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EM-Qualifikation: Rote Löwen halten Ukraine bis zur Nachspielzeit in Schach

EM-Qualifikation: Rote Löwen halten Ukraine bis zur Nachspielzeit in Schach

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In der EM-Qualifikation der Gruppe B musste Luxemburg am Montag die Tabellenführung an die Ukraine abgeben. Bis zur dritten Minute der Nachspielzeit hatte es noch 1:1-Unentschieden gestanden. Nach einem imaginären Freistoß fuhr der Weltranglisten-31. durch ein Eigentor von Gerson Rodrigues seinen ersten Gruppensieg ein. Die FLF-Auswahl, die vier Tage nach dem Dreier gegen Litauen eine atemberaubende Leistung geliefert hatte, bleibt Tabellenzweiter – vor Europameister Portugal, Serbien und Litauen. Die Führung hatte Turpel besorgt.

Mit F91-Innenverteidiger Kevin Malget hatte FLF-Nationaltrainer Luc Holtz seine Verteidigerkette auf einer Position verändert. Dafür blieb Lars Gerson auf der Bank. Der Düdelinger war gleich doppelt gefordert: Nach einem Freistoß von Vincent Thill wurde er im gegnerischen Strafraum am Schuss gehindert. Gleich im Gegenzug musste er eine brenzlige Situation im eigenen Sechzehnmeterraum entschärfen.

Doppelte Verletzungssorgen

Ein Freistoß der Ukrainer nach einem Handspiel von Carlson blieb in der 10. folgenlos. Barreiro klärte beim Schuss von Tsygankov (16.). Eine Ecke des Schalke-Profis Konoplyanka brachte Moris nicht in Verlegenheit (23.). Wie zu erwarten, monopolisierte – anders als gegen Litauen – diesmal zunächst der technisch starke Gegner das Leder. Der Luxemburger Block stand stabil und lauerte auf Angriffsmöglichkeiten.

Gerade noch hatte Kapitän Jans nach schnellem Umschaltspiel die nächste Möglichkeit eingeleitet (nach einem Pass über die Thill-Brüder landete der Ball letztendlich in den Füßen der ukrainischen Verteidigung), als er verletzt zu Boden ging. In der Anfangsphase wurde auch Martins behandelt, nachdem er das Spielgerät aus kurzer Distanz ins Gesicht abbekommen hatte. Beide konnten trotzdem weiterspielen.

Der Wahnsinn!

Sehr gefährlich wurde es für die Luxemburger nach einer halben Stunde: Konoplyanka traf den Freistoß nach einem Martins-Foul unmittelbar vor der Strafraumgrenze. Der Ball prallte an der Latte ab – und löste ein wahnsinniges Szenario im gegnerischen Sechzehner aus. Der ukrainische Keeper Pyatov klärte zunächst den Kopfball von Malget und blockte den zweiten Ball von Chanot ab – ehe die Thill-Connection zauberte, Rodrigues das Leder vor der Linie nicht reinbekam und Turpel es dann ins Netz drückte (34., 1:0).

Plötzlich führte der Tabellenführer gegen den Favoriten und hatte die Schewtschenko-Elf verärgert.Nach sechs Minuten glichen die Gelben aus: Tsyganov netzte nach einem Zuspiel von Zinchenko ein (40., 1:1). Die Luxemburger waren wenig geschockt, hatten durch V. Thill (42.) einen weiteren (den insgesamt vierten) platzierten Schuss abgegeben. In puncto Ballbesitz hatten die Löwen im Vergleich zum Duell gegen Litauen zwar deutlich weniger Prozente aufzuweisen (40) – dennoch ging es mit dem gleichen Resultat in die Kabinen. Ein kompakt defensiver Block und das vom Trainer geforderte schnelle Umschalt- und Konterspiel hatten auf der Anzeigetafel den gewünschten Effekt.

Mutige Luxemburger begeistern

Nach dem Dreh stand Pau-Profi Vincent Thill wieder im Mittelpunkt: Er gab gleich zwei gefährliche Schüsse ab (48., 49.). Die Luxemburger kombinierten in Windeseile, Jans trug maßgeblichen Anteil an den präzisen Querpässen und am Richtungswechsel. In der 55. gab er seinen ersten Torschuss ab. Torschütze Turpel hatte zuvor in der 51. einen Zweikampf gewonnen, konnte aber kein Kapital daraus schlagen.

Wie selbstbewusst Rodrigues derzeit ist, unterstrich er nach einem wunderbaren Pass von Olivier Thill – doch sein Weitschuss flog über das Gehäuse (61.). Stattdessen kamen die Gäste nach einem Foul von Malget zu einem weiteren gefährlichen Freistoß. Doch die Zeit lief nicht den Luxemburgern, sondern den Gästen – die einen Dreier beim Weltranglisten-87. fest eingeplant hatten – davon. Holtz forderte Rodrigues und Turpel währenddessen immer wieder auf, den gegnerischen Schlussmann unter Druck zu setzen. Strecken musste sich in der 69. auch FLF-Keeper Moris, doch Moraes’ Schuss flog Zentimeter am Gehäuse vorbei. Malget klärte gegen Tsyganov (71.), wenig später ersetzte Bensi V. Thill.

Bittere Strafe

Die Ukrainer, angefeuert von ihrem Fanblock, suchten den zweiten Treffer – Luxemburg dagegen blieb seiner Linie treu: aus dem defensiven Block heraus schnelle Konterangriffe einzuleiten. Zehn Minuten waren noch zu spielen, als die FLF-Auswahl bange Momente zu überstehen hatte. Mehrere ruhende Bälle flogen immer wieder in Richtung Moris-Kasten, doch die Löwen konnten sich auf Chanot und ihren Keeper verlassen oder profitierten von den gegnerischen Ungenauigkeiten.

Auf der anderen Seite ackerte Rodrigues und verblüffte seine Kritiker. Noch beeindruckender war der durch Jans eingeleitete Konter: O. Thill bediente Bensi. Der Fola-Angreifer hatte keine Einschussmöglichkeit und gab zurück auf den Ufa-Profi, der nur das Außennetz traf.

Der Russland-Export machte danach Platz für den Rekordnationalspieler Mario Mutsch, der damit als erster Luxemburger 100 Spiele für die Roten Löwen bestritt. Jans überreichte dem 34-Jährigen die Kapitänsbinde.

Während die Luxemburger Fans ihre Mannschaft bei den vier langen Minuten der Nachspielzeit über die Zeit helfen wollten, brach ein Wink des Linienrichters der FLF-Formation das Genick. Ein sehr umstrittener Freistoß endete nämlich im Gegentor. Es war nach diesen fantastischen 90 Minuten die Höchststrafe für eine Luxemburger Elf, wie man sie selten (oder eigentlich noch nie) gesehen hat. Malinovskyi brachte den Ball vors Tor, den Rodrigues unglücklich ins eigene Tor lenkte (1:2). Der untröstliche Löwe wurde nach Schlusspfiff sogar von den Ukrainern aufgemuntert.

 

Statistik:

Luxemburg: Moris – Jans, Chanot, Malget, Carlson – Martins – V. Thill (74. Bensi), Barreiro, O. Thill (90. Mutsch), Rodrigues – Turpel

Ukraine: Pyatov – Butko (79. Karavaev, 86. Buyalskiy), Burda, Matviyenko, Mykolenko – Zinchenko – Tsygankov, Malinovskyi, Moraes, Konoplyanka – Bezus (64. Yaremchuk)

Schiedsrichter: Gestranius – Aravita, Alakare (alle FIN)

Gelbe Karten: Barreiro, Malget – Burda, Butko

Torfolge: 1:0 Turpel (34.), 1:1 Tsyganov (40.), 1:2 Rodrigues (93. Eigentor)

Beste Spieler: Martins, Rodrigues, Chanot – Tsygankov

Zuschauer: 4.653 zahlende

Christophe
26. März 2019 - 10.26

dee fraistouss um schluss, dee kee war...

J.C.KEMP
26. März 2019 - 9.26

Dat muss e faerdechbrengen!

snoppy
25. März 2019 - 23.38

Mei batter kann een net verleieren........