Nach Machtwechsel in Goesdorf: Haushaltsvorlage mit nur zwei Gegenstimmen angenommen

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Nach dem Sturz des vorherigen Schöffenrats stand in der Ösling-Gemeinde Goesdorf erneut die Haushaltsvorlage zur Debatte. Die neue Führung unter dem jetzigen Bürgermeister Jean-Paul Mathay gab sich dabei betont gesprächsbereit, auch wenn manche Fragen erst nach mehrmaligem Nachhaken beantwortet wurden.

Von Olivier Hammes 

Ein knappes Misstrauensvotum im Gemeinderat hatte die vormalige Bürgermeisterin Christa Schmitz und ihren Schöffenkollegen Marc Siebenaller aus dem Amt befördert. Die neue Führung setzt sich jetzt aus Bürgermeister Jean-Paul Mathay sowie den Schöffen Claude Gilson und Marc Keilen zusammen. Gilson hatte in der früheren Besetzung bereits dem Schöffenrat angehört.

Anlässlich der Sitzung vom vergangenen Freitag lagen bei Schmitz und Siebenaller am Ratstisch die Nerven blank. Mit zahlreichen Bemerkungen bekundeten sie ihr Unbehagen angesichts der Situation, wogegen die Ratsmitglieder Sandra Antinori und Claude Treff eine konstruktive Oppositionspolitik betrieben.

Geduldig versuchte der Bürgermeister, die zahlreichen Fragen während der mehr als zweistündigen Debatte zu beantworten. Auch wenn ihm seine neue Funktion wohl noch ungewohnt schien. Mathay war anzumerken, dass er gewillt ist, die Wogen nach den Stürmen der letzten Monate zu glätten. Er ließ sich dabei auch nicht von den teils sehr bissigen Kommentaren am Ratstisch aus der Ruhe bringen. Neben vielen kritischen Fragen gab es aber auch Lob für die Ideen des Schöffenrats zu hören.

Mathay will Akzente setzen

Neben den bereits bekannten Projekten wie dem Neubau des Schul- und Sportkomplexes sowie anderen Dingen, die zum gewöhnlichen Geschäft gehören, möchte Mathay in der Gemeinde Goesdorf auch richtungsweisende Akzente setzen. So wolle man künftig stärker in den subventionierten Wohnungsbau investieren.

„Die Kommunen im Land müssen sich mehr für die Schaffung erschwinglichen Wohnraums engagieren als bisher“, betonte der Bürgermeister das Anliegen. In Luxemburg herrsche nämlich ein großer Notstand in diesem Bereich. Der Staat unterstütze die Gemeinde bei diesem Unterfangen. Zudem wolle man in Sachen Tourismus, zum Beispiel mit der Ausweisung neuer Radwege, die Gemeinde Goesdorf bekannter machen. Für dieses Jahr sind außerordentliche Ausgaben in Höhe von 5,5 Millionen Euro geplant.

1,7 Millionen Schulden

Um die Haushaltsvorlage auszugleichen, ist eine Anleihe von 4,1 Millionen Euro vorgesehen. Zurzeit liegt die Schuldenlast bei 1,7 Millionen Euro. Im ordentlichen Haushalt soll ein Überschuss von 1,39 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Einnahmen in Höhe von sieben Millionen Euro stehen Ausgaben von 5,6 Millionen Euro in diesem Bereich gegenüber.

Mit lediglich zwei Gegenstimmen von Schmitz und Siebenaller wurde die Haushaltsvorlage für dieses Jahr schließlich von der Mehrheit des neunköpfigen Gemeinderats angenommen.