prix der Saison. Es gibt zwar größere Umweltverschmutzer als die Formel 1 und den Motorsport im Allgemeinen. Dennoch stellt sich die Frage, ob der Sport – trotz der umweltfreundlicheren Motoren und sonstiger Fortschritte in Sachen Umweltschutz – in dieser Form noch zeitgemäß ist. Die Formel E, eine Rennserie mit ausschließlich elektrisch betriebenen Autos, ist längst zur Konkurrenz für die Königsklasse des Motorsports geworden. Große Marken wie BMW, Jaguar, Nissan oder Audi investieren in die E-Serie. Genau wie Mercedes, das Ende 2018 aus der deutschen Tourenwagen-Serie ausstieg und nun in der Formel E an den Start geht. Der Motorsport wird in den kommenden Jahren jedenfalls nicht am Thema Umweltverschmutzung vorbeikommen.

Anderen Sportarten wird es ähnlich ergehen. Zum Beispiel dem Radsport. Bei den großen Rennen fahren fast mehr Autos hinterher, als Radfahrer im Peloton vertreten sind. Zwar zeigen sich die Rennveranstalter umweltbewusst, indem sie den Fahrern vorschreiben, auf welchen Streckenabschnitten sie ihre Trinkflaschen und Verpackungen wegschmeißen dürfen, doch wirklich umweltfreundlich sind Radrennen dadurch noch nicht.

Die Schweizer Skifahrerin Michelle Gisin hat sich kürzlich auf der Webseite der Schweizer Zeitung Blick für weniger Rennen und eine bessere Planung des Kalenders ausgesprochen. Wie der Blick vorgerechnet hat, hätte eine Skifahrerin, die alle 40 Weltcuprennen bestritten hätte, 36.000 km Luftlinie zwischen den einzelnen Stationen zurücklegen müssen. Und das auch nur ohne Zwischenstopp zu Hause. Der Schweizer Zeitung zufolge könnte der Reiseweg des Weltcup-Trosses, der für Männer und Frauen aus jeweils rund 400 Personen besteht, durch eine umweltfreundlichere Reihenfolge um 10.000 km verkürzt werden.

Der Hochleistungssport könnte um einiges umweltfreundlicher sein, als er es momentan ist. Nur ist der Druck noch nicht groß genug, damit sich etwas ändert. Solange das aktuelle Modell noch wirtschaftlich erfolgreich ist, wird sich daran auch nichts ändern. Dabei könnte der Sport mit einem verstärkten Umweltbewusstsein das lädierte Image aufpolieren. Der Sport bewegt Menschen und könnte, genau wie die Jugendlichen, seinen Teil zu einer besseren Klimapolitik beitragen.

Der organisierte Sport kann aber auch wieder einmal warten, bis es zu spät ist. Wie zum Beispiel das Internationale Olympische Komitee (IOC), das zu lange am Konzept der Olympischen Spiele festhält. Zahlreiche Städte haben sich, aufgrund des Gigantismus der Spiele, in den vergangenen Jahren gegen eine Bewerbung entschieden. Ausrichter werden nur noch mit Mühe gefunden. Vielleicht springen die Entscheider des Weltsports ja bei der Klimapolitik noch rechtzeitig auf den richtigen Zug auf. Der Zeitpunkt wäre optimal.

bouferpapp
18. März 2019 - 12.50

Weniger ist mehr. Wir sollten auf allen Gebieten etwas bescheidener und demütiger werden. Das gilt Auch für den Sport, dem in Sachen Umweltverantwortung einen besonderen Stellenwert beigemessen wird. Sport wird ja im allgemeinen und zurecht mit Gesundheit in Verbindung gebracht. Ist Motorsport gesundheitsfördernd und umweltfreundlich? Eine berechtigte Frage.

roger wohlfart
18. März 2019 - 10.15

@Jacques Zeyen, dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Sehr vieles ist einfach überflüssig und auf sehr vieles könnten wir verzichten. Wo eine Wille, da ein Weg!

Jacques Zeyen
16. März 2019 - 17.42

Wie wärs mit einem Rundumschlag gegen alles was sinnlos,sprich nicht nötig ist. Formel1,2 und Alpinraserei,Touren quer durch die Lande mit stinkenden Oldmobilen aus den Zwanzigern,Dampflok-Nostalgie, Paragliding mit einem "Rasenmähermotor auf dem Rücken,Hobbyfliegen überhaupt, LKW-und Mähdrescherrennen, Paris-Dakkar, Tour de France mit Endloswerbekolonnen und 20 Hubschraubern usw. Olympia,Wm's aller Spachten am A.. der Welt, Klimagipfel in Bali,Neuseeland oder Japan,Erdbeeren zu Weihnachten und Trauben aus Chile....die Liste ist endlos. Man sieht,der einzige der um die Welt reist und keine Abgase verursacht ist der Weihnachtsmann,Fürze von Rudi Rednose ausgenommen. Rechnen wir jetzt noch die Umstellung auf vegane Lebensweise hinzu,dann wird dieser Klimaschutz eine monotone Angelegenheit.

Muller Guy
16. März 2019 - 14.20

Ech gin zou, F1 as net grad emweltfrendlech. Awer lo en F1 Rennen mat deenen summenden E-Jaguaren, Nissan, Audi, DS a.s.w. wellen gleich ze stellen? Ech wees net op dat méiglech as. Stenk-Langweilech déi E-Keschten! Ech hun schon duech Zoufall sou Rennen gekuckt, hun dann no 5 Minuten emgeschallt oder sin dobei entschloof. 25 mol den selwechten Chassis just eng aner Krichsbemolung. Alleguer fueren se déi selwecht Vitesse hannereen wéi op der Fouer den TransAlpin-Express. An dann emmer nemmen Staat-Circuit. Beton-Maueren iwerall wou een kuckt, wéineg Zuschauer. Zwar puer Top Piloten déi net den Budget haten fir en F1-Cockpit ze kréien. Ech denken et dauert nach Johren bis dat mol kennt interessant gin. Sou lang donneren Benzin F1 Keschten weider op oft atraktiven Circuiten. Firwat och net? Politiker donneren jo och mat decken Regierungs-Flieger an Luxus Air-Taxis duech den Himmel op déi nächst Klima-Konferenz oder Wirtschaftsgipfel, EU -Sommet oder Brexit-Lachnummer. Brengt jo bekanntlech och neischt ausser zousätzlechen Knascht. Bei engem F1 Rennen as wéinstens nach bessen Spannung. Zumols wou den deitschen Mega Rippert an Fuddeler mam Kenn-Spoiler net méi derbei as.